Die Produktions- und Lagerhalle des Holzverarbeitungsbetriebes Binder mit einer Grundfläche von 13.000 m/2 weist eine stützenfreie Hallenbreite von 44 m auf. Die Innovation des Dachtragwerkes liegt in der Anwendung eines Faltwerkes aus wärmegedämmten Hohlkastenelementen. Das Dach besteht aus 33 gekoppelten Schiffen, deren Kiel nach oben zeigt. Jedes Schiff besteht aus sechs in der Werkstatt vorgefertigten ebenen Flächen, die aus Dreischichtplatten und Brettschichtholzrippen konstruiert wurden. Dachfläche und fertige Untersicht werden durch die Konstruktion gebildet. Besondere Bedeutung kommt der Tageslichtführung durch Lichtbänder entlang jeden Kiels zu. Durch diese innovative Entwicklung eines Faltwerkes entsteht aber auch ein durch die Konstruktion artikulierter, eindrucksvoller architektonischer Raum, der der großen Spannweite eine lesbare, visuelle Dimension verleiht. Die damit verbundene, die Konstruktion begleitende Fassadengestaltung, löst sich hingegen von dieser ausgeprägten Räumlichkeit und bildet ein verselbständigtes Muster. [Text: Aus dem Jurybericht]