Bauwerk

Rothenbergsiedlung
Hans Soeder, Otto Haesler - Kassel (D) - 1930
Rothenbergsiedlung, Foto: Architekturführer Kassel
Rothenbergsiedlung, Foto: Architekturführer Kassel
Von den geplanten 2500 Wohnungen werden, bedingt durch die Wirtschaftskrise und politische Entwicklung, nur 216 von Haesler in Stahlskelettzeilen erstellt. Bei der baupolizeilichen Überprüfung der neuartigen Stahlskelette kommt es zu Auseinandersetzungen. Zeitverzug und geforderte konstruktive Ergänzungen führen zu einer Kostenüberschreitung. Nach heftigem Protest des Kasseler BDA unter dem Vorsitz von Soeder und Kritik von Seiten der traditionellen Baustoffindustrie werden 160 weitere Wohnungen in Ziegelmassivbauweise ausgeführt, die sich formal anzupassen haben. Neben Haesler planen diese die lokalen Architekten Baecker und Sirrenberg, Brahm und Kasteleiner, Sichel und Leers sowie Soeder.

Die streng von Nord nach Süd verlaufenden Zeilen sind durch die hervortretenden Treppenhausverglasungen gegliedert. Die Zweispänner mit äußerst geringer Tiefe enthalten knappe „Kabinengrundrisse“ als 2-, 3-, 4- und 5-Bettentypen, die bei gleichbleibender Küche und Bad durch Addition von Schlafkojen im Osten und einer Verlängerung des Wohnraumes entstehen. In den Küchen wurden Elemente von Margarete Lihotzkys aus Frankfurt angewendet. Im Obergeschoß des zentralen Wasch- und Heizhauses befinden sich ein Trockenraum und Trockenzüge, die noch heute die Abwärme der Heizkessel nutzen.
(Fortsetzung siehe Hauptbild)

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