Bauwerk

´Rot`
ogris+wanek architekten - Sekirn (A) - 2002
´Rot`, Foto: Ferdinand Neumüller
´Rot`, Foto: Ferdinand Neumüller
´Rot`, Foto: Ferdinand Neumüller
´Rot`, Foto: Ferdinand Neumüller
14. September 2003 - Az W
Im Prinzip war die Neubauwohnung in Ordnung, aber irgendetwas fehlte. Der rote Faden?

Es fehlte ein wegführendes Trennelement, das zwischen den ruhigeren Zonen (Schlafräume, Bäder) und dem grossen Wohn-, Ess- und Aufenthaltsbereich räumlich vermitteln würde. Der Auftrag an die Architekten lautete daher, den Pufferbereich zwischen diesen beiden Lebenssphären – an sich eine typische Grauzone – in einer eindeutigen architektonischen Geste zu fassen und in seiner untergeordneten Raumcharakteristik aufzuwerten.

Ein rotes Band, ein anschmiegsamer Fremdkörper (bestehend aus einer Holzständerkonstruktion, beidseitig mit durchgefärbten MDF-Platten belegt) nimmt nun neben der Eingangstür seinen Anfang, umfängt einen introvertierten Garderobenraum, gleitet durch den Vorraum ins Wohnzimmer und schwingt hier in eine Theke aus, die den Blick auf das schöne Panorama über den Wörthersee „zuspitzt“.

Dieses gekippte und im prinzipiellen Verzicht auf Eckausbildung zunehmend dynamische Raumband ist nicht bis zur Decke geführt, sondern wird von einer Oberlichte aus Glas begleitet, was den autarken Charakter der geschmeidigen Wand zusätzlich verstärkt. Der gelenkige Raumpuffer in der Mitte der Wohnung trennt und verflicht Funktionen, führt durch die verschiedenen Zonen des privaten Alltags – und das mit augenscheinlicher Leichtigkeit. (Text: Gabriele Kaiser, 12.11.2002)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at