Manche Bürobauten scheinen schon von weitem signalisieren zu wollen: Arbeiten ist eine harte Sache, nüchtern und seelenlos schreite man also zur Tat. Anders beim Bürogebäude „Die Drei“ in Dornbirn, wo man durchaus auch annehmen könnte, hier habe sich jemand ein schönes Zuhause gebaut. Die Annehmlichkeit eines ungestörten, hellen Arbeitsplatzes - womöglich mit Loggia - ist in kleinmassstäblichen Konstellationen und im Einvernehmen zwischen Auftraggeber und Architekten sehr wohl eine erschwingliche Perspektive, ein Grundrecht beinahe in Regionen mit sensibilisierten Ansprüchen an Lebens- bzw. Arbeitsraum.

In der Kubatur korrespondiert das Bürohaus mit den Streuboxen der Umgebung, eine schräge Zufahrt schert in die südliche Flanke des Gebäudes, eine Betonscheibe markiert an der westlichen Längsseite das Entree. Die Grundrissstruktur zeigt sich gegenüber modischen Office-Konzepten resistent, Einzelbüros, Besprechungsräume sind auf beiden Ebenen um eine offene Mitte angeordnet, in der Materialität sorgen Glas und Holz für unspektakuläre Arbeitshintergründe, Transparenz ist ebenso ein Thema wie das Bedürfnis, in aller Ruhe und ungestört sein Tagwerk zu verrichten. Will man denn mehr? (Text: Gabriele Kaiser, 24.03.2003)