Bauwerk
Metzler Käse Molke
Michael Ohneberg - Egg (A) - 2001
14. September 2003 - Az W
Der Bergbauernhof liegt auf einer aus Kiessedimenten der Bregenzerache geformten Südhangstufe, der Hauptwasserader der alpinen Landschaft des Bregenzerwaldes. Drei Gebäudeseiten aus drei verschieden Zeiten umschließen den Hof. Das 300-jährige Wirtschaftsgebäude aus Holz mit Wohnteil für die Grossmutter und dem Stall für die Kühe erinnern an Wirtschaftsweisen vergangener Zeiten. Das Wohnhaus der Familie im „Tiroler Stil“ der 1970er Jahre konterkariert die vermeintliche Bergbauernidylle der Grossväter. Die dritte und „jüngste“ Seite entstand aus dem Entwurf des Siegerprojektes eines Wettbewerbes, den der Bauer Ingo Metzler initierte.
Das „Fernrohr des Bauern“ ist in Beton gegossen, aus den Kiesen des Flusses, aus dem Material, auf dem es steht: Längsseitig geschlossen, frontal transparent soll das Gebäude innen wie aussen von der Enge und Weite der Berge erzählen. Wie ein Teleobjektiv fängt es die Bilder der Landschaft ein.
Um seinen langwierig entwickelten Molkerezepturen für Getränke, Heilsalben und Pflegemittel, auf Basis der eigenen Kuhmilch, eine Brücke in die Produktion und Vermarktung zu schlagen, war es notwendig, hygienisch einwandfreie, den Behördenvorschriften entsprechende, hochmoderne Produktions- und Gebäudetechnologien zu gewährleisten. Mit traditionellen Holzbautechnologien wäre dies nicht zu bewerkstelligen gewesen. Längs einer transparenten seitlichen Erschließungsachse kann der Besucher linkseitig dem Entstehungsprozess der Molkeprodukte von der Lagerung bis zur Fertigung folgen. Rechtsseitig zoomt sich der Blick in Landschaft und Wiesen des Bregenzerwaldes. Dreigestaltig und dem Geländeverlauf entsprechend gestaffelt, faltet sich das Gebäude wie ein kleiner Bergrücken ins Terrain. Langsam wächst „Gras“ über ihn und wilder Wein wird sich über die Jahre an den Betonwänden emporranken. (Gabriele Kaiser nach einem Text der Architekten, 21.03.2003)
Kommentar der Bauherren:
Wir bewirtschaften einen Bergbauernbetrieb in einer wunderschönen, intakten Naturlandschaft im Bregenzerwald. Seit über 20 Jahren verarbeiten wir täglich die Milch unserer Kühe und Ziegen zu einer Käsedelikatesse, dem „Wälderkäsle“, einem Frischkäse aus Kuh- und Ziegenmilch.
Unser grosses Bemühen um Produktinnovationen, Qualität, Zuverlässigkeit und Service führten in den letzten Jahren zu stetiger Steigerung der Nachfrage. Diese Entwicklung und immer strengere Gesetze im Lebensmittel- und Kosmetikproduktionsbereich waren der Grund dafür, dass wir Überlegungen anstellten, unsere Produktion, Lagerung, Verwaltung und den Besucherbereich neu zu gestalten. Nachdem wir keine klaren Vorstellungen für dieses neu zu errichtende Gebäude hatten, war es naheliegend, Vorschläge von Fachleuten einzuholen. Wie uns die Erfahrung bei verschiedenen betrieblichen Projekten gezeigt hatte, ist für ein solches Vorhaben ein professionelles Briefing sehr wichtig. Wir haben deshalb den Architekten Winfried Lechner aus Gleisdorf eingeladen, mit uns eine Ausschreibung für einen Architektenwettbewerb zu verfassen. Nahmhafte Architekturbüros in Vorarlberg und Liechtenstein haben sich an diesem Wettbewerb beteiligt.
Das Architektenbüro Metzler.Ohneberg wurde mit ihrem Vorschlag von einer vierköpfigen Jury an die erste Stelle gereiht. Die Begründung: Das von ihnen vorgeschlagene Objekt hat unserer Projektphilosophie „An der Grenze des Bäuerlichen“ und den Anforderungen an die Produktionsabläufe am besten entsprochen.
Das Architektenduo Metzler.Ohneberg hat sich in hervorragender Weise um die termingerechte Grob- und Detailplanung, sowie die Überwachung vor Ort bemüht. Die Zusammenarbeit war nicht nur fachlich, sondern auch menschlich sehr angenehm.
Das „Fernrohr des Bauern“ ist in Beton gegossen, aus den Kiesen des Flusses, aus dem Material, auf dem es steht: Längsseitig geschlossen, frontal transparent soll das Gebäude innen wie aussen von der Enge und Weite der Berge erzählen. Wie ein Teleobjektiv fängt es die Bilder der Landschaft ein.
Um seinen langwierig entwickelten Molkerezepturen für Getränke, Heilsalben und Pflegemittel, auf Basis der eigenen Kuhmilch, eine Brücke in die Produktion und Vermarktung zu schlagen, war es notwendig, hygienisch einwandfreie, den Behördenvorschriften entsprechende, hochmoderne Produktions- und Gebäudetechnologien zu gewährleisten. Mit traditionellen Holzbautechnologien wäre dies nicht zu bewerkstelligen gewesen. Längs einer transparenten seitlichen Erschließungsachse kann der Besucher linkseitig dem Entstehungsprozess der Molkeprodukte von der Lagerung bis zur Fertigung folgen. Rechtsseitig zoomt sich der Blick in Landschaft und Wiesen des Bregenzerwaldes. Dreigestaltig und dem Geländeverlauf entsprechend gestaffelt, faltet sich das Gebäude wie ein kleiner Bergrücken ins Terrain. Langsam wächst „Gras“ über ihn und wilder Wein wird sich über die Jahre an den Betonwänden emporranken. (Gabriele Kaiser nach einem Text der Architekten, 21.03.2003)
Kommentar der Bauherren:
Wir bewirtschaften einen Bergbauernbetrieb in einer wunderschönen, intakten Naturlandschaft im Bregenzerwald. Seit über 20 Jahren verarbeiten wir täglich die Milch unserer Kühe und Ziegen zu einer Käsedelikatesse, dem „Wälderkäsle“, einem Frischkäse aus Kuh- und Ziegenmilch.
Unser grosses Bemühen um Produktinnovationen, Qualität, Zuverlässigkeit und Service führten in den letzten Jahren zu stetiger Steigerung der Nachfrage. Diese Entwicklung und immer strengere Gesetze im Lebensmittel- und Kosmetikproduktionsbereich waren der Grund dafür, dass wir Überlegungen anstellten, unsere Produktion, Lagerung, Verwaltung und den Besucherbereich neu zu gestalten. Nachdem wir keine klaren Vorstellungen für dieses neu zu errichtende Gebäude hatten, war es naheliegend, Vorschläge von Fachleuten einzuholen. Wie uns die Erfahrung bei verschiedenen betrieblichen Projekten gezeigt hatte, ist für ein solches Vorhaben ein professionelles Briefing sehr wichtig. Wir haben deshalb den Architekten Winfried Lechner aus Gleisdorf eingeladen, mit uns eine Ausschreibung für einen Architektenwettbewerb zu verfassen. Nahmhafte Architekturbüros in Vorarlberg und Liechtenstein haben sich an diesem Wettbewerb beteiligt.
Das Architektenbüro Metzler.Ohneberg wurde mit ihrem Vorschlag von einer vierköpfigen Jury an die erste Stelle gereiht. Die Begründung: Das von ihnen vorgeschlagene Objekt hat unserer Projektphilosophie „An der Grenze des Bäuerlichen“ und den Anforderungen an die Produktionsabläufe am besten entsprochen.
Das Architektenduo Metzler.Ohneberg hat sich in hervorragender Weise um die termingerechte Grob- und Detailplanung, sowie die Überwachung vor Ort bemüht. Die Zusammenarbeit war nicht nur fachlich, sondern auch menschlich sehr angenehm.
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig