Bauwerk
mom - Dachbodenausbau Mommsengasse
pool Architektur - Wien (A) - 2003
Der Himmel über Wien
Neue Häuser
Höchst innovativ nutzten die „pool“-Architekten eine Staffelgeschoß-Widmung am Dach eines Gründerzeithauses für einen Dachbodenausbau, der durch eine üppige Terrassenlandschaft über zwei Ebenen und Weite im Inneren besticht.
25. Oktober 2003 - Isabella Marboe
Rege Bautätigkeit herrscht auf den Dächern des vierten Bezirks, im dicht verbauten Stadtgebiet wird eifrig aufgestockt. Das lauschige Wohnen unterm Gebälk hat aber auch seine Tücken: Meist setzen die Sparren bei ca. 1,20 m an, bestehende Kamine grenzen zusätzlich ein, an nutzbarer Fläche bleibt da nicht mehr viel. Gute Planung ist also Trumpf.
Ein Rohdachboden zweier zusammengelegter Gründerzeithäuser in der Mommsengasse in Wien Wieden stand zum maßgeschneiderten Ausbau an. Erwünscht waren eine Wohnung für den Eigenbedarf und eine als Kapitalanlage. Von einem ersten Planungsvorschlag nicht restlos überzeugt, suchte das Bauherrenpaar beim geographisch nächstliegenden Büro Rat. Und die „pool“-Architektur ZT GmbH entpuppte sich als Glücksgriff.
Die bestehende fertige Einreichung sah den Abriss des alten Dachstuhls und die Widmung als so genanntes Staffelgeschoß vor. Diese Regelung erlaubt, von der Traufe einzurücken und zwei neue Stockwerke aufzusetzen. Die Architekten haben das sehr innovativ genutzt. Großzügige 270 m² Wohnfläche wurden auf die erste Dachebene gelegt. Davor und darüber entfaltet sich in der zulässigen Kubatur über 170 m² eine zweigeschoßig abgetreppte, spannende Terrassenlandschaft, in der Außen und Innen miteinander verschmelzen. Unter dynamisch ansteigenden Schrägen entwickeln sich um bestehende Kamine und Schächte lichtdurchflutete, perspektivenreiche Wohnungen, die ein Gefühl von räumlichem Luxus aufkommen lassen. Mit durchgehender Glasfront im Westen, ansteigendem Dach, offener Grundrisskonzeption und vielen Sicht- und Gehbezügen nach außen holten „pool“ die Weite des Himmels in ihren Dachausbau „mom“.
In luftiger Höhe betritt man das Dachgeschoß über die erste Terrassenebene im Osten. Links vom Austritt der bestehenden Stiege liegt der Eingang zur kleineren Einheit, die schon einen Käufer fand. Ein als Garderobe nutzbarer Gang führt geradlinig in den westseitig verglasten Wohnraum, im südlichen Raumteil liegt eine zweizeilige offene Küche, dahinter das Bad mit Tür auf die Terrasse, gegenüber ein im Osten verglaster, schräg geschnittener Raum. Weitere drei Zimmer befinden sich an der südlichen Hausbegrenzungsmauer. Geschickt liegt eine Innentreppe auf die zweite Terrassenebene über dem alten Stiegenkern, hinterm Schacht fand ein WC Platz.
Die Bauherrenwohnung schließt an die erste an. Rechts beim Eingang sitzt die Küche als quadratischer Block, der Blick schweift zwischen Spüle und Oberkastenzeile in den beidseitig verglasten offenen, hellen Wohnraum dahinter. Als einzig raumtrennende Elemente ragen die verputzten Kamine wie Pfeiler in die Decke, die auf fünf Meter ansteigt. Eine spektakuläre, schräg geschnittene Innenstiege führt an der offenen Glaswand im Westen auf die Terrasse. Bei freiem Blick über Wiens Fassaden kann man parallel zur Außentreppe auf die zweite Dachebene gehen oder dort Platz nehmen, um das Panorama zu genießen. Im Norden ist noch ein Zimmer mit Oberlicht. Gegenüber der Küche reihen sich an der verglasten Westseite Kinder- und Elternschlafzimmer aneinander, alle mit Türen ins Freie, im Osten liegen Abstell- und Schrankraum, WC und Bad mit Terrassenzugang.
Die neue Dachlandschaft ist ein Erlebnis für sich. Mit Sitzstufen, wie Skulpturen herausragenden Nebenräumen für Griller, Liegestühle und alles andere, was den Aufenthalt unterm weiten Himmel zum Luxus macht, ist sie abwechslungsreich über zwei Terrassenebenen gestaltet. Mit jedem Höhenmeter gewinnt der Ausblick, ganz oben weitet er sich auf die Karlskirchenkuppel und ein Panorama aus Gaupen, Einschnitten, Ziegel und Flachdächern.
Ein Rohdachboden zweier zusammengelegter Gründerzeithäuser in der Mommsengasse in Wien Wieden stand zum maßgeschneiderten Ausbau an. Erwünscht waren eine Wohnung für den Eigenbedarf und eine als Kapitalanlage. Von einem ersten Planungsvorschlag nicht restlos überzeugt, suchte das Bauherrenpaar beim geographisch nächstliegenden Büro Rat. Und die „pool“-Architektur ZT GmbH entpuppte sich als Glücksgriff.
Die bestehende fertige Einreichung sah den Abriss des alten Dachstuhls und die Widmung als so genanntes Staffelgeschoß vor. Diese Regelung erlaubt, von der Traufe einzurücken und zwei neue Stockwerke aufzusetzen. Die Architekten haben das sehr innovativ genutzt. Großzügige 270 m² Wohnfläche wurden auf die erste Dachebene gelegt. Davor und darüber entfaltet sich in der zulässigen Kubatur über 170 m² eine zweigeschoßig abgetreppte, spannende Terrassenlandschaft, in der Außen und Innen miteinander verschmelzen. Unter dynamisch ansteigenden Schrägen entwickeln sich um bestehende Kamine und Schächte lichtdurchflutete, perspektivenreiche Wohnungen, die ein Gefühl von räumlichem Luxus aufkommen lassen. Mit durchgehender Glasfront im Westen, ansteigendem Dach, offener Grundrisskonzeption und vielen Sicht- und Gehbezügen nach außen holten „pool“ die Weite des Himmels in ihren Dachausbau „mom“.
In luftiger Höhe betritt man das Dachgeschoß über die erste Terrassenebene im Osten. Links vom Austritt der bestehenden Stiege liegt der Eingang zur kleineren Einheit, die schon einen Käufer fand. Ein als Garderobe nutzbarer Gang führt geradlinig in den westseitig verglasten Wohnraum, im südlichen Raumteil liegt eine zweizeilige offene Küche, dahinter das Bad mit Tür auf die Terrasse, gegenüber ein im Osten verglaster, schräg geschnittener Raum. Weitere drei Zimmer befinden sich an der südlichen Hausbegrenzungsmauer. Geschickt liegt eine Innentreppe auf die zweite Terrassenebene über dem alten Stiegenkern, hinterm Schacht fand ein WC Platz.
Die Bauherrenwohnung schließt an die erste an. Rechts beim Eingang sitzt die Küche als quadratischer Block, der Blick schweift zwischen Spüle und Oberkastenzeile in den beidseitig verglasten offenen, hellen Wohnraum dahinter. Als einzig raumtrennende Elemente ragen die verputzten Kamine wie Pfeiler in die Decke, die auf fünf Meter ansteigt. Eine spektakuläre, schräg geschnittene Innenstiege führt an der offenen Glaswand im Westen auf die Terrasse. Bei freiem Blick über Wiens Fassaden kann man parallel zur Außentreppe auf die zweite Dachebene gehen oder dort Platz nehmen, um das Panorama zu genießen. Im Norden ist noch ein Zimmer mit Oberlicht. Gegenüber der Küche reihen sich an der verglasten Westseite Kinder- und Elternschlafzimmer aneinander, alle mit Türen ins Freie, im Osten liegen Abstell- und Schrankraum, WC und Bad mit Terrassenzugang.
Die neue Dachlandschaft ist ein Erlebnis für sich. Mit Sitzstufen, wie Skulpturen herausragenden Nebenräumen für Griller, Liegestühle und alles andere, was den Aufenthalt unterm weiten Himmel zum Luxus macht, ist sie abwechslungsreich über zwei Terrassenebenen gestaltet. Mit jedem Höhenmeter gewinnt der Ausblick, ganz oben weitet er sich auf die Karlskirchenkuppel und ein Panorama aus Gaupen, Einschnitten, Ziegel und Flachdächern.
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Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Hana Scheider
Martin Scheider
Tragwerksplanung
Fotografie