Bauwerk
Juridicum
Ernst Hiesmayr - Wien (A) - 1984
14. September 2003 - Az W
Das „Juridicum“ verkörpert einen der wenigen modernen Großbauten im Wiener Zentrum. Der Entwurf basiert auf einer konstruktiven Innovation, die Grenzbereiche des Hochbaus auslotet, um ein spezifisches Raumproblem zu lösen.
Der Architekt hatte in dem vorgegebenen Volumen eines Ringstraßenbaublocks ein umfangreiches Programm unterzubringen. Das Erdgeschoss sollte eine großzügige öffentliche Zone werden, der umliegende Straßenraum als „gedeckter Platz“ durchs Haus hindurchfließen. Wegen der besseren Zugänglichkeit und der Einsparung von Stiegen und Aufzugsflächen wurden die Hörsäle unter diesen Platz ins erste Tiefgeschoss gelegt. Hiesmayr wollte diese Säle nicht zu tief unter Niveau senken und mit den darunterliegenden Kellergeschoßen nicht in den Grundwasserbereich kommen.
Um die Deckenstärke der Hörsäle zu minimieren, musste das Gewicht der sieben Obergeschosse über andere Wege ins Fundament gelangen. Eine Lastabtragung über dem Erdgeschoss hätte hier eine enorme Konstruktionshöhe bedingt. Wegen der beschränkten Bauhöhe wäre damit ein ganzes Geschoß an Nutzfläche entfallen. All diese Faktoren begünstigten die Idee, das ganze Haus von einem zurückgesetzten Dachgeschoß aus abzuhängen.
Die Konstruktion besteht aus vier paarweise errichteten Stahlbetonkernen. Auf ihnen lagern vier Stahlfachwerke, je 9 Meter hoch und 52 Meter frei überspannend. Von da wurden die stählernen Säulen abgehängt und die Gitterträger der Geschoßdecken eingefügt. Die Hohlräume der Fachwerksträger und der Hängesäulen sind zum Brandschutz und Ausgleich der Wärmespannungen mit Wasser gefüllt. So konnte die Stahlkonstruktion unverkleidet bleiben, während die Profile der Fassadenhaut, als Niedertemperatur-System ausgebildet, die Grundlast der Gebäudeheizung übernehmen.
Durch viele Verzögerungen traf der Bau bei Fertigstellung auf eine zum technoiden Aufwand, zur extremen Ausreizung der Situation und zur solitären Wirkung in der Umgebung eher kritisch eingestellte Rezeption.
Der Architekt hatte in dem vorgegebenen Volumen eines Ringstraßenbaublocks ein umfangreiches Programm unterzubringen. Das Erdgeschoss sollte eine großzügige öffentliche Zone werden, der umliegende Straßenraum als „gedeckter Platz“ durchs Haus hindurchfließen. Wegen der besseren Zugänglichkeit und der Einsparung von Stiegen und Aufzugsflächen wurden die Hörsäle unter diesen Platz ins erste Tiefgeschoss gelegt. Hiesmayr wollte diese Säle nicht zu tief unter Niveau senken und mit den darunterliegenden Kellergeschoßen nicht in den Grundwasserbereich kommen.
Um die Deckenstärke der Hörsäle zu minimieren, musste das Gewicht der sieben Obergeschosse über andere Wege ins Fundament gelangen. Eine Lastabtragung über dem Erdgeschoss hätte hier eine enorme Konstruktionshöhe bedingt. Wegen der beschränkten Bauhöhe wäre damit ein ganzes Geschoß an Nutzfläche entfallen. All diese Faktoren begünstigten die Idee, das ganze Haus von einem zurückgesetzten Dachgeschoß aus abzuhängen.
Die Konstruktion besteht aus vier paarweise errichteten Stahlbetonkernen. Auf ihnen lagern vier Stahlfachwerke, je 9 Meter hoch und 52 Meter frei überspannend. Von da wurden die stählernen Säulen abgehängt und die Gitterträger der Geschoßdecken eingefügt. Die Hohlräume der Fachwerksträger und der Hängesäulen sind zum Brandschutz und Ausgleich der Wärmespannungen mit Wasser gefüllt. So konnte die Stahlkonstruktion unverkleidet bleiben, während die Profile der Fassadenhaut, als Niedertemperatur-System ausgebildet, die Grundlast der Gebäudeheizung übernehmen.
Durch viele Verzögerungen traf der Bau bei Fertigstellung auf eine zum technoiden Aufwand, zur extremen Ausreizung der Situation und zur solitären Wirkung in der Umgebung eher kritisch eingestellte Rezeption.
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig