Erspäht man das Haus am steilen Hang über dem Kärntner Ossiacher See, so vergleicht man es sofort mit den alten Stadeln und Bauernhöfen der unmittelbaren Umgebung in ähnlicher topografischer Situation. Selbstbewusst ragen sie mit ihren Schauseiten ins Tal, dem Hang die geringst mögliche Angriffsfläche bietend.
Ebenso aus der Fallinie des Geländes entwickelt, die natürliche Landschaft kaum verletzend, ist das Haus, das Manfred Kovatsch für den Künstler Cornelius Kolig baute. Eine Holzkonstruktion aus massiven Fichtenhölzern, mit Lärchenbrettern an drei Seiten verschalt. Das Haus öffnet sich ausschließlich zum Tal und dem gewaltigen Alpenpanorama über einen Filter aus verschiedenen Terrassen, Freitreppen und Sitzplätzen. Jedes der drei offenen Geschoße ist auf eine Funktion konzentriert - Wohnen, Kochen und Essen, Schlafen und Baden.
Das ganze Haus, die Konzeption, die einfachen aber intelligenten Ausgestaltungen und Details zelebrieren ein Wohngefühl, das ständig zwischen Geborgenheit und Gefahr pendelt, das die landschaftliche Situation des Ausgesetztseins nicht verniedlicht. (Text: Dietmar Steiner, 1982)