Bauwerk
Ursulinenschule
Josef Lackner - Innsbruck (A) - 1980
14. September 2003 - aut. architektur und tirol
Ein Markstein in Lackners Werk, einer der besten Bauten des 20. Jhs. in Tirol, als Raum- und Konstruktionstypus im österreichischen Schulbau nach wie vor einzigartig. Das Gymnasium für 700 Mädchen ist vertikal geschichtet. Die Klassenräume schweben zwischen raumhohen Fachwerkträgern, seitlich belichtet durch quer zu den Trägern verlaufende Oberlichtbänder, hoch über einem großzügigen Sport-, Freizeit- und Foyergelände. Dieser ebenerdige Großraum mit der abgesenkten, von oben einsehbaren Doppelturnhalle im Zentrum geht mit seitlichen Glaswänden, mit Terrassen und Freitreppen in die offenen Sportplätze und Hofbereiche über. Lackners Bau materialisiert eine kulturelle Vision, welche die Jugend und ihre Bildung auf eine vom Boden der Konventionen befreite Ebene emporhebt, und welche die dem Himmelslicht zugewandten Studienräume als ein großes Dach über den geerdeten, urbanen Raum körperlicher Ertüchtigung und kollektiver Festereignisse darüberstülpt.
Eine Haupt- und vier Nebentreppen verbinden diese gegensätzlichen Bereiche. Auch visuell ist die untere „Landschaft“ - Schwimmbecken, Pausenbereiche, Bibliothek, Konferenzräume rahmen den Turnsaal - mit den dicht gepackten Räumen in der Dachplatte eng verbunden: Die Kreuzungsbereiche der trogartigen Lichtbänder mit den großen Klassenfluren sind voll verglast. Die Stahlträger sind wegen Brand- und Schallschutz beidseitig mit Betontafeln verkleidet, die den Rhythmus der Diagonalstreben als Fugenmuster von Wänden und Fassaden zum Ausdruck bringen. Böden und Decken bestehen aus Spannbeton und besorgen mit den vorgefertigten Brüstungsteilen die Windversteifung. 40 Betonsäulen leisten die Lastabtragung. Alle Betonflächen sind pur gelassen, die Stahlträger, -profile und -auflager dagegen strahlen in leuchtenden Farben. Kloster und Internat (1971-74) ebenfalls von Lackner. (aus: Bauen in Tirol seit 1980, Otto Kapfinger)
Eine Haupt- und vier Nebentreppen verbinden diese gegensätzlichen Bereiche. Auch visuell ist die untere „Landschaft“ - Schwimmbecken, Pausenbereiche, Bibliothek, Konferenzräume rahmen den Turnsaal - mit den dicht gepackten Räumen in der Dachplatte eng verbunden: Die Kreuzungsbereiche der trogartigen Lichtbänder mit den großen Klassenfluren sind voll verglast. Die Stahlträger sind wegen Brand- und Schallschutz beidseitig mit Betontafeln verkleidet, die den Rhythmus der Diagonalstreben als Fugenmuster von Wänden und Fassaden zum Ausdruck bringen. Böden und Decken bestehen aus Spannbeton und besorgen mit den vorgefertigten Brüstungsteilen die Windversteifung. 40 Betonsäulen leisten die Lastabtragung. Alle Betonflächen sind pur gelassen, die Stahlträger, -profile und -auflager dagegen strahlen in leuchtenden Farben. Kloster und Internat (1971-74) ebenfalls von Lackner. (aus: Bauen in Tirol seit 1980, Otto Kapfinger)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Konvent der Ursulinen
Tragwerksplanung
Fotografie