Bauwerk
Umbau Bank Austria Kundenzentrum
Hermann Czech - Wien (A) - 1997
Hypostyl und Architrav
Hermann Czech gilt als eigenwillig und kompliziert. Er wechselt zwischen betont zurückhaltend und formal exzessiv. Mit seinen jüngsten Wiener Bauten, einer Wohnhausanlage und der Neugestaltung einer Bank, setzt er diese Linie fort.
15. November 1997 - Margit Ulama
In der Wiener Architekturszene ist Hermann Czech eine der eigenwilligsten und kompliziertesten Persönlichkeiten, und dies drückt sich auch in seinen Bauten aus. Scheinbar unabhängig von nationalen und internationalen Trends entwickelte er eine spezifische architektonische Sprache, die zwar zahlreiche Referenzen hat und einer besonderen Tradition des Ortes folgt, die aber dennoch einen individuellen, immer wieder neuen Ausdruck findet.
Kreativität und Wissen beziehungsweise Bildung stellen dafür die Grundlage dar, und Czechs Atelier in der Wiener Innenstadt paraphrasiert gewissermaßen seine architektonische Haltung. Man erreicht es über einen langen, komplizierten Weg vom Eingang bis zum obersten Geschoß eines hinteren Haustraktes. Am Ende bietet sich ein eindrucksvoller Blick in und über die Dachlandschaft des ersten Bezirks. Der verschlungene Weg und der Blick über die Stadt und ihre Geschichte, die Kenntnis von Geschichte ganz allgemein, stehen also in enger Verbindung, das eine ist ohne das andere nicht zu denken, und beides gemeinsam umschreibt metaphorisch das Czechsche Denken.
Gerade die Dichte und Vielschichtigkeit des Ausdrucks verbinden Czech mit manchen seiner hiesigen Architektenkollegen, die doch völlig konträre Richtungen vertreten. Als einziger entwickelte er seine Entwurfsmethodik jedoch in engem Zusammenhang mit seinen publizistischen beziehungsweise theoretischen Äußerungen. Voriges Jahr wurden nun seine zum ersten Mal 1977 unter dem Titel „Zur Abwechslung“ erschienenen und längere Zeit vergriffenen Schriften wieder aufgelegt. In der kaum veränderten, jedoch erweiterten Form dokumentieren diese „Kritiken und Essays“ auch seine Auseinandersetzung mit jeweils aktuellen Themen. Die Schriften mit ihrem eigenwilligen Sprachduktus und der an manchen Stellen einprägsamen Rhythmik ermöglichen einen leichteren Zugang zu seiner tendenziell hermetischen Architektur, die intellektuell fundiert ist. Loos habe gegen jede Form gekämpft, die nicht Gedanke sei, bemerkt Czech und folgt dieser Idee auch mit den eigenen Arbeiten.
Man könnte den Czechschen Entwurfsprozeß so beschreiben, daß eine grundlegende Idee mehr und mehr angereichert wird. Immer wieder verwendet er dabei den einfachen Kubus als primäre Form des Baukörpers. Czech betont im weiteren die semantische Ebene, wenn auch nie in eindeutiger Weise, sondern immer gebrochen. Gerade dadurch wird der Betrachter aber irritiert. Die Bedeutung der Elemente verändert sich auf Grund ungewöhnlicher syntaktischer Zusammenhänge, auf Grund von Maßstabssprüngen und Fragmentierungen. Legendär sind in diesem Zusammenhang die überdimensionalen Kreuzrippen der Wunder-Bar aus den siebziger Jahren, die den unregelmäßigen Gewölben ei- nen räumlichen Halt verleihen sollten.
Knapp zehn Jahre später realisierte Czech beim Souterrain-Umbau im Palais Schwarzenberg wiederum eine mit irritierenden semantischen Anspielungen angereicherte Interpretation des historischen Kontextes. Auch bei den jüngsten Bauten, der Blockbebauung Paltaufgasse und dem Umbau des Bank-Austria-Kundenzentrums Am Hof, bestimmt der jeweilige Kontext den Entwurf. Beide Beispiele wirken, ähnlich wie die Wunder-Bar, ambivalent: sowohl selbstverständlich als auch ungewöhnlich.
Der kürzlich fertiggestellte Wohnbau am westlichen Stadtrand von Wien liegt unmittelbar neben der Vorortelinie von Otto Wagner. Für die neu gebaute U-Bahn sollte hier eine Wendeanlage entstehen. 1991 erarbeitete Czech im Rahmen einer Bebauungsstudie daher prinzipielle Vorschläge zur Integration dieser Wendeanlage in die Bebauungsstruktur, wobei er von Beginn an die U-Bahn-Trasse deutlich sichtbar machen wollte. Seine Studie mündete in der letztlich auch realisierten Lösung, bei der das Brückentragwerk den Baublock teilt und am Ende einfach abgeschnitten ist. Diese Lösung birgt nicht nur den Widerspruch von ungewöhnlicher, zugleich selbstverständlicher Wirkung, sie evoziert auch zufällig Entstandenes.
Beides, sowohl das Selbstverständliche als auch das Zufällige, reflektiert Czech in seinen Schriften. Er spricht ebenso vom Vorhandenen, und vorhanden war in diesem Fall die U-Bahn-Trasse, die er zum Thema des gesamten Baus machte. Während diese auf der einen Seite in unveränderter Form in den Block hineinfährt, wird das Brückentragwerk auf der anderen Seite, wo es abgeschnitten ist, zur von den Hausfassaden gerahmten, überdimensionalen Skulptur, die, getragen von zwei mächtigen Stützen, etwas in den Straßenraum ragt. Den Raum unter diesem Tragwerk plante Czech als öffentliche Passage und assoziierte mit seinen archaischen Stützenstellungen das Hypostyl des Amun-Tempels in Karnak. Doch seitens des Bauträgers stand die Verwertbarkeit der Flächen im Vordergrund, und so wurde die Passage geschlossen und vermietet. Auf Grund zurückgesetzter Eingänge entsprechen zumindest die Fassaden noch der eigentlichen Entwurfsidee.
Innerhalb der traditionellen, geschlossenen Blockbebauung sind die Schnittflächen entlang der U-Bahn-Trasse mittels einer expressiven rötlichen Farbe hervorgehoben. Auffallend bei den Fassaden ist deren Dreiteilung. Über einem Sockelgeschoß mit Schaufensterflächen liegen in engem Rhythmus banale Rechteckfenster, die eine Büronutzung suggerieren, tatsächlich wurden aber hauptsächlich Wohnungen realisiert.
Die darüberliegende Zone drückt mit ihren Loggien und Terrassen unverkennbar diese Nutzung aus. Bei der Collage unterschiedlicher Fassadenbereiche fallen die obersten Geschoße in ihrer Unregelmäßigkeit auf.
Czech wollte auch im Dachbereich, wo eine Mindestdachneigung von 35 Grad vorgeschrieben war, sowohl adäquate Räume als auch eine akzeptable äußere Erscheinung erreichen. So kombinierte er schräge Dachabschnitte mit Terrassen und einer besonderen Form der Gaube, die bündig in der Fassadenfläche liegt und als kleiner Kubus emporwächst. Auf diese Weise definierte er auch eine klare Gebäudeoberkante.
Als Gauben akzeptierte man seitens der Behörden diese Elemente aber nur mit einem Rücksprung. Traditionell liegt dieser in der Dachfläche, Czech setzte ihn jedoch als minimalen Rücksprung ein Geschoß tiefer. Rechts und links des Brückentragwerks liegen schließlich zwei symmetrische Fassaden, die mit den geschlossenen Seiten der Gauben die Idee des differenzierten Kubus darstellen.
Czechs Bauten wechselten immer zwischen Auffälligkeit und Unauffälligkeit, zwischen formaler Zurückhaltung und exzessiver Fülle. Sein Wohnbau in der Petrusgasse und der Stadtparksteg sind ungewöhnlich zurückhaltend.
Immer wieder liegt den Entwürfen ein übergeordnetes räumliches Denken zugrunde, so dem Stadtparksteg der Gedanke eines möglichst freien Blickes entlang des Wienflusses. In vergleichbarer Weise wollte er im Zusammenhang mit der Blockbebauung Paltaufgasse und der Errichtung des Brückentragwerks den freien stadtauswärtigen Blick auf der Thaliastraße erhalten.
Im Sinne eines freien Blicks, der das Erfassen von größeren Zusammenhängen ermöglicht, verstand Czech auch die Renovierung und räumliche Reorganisation des Bank-Austria-Kundenzentrums in der Wiener Innenstadt. Das Kundenzentrum liegt in einem gediegenen, traditionalistischen Bau, der 1914 von Ernst von Gotthilf und Alexander Neumann fertiggestellt worden war. Czech entfernte alle Einbauten, sodaß sich das Hauptgeschoß jetzt als ein überblickbares Raumkontinu- um präsentiert, das verschiedene Pfeilerstellungen gliedern.
In der Mitte liegt die zentrale Halle mit den beiden seitlichen Kassensälen als basilikale Raumkonfiguration. In die geklärte Baustruktur setzte Czech dann einzelne für ihn typische Elemente. Ergänzend zum bestehenden Eingang in der Längsachse öffnete man das Geschoß in der Querachse zum Fußgängerstrom. Hinter dem Eingang, dessen Vordach beiläufig die Metapher eines Fledermausflügels birgt, liegt eine kleine, dennoch komplizierte Treppenanlage - und verwinkelte oder schräge Treppen bilden einen kontinuierlichen Topos im Oeuvre von Czech.
Am auffälligsten sind hier jedoch die Luftausbläser aus Nirosta. Im äußeren Bereich der Kassensäle stehen sie jeweils vor den Pfeilern und wiederholen damit die Raumstruktur. Mit dem kubischen Sockel und dem leicht nach vorne geneigten Säulenschaft interpretieren sie klassische Architekturelemente. Die Querteile mit den Weitwurfdüsen wirken fremd, doch sie können als Teile eines Architravs gelesen werden - mit den Düsen in der Art eines fragmentierten Frieses.
Diese klassischen Implikationen mögen der Grund dafür sein, daß sich die mächtigen, die Warmluftausbläser im Schaltersaal des Postsparkassenamtes von Otto Wagner evozierenden Elemente doch in den Raum einfügen. Auf exemplarische Weise integrieren sie den Rekurs auf die Geschichte in ein modernes, zeitgemäßes Denken.
Kreativität und Wissen beziehungsweise Bildung stellen dafür die Grundlage dar, und Czechs Atelier in der Wiener Innenstadt paraphrasiert gewissermaßen seine architektonische Haltung. Man erreicht es über einen langen, komplizierten Weg vom Eingang bis zum obersten Geschoß eines hinteren Haustraktes. Am Ende bietet sich ein eindrucksvoller Blick in und über die Dachlandschaft des ersten Bezirks. Der verschlungene Weg und der Blick über die Stadt und ihre Geschichte, die Kenntnis von Geschichte ganz allgemein, stehen also in enger Verbindung, das eine ist ohne das andere nicht zu denken, und beides gemeinsam umschreibt metaphorisch das Czechsche Denken.
Gerade die Dichte und Vielschichtigkeit des Ausdrucks verbinden Czech mit manchen seiner hiesigen Architektenkollegen, die doch völlig konträre Richtungen vertreten. Als einziger entwickelte er seine Entwurfsmethodik jedoch in engem Zusammenhang mit seinen publizistischen beziehungsweise theoretischen Äußerungen. Voriges Jahr wurden nun seine zum ersten Mal 1977 unter dem Titel „Zur Abwechslung“ erschienenen und längere Zeit vergriffenen Schriften wieder aufgelegt. In der kaum veränderten, jedoch erweiterten Form dokumentieren diese „Kritiken und Essays“ auch seine Auseinandersetzung mit jeweils aktuellen Themen. Die Schriften mit ihrem eigenwilligen Sprachduktus und der an manchen Stellen einprägsamen Rhythmik ermöglichen einen leichteren Zugang zu seiner tendenziell hermetischen Architektur, die intellektuell fundiert ist. Loos habe gegen jede Form gekämpft, die nicht Gedanke sei, bemerkt Czech und folgt dieser Idee auch mit den eigenen Arbeiten.
Man könnte den Czechschen Entwurfsprozeß so beschreiben, daß eine grundlegende Idee mehr und mehr angereichert wird. Immer wieder verwendet er dabei den einfachen Kubus als primäre Form des Baukörpers. Czech betont im weiteren die semantische Ebene, wenn auch nie in eindeutiger Weise, sondern immer gebrochen. Gerade dadurch wird der Betrachter aber irritiert. Die Bedeutung der Elemente verändert sich auf Grund ungewöhnlicher syntaktischer Zusammenhänge, auf Grund von Maßstabssprüngen und Fragmentierungen. Legendär sind in diesem Zusammenhang die überdimensionalen Kreuzrippen der Wunder-Bar aus den siebziger Jahren, die den unregelmäßigen Gewölben ei- nen räumlichen Halt verleihen sollten.
Knapp zehn Jahre später realisierte Czech beim Souterrain-Umbau im Palais Schwarzenberg wiederum eine mit irritierenden semantischen Anspielungen angereicherte Interpretation des historischen Kontextes. Auch bei den jüngsten Bauten, der Blockbebauung Paltaufgasse und dem Umbau des Bank-Austria-Kundenzentrums Am Hof, bestimmt der jeweilige Kontext den Entwurf. Beide Beispiele wirken, ähnlich wie die Wunder-Bar, ambivalent: sowohl selbstverständlich als auch ungewöhnlich.
Der kürzlich fertiggestellte Wohnbau am westlichen Stadtrand von Wien liegt unmittelbar neben der Vorortelinie von Otto Wagner. Für die neu gebaute U-Bahn sollte hier eine Wendeanlage entstehen. 1991 erarbeitete Czech im Rahmen einer Bebauungsstudie daher prinzipielle Vorschläge zur Integration dieser Wendeanlage in die Bebauungsstruktur, wobei er von Beginn an die U-Bahn-Trasse deutlich sichtbar machen wollte. Seine Studie mündete in der letztlich auch realisierten Lösung, bei der das Brückentragwerk den Baublock teilt und am Ende einfach abgeschnitten ist. Diese Lösung birgt nicht nur den Widerspruch von ungewöhnlicher, zugleich selbstverständlicher Wirkung, sie evoziert auch zufällig Entstandenes.
Beides, sowohl das Selbstverständliche als auch das Zufällige, reflektiert Czech in seinen Schriften. Er spricht ebenso vom Vorhandenen, und vorhanden war in diesem Fall die U-Bahn-Trasse, die er zum Thema des gesamten Baus machte. Während diese auf der einen Seite in unveränderter Form in den Block hineinfährt, wird das Brückentragwerk auf der anderen Seite, wo es abgeschnitten ist, zur von den Hausfassaden gerahmten, überdimensionalen Skulptur, die, getragen von zwei mächtigen Stützen, etwas in den Straßenraum ragt. Den Raum unter diesem Tragwerk plante Czech als öffentliche Passage und assoziierte mit seinen archaischen Stützenstellungen das Hypostyl des Amun-Tempels in Karnak. Doch seitens des Bauträgers stand die Verwertbarkeit der Flächen im Vordergrund, und so wurde die Passage geschlossen und vermietet. Auf Grund zurückgesetzter Eingänge entsprechen zumindest die Fassaden noch der eigentlichen Entwurfsidee.
Innerhalb der traditionellen, geschlossenen Blockbebauung sind die Schnittflächen entlang der U-Bahn-Trasse mittels einer expressiven rötlichen Farbe hervorgehoben. Auffallend bei den Fassaden ist deren Dreiteilung. Über einem Sockelgeschoß mit Schaufensterflächen liegen in engem Rhythmus banale Rechteckfenster, die eine Büronutzung suggerieren, tatsächlich wurden aber hauptsächlich Wohnungen realisiert.
Die darüberliegende Zone drückt mit ihren Loggien und Terrassen unverkennbar diese Nutzung aus. Bei der Collage unterschiedlicher Fassadenbereiche fallen die obersten Geschoße in ihrer Unregelmäßigkeit auf.
Czech wollte auch im Dachbereich, wo eine Mindestdachneigung von 35 Grad vorgeschrieben war, sowohl adäquate Räume als auch eine akzeptable äußere Erscheinung erreichen. So kombinierte er schräge Dachabschnitte mit Terrassen und einer besonderen Form der Gaube, die bündig in der Fassadenfläche liegt und als kleiner Kubus emporwächst. Auf diese Weise definierte er auch eine klare Gebäudeoberkante.
Als Gauben akzeptierte man seitens der Behörden diese Elemente aber nur mit einem Rücksprung. Traditionell liegt dieser in der Dachfläche, Czech setzte ihn jedoch als minimalen Rücksprung ein Geschoß tiefer. Rechts und links des Brückentragwerks liegen schließlich zwei symmetrische Fassaden, die mit den geschlossenen Seiten der Gauben die Idee des differenzierten Kubus darstellen.
Czechs Bauten wechselten immer zwischen Auffälligkeit und Unauffälligkeit, zwischen formaler Zurückhaltung und exzessiver Fülle. Sein Wohnbau in der Petrusgasse und der Stadtparksteg sind ungewöhnlich zurückhaltend.
Immer wieder liegt den Entwürfen ein übergeordnetes räumliches Denken zugrunde, so dem Stadtparksteg der Gedanke eines möglichst freien Blickes entlang des Wienflusses. In vergleichbarer Weise wollte er im Zusammenhang mit der Blockbebauung Paltaufgasse und der Errichtung des Brückentragwerks den freien stadtauswärtigen Blick auf der Thaliastraße erhalten.
Im Sinne eines freien Blicks, der das Erfassen von größeren Zusammenhängen ermöglicht, verstand Czech auch die Renovierung und räumliche Reorganisation des Bank-Austria-Kundenzentrums in der Wiener Innenstadt. Das Kundenzentrum liegt in einem gediegenen, traditionalistischen Bau, der 1914 von Ernst von Gotthilf und Alexander Neumann fertiggestellt worden war. Czech entfernte alle Einbauten, sodaß sich das Hauptgeschoß jetzt als ein überblickbares Raumkontinu- um präsentiert, das verschiedene Pfeilerstellungen gliedern.
In der Mitte liegt die zentrale Halle mit den beiden seitlichen Kassensälen als basilikale Raumkonfiguration. In die geklärte Baustruktur setzte Czech dann einzelne für ihn typische Elemente. Ergänzend zum bestehenden Eingang in der Längsachse öffnete man das Geschoß in der Querachse zum Fußgängerstrom. Hinter dem Eingang, dessen Vordach beiläufig die Metapher eines Fledermausflügels birgt, liegt eine kleine, dennoch komplizierte Treppenanlage - und verwinkelte oder schräge Treppen bilden einen kontinuierlichen Topos im Oeuvre von Czech.
Am auffälligsten sind hier jedoch die Luftausbläser aus Nirosta. Im äußeren Bereich der Kassensäle stehen sie jeweils vor den Pfeilern und wiederholen damit die Raumstruktur. Mit dem kubischen Sockel und dem leicht nach vorne geneigten Säulenschaft interpretieren sie klassische Architekturelemente. Die Querteile mit den Weitwurfdüsen wirken fremd, doch sie können als Teile eines Architravs gelesen werden - mit den Düsen in der Art eines fragmentierten Frieses.
Diese klassischen Implikationen mögen der Grund dafür sein, daß sich die mächtigen, die Warmluftausbläser im Schaltersaal des Postsparkassenamtes von Otto Wagner evozierenden Elemente doch in den Raum einfügen. Auf exemplarische Weise integrieren sie den Rekurs auf die Geschichte in ein modernes, zeitgemäßes Denken.
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