Die Galerie befindet sich an einem historisch sehr interessanten Platz, direkt neben der ältesten Kirche Wiens und inmitten des jüdischen Viertels. Das Haus selber stammt aus den 70-er Jahren und hatte im Erdgeschoss einen Arkadengang, der nun durch den Umbau geschlossen wurde, dies aber in einer sehr dezenten und grazilen Art:
Die Rundbogenform der Arkaden blieb erhalten, die Galerie scheint in diese Arkaden hineingestellt worden zu sein. Völlig verglast, bleibt der Blick zur Ruprechtskirche ehalten, und durch die zwei gegenüberliegenden Eingänge, die sich an den ursprünglichen Arkadenzugängen befinden, wird an den ehemaligen Arkadengang erinnert. Beide Eingänge sind etwas in die Galerie hineinversetzt, was die Plastizität der Arkaden erhöht.
Durch das Schließen des Ganges wurde Ausstellungsfläche gewonnen, gleichzeitig wurde aber die alte Substanz in höchster Sorgfalt respektiert. Das Innere der Galerie ist durch Boden und Decke bestimmt, die jeweils mit Buchensperrholz verkleidet sind. Ein Pfeiler in der Mitte des Raumes, 60 cm dick, wurde durch eine nur 15 cm dicke Stahlstütze ersetzt, die nun eine Last von 90 Tonnen trägt.
Der Raum ist knapp drei Meter hoch und raumhohe Wandelemente lassen sich drehen und verschieben, können den Raum nach aussen schließen und Ausstellungsmaterial freigeben. Hinter einer multifunktionalen Wand, die mittig im hinteren Teil des Raumes platziert ist, befindet sich eine Box aus MDF-Platten mit Büro und Nebenräumen.
Einziges Mobiliar, das im Raum frei steht - neben den alten Posterständern und Planschränken - ist ein grosser Präsentationstisch aus Aluminium. Interessant ist auch die tageszeitlich unterschiedliche Wirkung des Raumes: Bei Tag wirkt der Raum transparent und leicht, bei Nacht leuchtet er - dank des durchdachten Beleuchtungssystems im Inneren.