Dem einfachen Baukörper einer Vorkriegsvilla ist eine dem Garten zugewandte flache Terrasse angefügt. Sie wird beschattet und überspannt von einer Pergola aus verzinktem Stahl. Der vom Wohnraum zum Garten ausstrahlende Teil dieser Hauserweiterung ist als gläsernes Zimmer vor Kälte und Regen geschützt. Sämtliche konstruktiven Elemente des Zubaus bestehen aus Glas. Die extreme Technologie ist so detailliert, dass sie optisch völlig in den Hintergrund tritt.
Die Stützen und Balken dieser absoluten Hülle aus Glas bestehen aus Dreischicht-Glaslaminat. Darauf ist das Dach aus bedruckten Glastafeln nur mit Silikonverklebung befestigt. Vier Glasschwerter versteifen die Seitenwände gegen Winddruck und sind mit diesen ebenfalls nur durch Verklebung fixiert. Anstelle der in Österreich noch nicht erlaubten Glas-Zapfenverbindung von Balken und Stützen wurden zusätzlich minimale Metallhalterungen verwendet – auch als Austrocknungshilfe für die Montage. Eine weitere Innovation ist die rahmenlose Doppeltür aus 3 m hohen, 300kg schweren Isoliergläsern. Ein Hightech-Kleinod im formalen Pianissimo als ätherisches Vexierfeld zwischen Innen und Außen, zwischen Bau und Natur. Otto Kapfinger