Das Besondere an diesem Kindergarten ist die Tatsache, dass er in einem Park steht. Er muss sich den Grünraum nicht erst schaffen, er steht bereits mitten drin.
Prominenter Nachbar ist, schräg gegenüber, auf der anderen Seite des Parks, das Studentenheim von Anton Schweighofer. Doch das sieht man eigentlich gar nicht. Der Park ist voller Bäume, einem eingezäunten Fußballgelände, einem Kinderspielplatz. Im Sommer ist alles grün.
Die einzelnen Gruppenräume für die Kinder sind dem Garten zugewandt, etwas abgerückt von der Strasse, mit einer blauen Fassade. Die Serviceräume laufen im Erdgeschoss die gesamte Strassenseite des Gebäudes entlang und seine Fassade ist in orange gehalten. Der Eingang erfolgt strassenseitig über eine Rampe.
Im Foyer bietet die großzügige Verglasung auf Parkseite bereits freien Blick in den Garten des Kindergartens und weiter in den öffentlichen Park. Ein Quertrakt steht auf Stelzen, beinhaltet ebenfalls einen Gruppenraum und mündet in einem kleinen sogenannten „Baumhaus“: In Höhe der Baumkronen bzw. mittendrin, mit einer Holzfassade verkleidet, ist diese kleine Aussichtsbox zweiseitig vollverglast, auf der Stirnfassade hingegen sind schmale horizontale und vertikale Glasschlitze - immer natürlich auf die Größe der Kinder abgestimmt.
Die Möblierung stammt ebenfalls von den Architekten, was zu einer gelungenen Gesamtheit wesentlich beiträgt. Es ist bereits von außen ein Haus für Kinder - keineswegs durch eine verspielte Fassadengestaltung - sondern durch ein überzeugendes architektonisches Konzept, das sich einerseits städteplanerisch sehr gut einpasst, andererseits auf die Nutzer intelligent abgestimmt ist - und das sind Kinder.