Bauwerk
Festspielhaus und Kongresshaus – 2. Bauetappe
Dietrich | Untertrifaller - Bregenz (A) - 2006
18. Februar 2007 - Az W
Das in mehreren Etappen erneuerte und stark erweiterte Festspielhaus Bregenz dient heute als leistungsfähiges Mehrspartenhaus sowie als Veranstaltungs- und Kongresszentrum. Die Erweiterung und Transformation des eher verschlossen wirkenden Gebäudes von 1979 in eine vielgestaltige, einladende Anlage gehorcht aber nicht formalistischer Spielerei, sondern durchdachter Klärung scheinbar unlösbarer betrieblicher Problemknoten. Den Befreiungsschlag brachte das lange, hochaufgestelzte, zweigeschoßige Trägerbauwerk der Büros für Verwaltung und Produktion. So konnten darunter wichtige und großräumige Querverbindungen gewahrt oder neu geschaffen werden. Als signifikantes Zeichen mit Fernwirkung bietet es zugleich ungestörte Ausblicke auf die Bregenzer Hausberge und den See.
Auf das eine ausgreifende Großelement antwortet ein zweites langes Prisma ähnlicher Dimension, das zwischen Seetribüne und großen Saal durchgesteckt scheint. Platzseitig kragt es frei über den Haupteingang hinaus und enthält den prominenten Propter Homines Saal, mit gläserner Stirnwand. Das andere Ende enthält das Seefoyer, dessen großzügiger Ausblick durch eine breite Glasfront dem Raum den Namen gab. Zwischen diesen räumlichen Polen befindet sich das mehrgliedrige Foyer, das enorme Besucherzahlen zu bewältigen vermag.
Die beiden auffälligen, überdimensional stabförmigen Gebäudeelemente gliedern die ausgedehnte Anlage in drei Hauptabschnitte: Studio- und Werkstattbereich, großer Saal und Seetribüne. Vom Platz abgewandt, gruppieren sich die quaderförmigen Baukörper der innovativen, großen Werkstattbühne und des Seestudios, deren zurückhaltende Fassaden vom nahen Auwald gerahmt werden. Unter dem Trägerbauwerk schließen Werkräume sowie die verbundenen Seitenbühnen der Werkstatt- und der Hauptbühne an. Zwischen Trägerbauwerk und Foyerprisma erhebt sich der Bühnenturm, dahinter liegt der große Saal. Beide sind eingefasst von einem niedrigeren Baukörper, der die Hinterbühne, Künstlerräume, Säle, das Restaurant sowie die Entree mit den Garderoben enthält und dessen Fassade sich geöffnet dem Platz zuwendet. Über dem Ufersaum steigen als dritter Teil die Ränge der Seetribüne in vier Segmenten in die Höhe, überragt von der neuen Festspiellounge, deren breites Fensterband sich ohne blickstörende Steher hochklappen lässt. Ein weiteres Geschoß enthält die Seeregie und VIP-Räume. Unter den Rängen befinden sich umfangreiche Serviceräume der Besucherinfrastruktur sowie der Ticketverkauf. Diese funktional logische Gliederung bietet nach jeder Seite ein anderes, sprechendes Bild: Markant und Interesse weckend die Ankunftsseite; einladend urban die Platz- und Eingangsseite; zum See nicht nur mit den Zuschauerrampen, sondern auch als Gebäude wirksam; zum benachbarten Park zurückhaltend im Ausdruck, nicht abweisend, eher geheimnisvoll anregend.
Das Innere wurde komplett erneuert: der Saal technisch und akustisch bestmöglich ausgerüstet und mit einem Rang um fast 600 Sitzplätze erweitert. Mit Flächen aus edlen Hölzern, zurückhaltender Farbgebung und sensibler Lichtgestaltung wird eine stimmige Atmosphäre geschaffen, die eine passende räumliche Fassung und den Hintergrund nicht nur für vielköpfige Besuchermassen bietet, sondern auch für festlich gekleidete Teilnehmer besonderer Anlässe. (Text: Walter Zschokke)
Auf das eine ausgreifende Großelement antwortet ein zweites langes Prisma ähnlicher Dimension, das zwischen Seetribüne und großen Saal durchgesteckt scheint. Platzseitig kragt es frei über den Haupteingang hinaus und enthält den prominenten Propter Homines Saal, mit gläserner Stirnwand. Das andere Ende enthält das Seefoyer, dessen großzügiger Ausblick durch eine breite Glasfront dem Raum den Namen gab. Zwischen diesen räumlichen Polen befindet sich das mehrgliedrige Foyer, das enorme Besucherzahlen zu bewältigen vermag.
Die beiden auffälligen, überdimensional stabförmigen Gebäudeelemente gliedern die ausgedehnte Anlage in drei Hauptabschnitte: Studio- und Werkstattbereich, großer Saal und Seetribüne. Vom Platz abgewandt, gruppieren sich die quaderförmigen Baukörper der innovativen, großen Werkstattbühne und des Seestudios, deren zurückhaltende Fassaden vom nahen Auwald gerahmt werden. Unter dem Trägerbauwerk schließen Werkräume sowie die verbundenen Seitenbühnen der Werkstatt- und der Hauptbühne an. Zwischen Trägerbauwerk und Foyerprisma erhebt sich der Bühnenturm, dahinter liegt der große Saal. Beide sind eingefasst von einem niedrigeren Baukörper, der die Hinterbühne, Künstlerräume, Säle, das Restaurant sowie die Entree mit den Garderoben enthält und dessen Fassade sich geöffnet dem Platz zuwendet. Über dem Ufersaum steigen als dritter Teil die Ränge der Seetribüne in vier Segmenten in die Höhe, überragt von der neuen Festspiellounge, deren breites Fensterband sich ohne blickstörende Steher hochklappen lässt. Ein weiteres Geschoß enthält die Seeregie und VIP-Räume. Unter den Rängen befinden sich umfangreiche Serviceräume der Besucherinfrastruktur sowie der Ticketverkauf. Diese funktional logische Gliederung bietet nach jeder Seite ein anderes, sprechendes Bild: Markant und Interesse weckend die Ankunftsseite; einladend urban die Platz- und Eingangsseite; zum See nicht nur mit den Zuschauerrampen, sondern auch als Gebäude wirksam; zum benachbarten Park zurückhaltend im Ausdruck, nicht abweisend, eher geheimnisvoll anregend.
Das Innere wurde komplett erneuert: der Saal technisch und akustisch bestmöglich ausgerüstet und mit einem Rang um fast 600 Sitzplätze erweitert. Mit Flächen aus edlen Hölzern, zurückhaltender Farbgebung und sensibler Lichtgestaltung wird eine stimmige Atmosphäre geschaffen, die eine passende räumliche Fassung und den Hintergrund nicht nur für vielköpfige Besuchermassen bietet, sondern auch für festlich gekleidete Teilnehmer besonderer Anlässe. (Text: Walter Zschokke)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Presseschau
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Kunst am Bau
Fotografie