Einen „kühlen“, vor Sonne und Wärme geschützten Lebensmittelmarkt wünscht sich der Auftraggeber auf einem Bauplatz am Dorfrand von Niederndorf im Tiroler Unterland. Inmitten von Wiesen und umgeben von Bergen und Wäldern entsteht ein kubischer Baukörper, dessen charakteristisches und mehrere Anforderungen erfüllendes Merkmal umlaufend vorgestellte Baumstämme darstellen. Die in unregelmäßigen Abständen gesetzten, entrindeten und unbehandelten Fichtenstämme gestalten einen einheitlichen Baukörper, der sich harmonisch in die Umgebung einfügt und bilden gleichzeitig einen funktionellen Filter vor den raumhohen Fixverglasungen. Sie definieren geschützte Außenbereiche und erzeugen Zwischenräume für einen neuen Treffpunkt; sie beschatten die Süd- und Ostfassade und schaffen durchlässigen Halbschatten auf der Terrasse. Im Innenraum entstehen spannende Licht- und Schattenspiele und ein warmes, freundliches Licht im Café-Bereich.

Durch die bis zum Randverbund im Boden eingelassenen Verglasungen wird eine optische Durchgängigkeit der Kunstharzbeschichtung des Gebäudesockels vom Markt zu den Vorbereichen erreicht – der Übergang zwischen Innen und Außen ist fließend. Die abgehängten Hallenreflektoren mit indirekter Deckenaufhellung und die Wechselwirkung der eingesetzten Farbtöne – die Grautöne der Sichtbetonwände, der Decke und der Eisenglimmerbeschichtung der Stahlkonstruktion bzw. die warmen Rot- und Gelbtönen der Bodenbeschichtung, der Möblierung und der vorgestellten Fichtenstämme – lassen eine großzügige, helle Marktatmosphäre entstehen. (Text: Claudia Wedekind nach einem Text der Architekten)