Bauwerk
Dachaufbau Theresianumgasse
kunath trenkwalder - Wien (A) - 2006
31. Dezember 2006 - Az W
Wie eine würfelige Kette schlängelt sich der neue Aufbau für sechs zweigeschossige Maisonetten über der gründerzeitlichen Fassade des 150 Jahre alten Wiener Zinshauses in der Theresianumgasse. Den Architekten war es ein Anliegen, keinen konventionellen Dachausbau mit schrägen Wänden, sondern ein „Haus auf dem Haus“ zu planen.
Die Architekten entwickelten ein intelligentes System einer Leichtbauweise aus einer mit Holz ausgefachten Stahlkonstruktion, da ein klassischer Dachbodenausbau für das alte Gebäude in eher schlechtem Bauzustand gewichtsmässig zu schwer und weder nach Wiener Bauordnung noch nach europäischer Erdbebenverordnung möglich gewesen wäre. Minutiös geschnitzt, nach der Bauordnung als Erker und Gaupen interpretierte Gebäudevor- und Rücksprünge innerhalb des erlaubten Bauvolumens ließ die Form der „Häuser am Dach“ auf dem langen und schmalen Grundstück in 18 m Höhe entstehen. Es war sozusagen die „behördenmäßige Tüftelei“, die zu dem außergewöhnlichen Entwurf einer Art von exklusiven Reihenhäusern auf dem Dach - in strengem Raster geplant - führte.
Die allgemeine Renovierung des alten Hauses ist schon bei Betreten des Stiegenhauses zu spüren, wo historische Baudetails freigelegt und sichbar gemacht wurden. Kleine Einbauten im Innenhof - wie etwa eine allgemeine vom Hof zugängliche Holzterrasse, einen neuen Aufgang zu einer Erdgeschosswohnung und neue Balkone für einige bestehende Wohnungen tragen zur qualitativen Aufwertung des gesamten Gebäudes bei.
In der neuen Dachzone überraschen zunächst Stiegenhausgeländer aus eigenwillig rostendem Stahl, mit Malerwalzen anekdotisch aufgebrachter Blumendekor an den Wänden und rosa Gangbeleuchtung. Massive Eichenholztüren führen in die Wohnungen, von denen zwei Richtung Theresianumgasse liegen, drei kleinere
Richtung Hof orientiert sind und die größte in den Innenhof und die Plösslgasse blickt. Schlaf- und Badezimmer, Küche und Wohnraum sind einander jeweils im gleichen Geschoss zugeordnet, in der großen Wohnung gibt es im unteren Geschoss einen repräsentativen Salon, im oberen Geschoss ein weiteres, eher intimeres Wohnzimmer.
Alle Wohnungen haben hofseitige Terrassen, vier davon in beiden Geschossen und sind sowohl luxuriös als auch komplett mit Küchen und Bädern ausgestattet. Reduziert eingesetzte Farben und Materialien, schwarz und weiß, Edelstahl und Glas sowie Eichenholz für die Türen, Türstöcke und innenligende Stiegen und bündig eingesetzte Holz-Alu Fester mit schlanken Profilen eines dänischen Herstellers bestimmen den elegant zurücknehmenden Stil.
Nicht nur Grün-, Ruhe- und beste Lage mitten in der Stadt prominent zwischen Theresianum und Belvedere und der herrliche Blick auf die nahe Karlskirche und weit über deren Kuppel hinaus macht diese Luxusrefugien hier hoch über den Straßen so speziell. Die perfekte Detailarbeit aller Materialübergänge, Fugen und Anschlussstellen, erfüllen selbst jeden Architekturlaien mit höchster Freude. (Text: Marion Kuzmany)
Die Architekten entwickelten ein intelligentes System einer Leichtbauweise aus einer mit Holz ausgefachten Stahlkonstruktion, da ein klassischer Dachbodenausbau für das alte Gebäude in eher schlechtem Bauzustand gewichtsmässig zu schwer und weder nach Wiener Bauordnung noch nach europäischer Erdbebenverordnung möglich gewesen wäre. Minutiös geschnitzt, nach der Bauordnung als Erker und Gaupen interpretierte Gebäudevor- und Rücksprünge innerhalb des erlaubten Bauvolumens ließ die Form der „Häuser am Dach“ auf dem langen und schmalen Grundstück in 18 m Höhe entstehen. Es war sozusagen die „behördenmäßige Tüftelei“, die zu dem außergewöhnlichen Entwurf einer Art von exklusiven Reihenhäusern auf dem Dach - in strengem Raster geplant - führte.
Die allgemeine Renovierung des alten Hauses ist schon bei Betreten des Stiegenhauses zu spüren, wo historische Baudetails freigelegt und sichbar gemacht wurden. Kleine Einbauten im Innenhof - wie etwa eine allgemeine vom Hof zugängliche Holzterrasse, einen neuen Aufgang zu einer Erdgeschosswohnung und neue Balkone für einige bestehende Wohnungen tragen zur qualitativen Aufwertung des gesamten Gebäudes bei.
In der neuen Dachzone überraschen zunächst Stiegenhausgeländer aus eigenwillig rostendem Stahl, mit Malerwalzen anekdotisch aufgebrachter Blumendekor an den Wänden und rosa Gangbeleuchtung. Massive Eichenholztüren führen in die Wohnungen, von denen zwei Richtung Theresianumgasse liegen, drei kleinere
Richtung Hof orientiert sind und die größte in den Innenhof und die Plösslgasse blickt. Schlaf- und Badezimmer, Küche und Wohnraum sind einander jeweils im gleichen Geschoss zugeordnet, in der großen Wohnung gibt es im unteren Geschoss einen repräsentativen Salon, im oberen Geschoss ein weiteres, eher intimeres Wohnzimmer.
Alle Wohnungen haben hofseitige Terrassen, vier davon in beiden Geschossen und sind sowohl luxuriös als auch komplett mit Küchen und Bädern ausgestattet. Reduziert eingesetzte Farben und Materialien, schwarz und weiß, Edelstahl und Glas sowie Eichenholz für die Türen, Türstöcke und innenligende Stiegen und bündig eingesetzte Holz-Alu Fester mit schlanken Profilen eines dänischen Herstellers bestimmen den elegant zurücknehmenden Stil.
Nicht nur Grün-, Ruhe- und beste Lage mitten in der Stadt prominent zwischen Theresianum und Belvedere und der herrliche Blick auf die nahe Karlskirche und weit über deren Kuppel hinaus macht diese Luxusrefugien hier hoch über den Straßen so speziell. Die perfekte Detailarbeit aller Materialübergänge, Fugen und Anschlussstellen, erfüllen selbst jeden Architekturlaien mit höchster Freude. (Text: Marion Kuzmany)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Martin Musil
Tragwerksplanung
Fotografie