Bauwerk
Wohnanlage Samer Mösl
sps architekten - Salzburg (A) - 2006
Leben auf der Sonnenseite
Am Nordrand von Salzburg realisierten die sps-architekten die innovative Passivhaus-Wohnanlage Samer Mösl. Durch geschickte Anordnung haben die durchgesteckten Wohnungen direktes Sonnenlicht auf beiden Seiten. Gebaut wurde nachhaltig mit Holz.
3. November 2007 - Isabella Marboe
Die Wohnhausanlage Samer-Mösl sollte höchste Qualität erzielen. Also schrieb der Bauträger „Heimat Österreich“ für die innovative Passivhausanlage ein EU-weites zweistufiges Wettbewerbsverfahren aus. Das junge Büro sps-architekten legte sich mit einem reinen, dreistöckigen Holzbau die Latte sehr hoch, siegte prompt und wurde als Generalunternehmer beauftragt. „Wir planten ein Passivhaus ohne klassische Nord- und Südfassade“, erklärt Architekt Simon Speigner, „jede Wohnung hat Vor- und Nachmittagssonne, die Mieter im Erdgeschoß haben auf jeder Seite einen Garten, die Wohnungen darüber verfügen über Loggia und Balkon.“
Der Bauplatz liegt auf einer einstigen Müllhalde am nördlichen Stadtrand von Salzburg. Zwischen den drei lang gestreckten Gebäuderiegeln wurden Grünstreifen, Spielplätze und gekurvte Wege angelegt. Auf der einen Seite der Wohnanlage grenzt ein weites Feld an, auf der anderen Seite plätschert der Alterbach. Dahinter liegt das Landschaftsschutzgebiet des Moores.
„Wegen des weichen Untergrunds musste der Aushub fünf Meter in den Boden reichen“, erinnert sich Speigner, „wir fanden da unten Schilfsedimente, und der Geruch war übel.“ Davon ist heute nichts mehr zu spüren: Statisch gefestigt stehen die Wohnbauten heute auf einzelnen Pfählen, die bis zu zwölf Meter in die Erde ragen. Unter dem mittleren der drei Baukörper wurde in einer wasserdichten Wanne die Tiefgarage angelegt.
Die drei langen Häuser mit ihrer vorvergrauten Fichtenschalung machen sich gut in der Landschaft. Rundherum grünt und blüht das üppige Moor. Aufgrund der losen Bebauung haben die Wohnungen nur Sonnenseiten: Jede der 60 Einheiten ist durchgesteckt und öffnet sich mit raumhohen Fenstertüren nach Südosten und Nordwesten. Die Holzriegelwände sind hoch wärmegedämmt, die Decken sind massiv ausgeführt und bestehen aus Kreuzlagenholz. Und schließlich die Passivhaustechnologie: Sonnenkollektoren auf dem Flachdach speisen die Warmwasseraufbereitungsanlage an, Pelletsheizung und kontrollierte Wohnraumbe- und -entlüftung sorgen für höchsten Komfort bei niedrigsten Energiekosten.
„Die Qualität der Wohnanlage ist unvergleichbar hoch“, sagt eine Erdgeschoßbewohnerin, „die Wohnung ist gut aufgeteilt und außerordentlich hell.“ Die größte Überraschung allerdings war das viele Grün. Direkt vor den Wohnräumen liegt ein großer Vorgarten, der der Kontaktfreudigkeit der Bewohner durchaus entgegenkommt: „Wir haben uns immer schon mehr Kontakt zu den Nachbarn gewünscht. Nun laufen ständig Kinder vorbei und wollen unsere Haustiere streicheln.“
Gute Orientierung
Wie Stege ragen in den Obergeschoßen die Terrassen über den Garten hinaus und schaffen auf diese Weise jeder Wohnung einen gedeckten Freibereich. Zwischen den Terrassen sind die Stiegenhäuser situiert, in die durch Glasbausteine mildes Licht hineinfällt. Je zwei Wohnungen pro Geschoß werden von jedem Stiegenhaus erschlossen - eine gute Bezugsgröße für gelebte Nachbarschaft.
Zur besseren Orientierung gibt es einen Farbkodex: Die Trittstufen sind in unterschiedlichen Farben lackiert und wer genau hinschaut, der entdeckt die unterschiedlich farbigen Isolierfolien, die zwischen den grauen Holzlatten durchschimmern.
Der Bauplatz liegt auf einer einstigen Müllhalde am nördlichen Stadtrand von Salzburg. Zwischen den drei lang gestreckten Gebäuderiegeln wurden Grünstreifen, Spielplätze und gekurvte Wege angelegt. Auf der einen Seite der Wohnanlage grenzt ein weites Feld an, auf der anderen Seite plätschert der Alterbach. Dahinter liegt das Landschaftsschutzgebiet des Moores.
„Wegen des weichen Untergrunds musste der Aushub fünf Meter in den Boden reichen“, erinnert sich Speigner, „wir fanden da unten Schilfsedimente, und der Geruch war übel.“ Davon ist heute nichts mehr zu spüren: Statisch gefestigt stehen die Wohnbauten heute auf einzelnen Pfählen, die bis zu zwölf Meter in die Erde ragen. Unter dem mittleren der drei Baukörper wurde in einer wasserdichten Wanne die Tiefgarage angelegt.
Die drei langen Häuser mit ihrer vorvergrauten Fichtenschalung machen sich gut in der Landschaft. Rundherum grünt und blüht das üppige Moor. Aufgrund der losen Bebauung haben die Wohnungen nur Sonnenseiten: Jede der 60 Einheiten ist durchgesteckt und öffnet sich mit raumhohen Fenstertüren nach Südosten und Nordwesten. Die Holzriegelwände sind hoch wärmegedämmt, die Decken sind massiv ausgeführt und bestehen aus Kreuzlagenholz. Und schließlich die Passivhaustechnologie: Sonnenkollektoren auf dem Flachdach speisen die Warmwasseraufbereitungsanlage an, Pelletsheizung und kontrollierte Wohnraumbe- und -entlüftung sorgen für höchsten Komfort bei niedrigsten Energiekosten.
„Die Qualität der Wohnanlage ist unvergleichbar hoch“, sagt eine Erdgeschoßbewohnerin, „die Wohnung ist gut aufgeteilt und außerordentlich hell.“ Die größte Überraschung allerdings war das viele Grün. Direkt vor den Wohnräumen liegt ein großer Vorgarten, der der Kontaktfreudigkeit der Bewohner durchaus entgegenkommt: „Wir haben uns immer schon mehr Kontakt zu den Nachbarn gewünscht. Nun laufen ständig Kinder vorbei und wollen unsere Haustiere streicheln.“
Gute Orientierung
Wie Stege ragen in den Obergeschoßen die Terrassen über den Garten hinaus und schaffen auf diese Weise jeder Wohnung einen gedeckten Freibereich. Zwischen den Terrassen sind die Stiegenhäuser situiert, in die durch Glasbausteine mildes Licht hineinfällt. Je zwei Wohnungen pro Geschoß werden von jedem Stiegenhaus erschlossen - eine gute Bezugsgröße für gelebte Nachbarschaft.
Zur besseren Orientierung gibt es einen Farbkodex: Die Trittstufen sind in unterschiedlichen Farben lackiert und wer genau hinschaut, der entdeckt die unterschiedlich farbigen Isolierfolien, die zwischen den grauen Holzlatten durchschimmern.
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