Bauwerk
Rettungsstation Hernals
Geiswinkler & Geiswinkler - Wien (A) - 2006
26. November 2006 - Az W
Da die Rettungsstation Hernals im Laufe der Zeit nicht nur unter immer größerem Platznöten litt, sondern auch mit baulich bedingten Behinderungen funktionaler Abläufe zu kämpfen hatte, wurde im Jahr 2002 ein Wettbewerb für den Umbau des Bestands ausgeschrieben, den das Büro Geiswinkler & Geiswinkler für sich entschied. Das Leitmotiv ihres Vorschlags bestand darin, Klarheit in die etwas verschrobenen Strukturen zu bringen, ohne die denkmalgeschützte (wenngleich nicht ausgesprochen wertvolle) Substanz in ihrem Wesen zu verletzen. Der Bestand hatte grundlegende strukturelle Mängel aufzuweisen, die es nun zu beheben galt: Das 1850 als Notspital im gründerzeitlichen Villenstil errichtete Kerngebäude war 1904 zur Sanitätsstation umfunktioniert worden, zwei 1905 angefügte Seitenflügel und ein Hofpavillon (Entwurf: Cäsar Poppovits, 1905) wiesen höhenversetzte Geschossebenen auf und verunklärten die städtebauliche Orientierung und Erschließung des Baus. Der nun geschaffenen Eingangsbereich zwischen dem westlichen Trakt und dem mittleren Kerngebäude ist nicht nur eindeutig als solcher erkennbar, sondern sorgt mit großzügiger Freitreppe und von oben belichteter Halle erstmals für so etwas wie Bewegungsfreiheit, wovon natürlich die Belegschaft der Rettung besonders profitiert.
Um im einst verwinkelten Gefüge für offenen Raumfluss zu sorgen, wurde punktuell entkernt, dadurch taten sich räumliche und luzide Querbezüge auf, die Strukturen in ihren heterogenen Oberflächen wurden bereinigt, das Raumprogramm geklärt, die Wege geebnet. Obwohl im Laufe des Projekts einige Bausteine des Entwurfs dem Sparstift zum Opfer fielen - etwa die Umsetzung einer Dachterrasse - erweist sich das bauliche Ergebnis als souveräne und elegante Lösung. Im nun ebenfalls ansehnlichen Untergeschoss wird übrigens Wiens erstes und bislang einziges Rettungsmuseum seine Heimstatt finden. (Text: Gabriele Kaiser)
Um im einst verwinkelten Gefüge für offenen Raumfluss zu sorgen, wurde punktuell entkernt, dadurch taten sich räumliche und luzide Querbezüge auf, die Strukturen in ihren heterogenen Oberflächen wurden bereinigt, das Raumprogramm geklärt, die Wege geebnet. Obwohl im Laufe des Projekts einige Bausteine des Entwurfs dem Sparstift zum Opfer fielen - etwa die Umsetzung einer Dachterrasse - erweist sich das bauliche Ergebnis als souveräne und elegante Lösung. Im nun ebenfalls ansehnlichen Untergeschoss wird übrigens Wiens erstes und bislang einziges Rettungsmuseum seine Heimstatt finden. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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