Bauwerk
Studentenwohnheim und Wohnhaus
atelier 4 - Wien (A) - 2005
Der Simmeringer Mix
Ein neues Studentenheim in Simmering legt die Latte für akademisches Wohnen hoch. Unter der Obhut der atelier 4 architects entstand ein städtischer Bau mit etlichen Freiflächen, ein bisschen Hinterhofromantik und bedrucktem Grün auf der Loggia.
13. Januar 2007 - Isabella Marboe
Die Verlängerung der U3 machte Simmering zum boomenden Bezirk. Immer mehr neue Wohnhäuser und Bürotürme mengen sich in die alte Bebauung an der Peripherie. Auch Studentenheime sind nach Jahren der Flaute wieder im Kommen. „Die Nachfrage ist groß, die Wohnzufriedenheit sehr hoch“, sagt Günther Jedliczka, Geschäftsführer der ÖAD-Wohnraumverwaltungs-GmbH, die auf Erasmus-Stipendiaten und Post-Graduates spezialisiert ist. Die Klientel stammt aus 30 bis 40 Nationen, auch Studenten mit Familien leben in den Heimen. „Wir vertreten die Philosophie der Zweier- und Vierer-Garçonnièren mit gemeinsamer Sanitär- und Kücheneinheit. Dazu achten wir sehr auf gute Ausstattung, Gemeinschaftsangebote und Partyräume.“
Kein Studentengetto
Der Eckgrund nah der U3-Endstation Simmering lag günstig, war für die alleinige Heimnutzung jedoch zu groß. Die Widmung sah teilweise reines Wohnen, teilweise einen Mix aus Geschäften und Wohnungen vor. Bauträger GPA beauftragte die atelier 4 architects mit der Planung. „Wir wollten kein Getto für Studenten schaffen“, erklären die Architekten Peter Erblich und Manfred Hirschler, „wir haben die Parzelle ökonomisch winkelförmig bebaut und haben die diversen Wohnformen unterschiedlich artikuliert.“ Vor allem am Dach und im Hof gibt es ein vielfältiges Freiflächenangebot für Bewohner und Studenten.
Eine transparente Geschäftszone mit offener Stützenstruktur bildet den gläsernen Sockel, neben dem Ecklokal trennen sich die Wege zur Heimstiege und zum Laubengang am Hof. Er erschließt den Bauteil an der Mautner-Markhof-Gasse, der mit einer ruhigen Lochfassade aus liegenden Fenstern besticht. Souverän nimmt die verputzte Volte den Höhensprung zur Simmeringer Hauptstraße auf. Hier scheint der fünfstöckige Wohn- und Heimtrakt regelrecht zu schweben. Eine vorgelagerte Verandenschicht gibt ihm leichte Eleganz und schafft den Studentengarçonnièren einen schallgeschützten, wohltemperierten Freiraum im Südwesten. Laubaufdruck auf der Glasbrüstung, ein satiniertes Oberlicht und die öffenbare, glasklare Mittelzone für Scharfblick und Frischluft verleihen dieser Pufferzone ihre spezielle Atmosphäre.
Alle Zimmer haben ein Stück Wintergarten oder eine Loggia zum Hof, Eichenparkett und freundliche Möbel aus hellem Ahorn und sind mittels Internet, Telefon und Kabelfernsehen an die Außenwelt angebunden.
Sonnenschutzlamellen lassen die zurückgesetzte Dachzone himmelwärts gleiten. Die pergolagedeckte Terrasse mit Panoramablick über kleinteilige Hinterhaus- und Hoflandschaften bis hin zu den Gasometern und zum Millennium - Tower gehört gleichermaßen Bewohnern und Studenten. Nach allen Regeln der Kunst feiert der zentrale Innenhof mit der langen, grünen Terrasse im ersten Stock die studentische Gemeinschaft.
Hier setzten die zwei eternitverkleideten Brückenhäuser mit familientauglichen Studentenwohnungen auf. Als dynamisch-moderne Pawlatschenversion schweben sie über dem Hof und schaffen schattig gedeckte Zonen. Das Hinterhaus zum Wohnen - eine Alternative zur städtischen Hauptfassade - variiert damit ein weiteres Simmeringer Thema.
Kein Studentengetto
Der Eckgrund nah der U3-Endstation Simmering lag günstig, war für die alleinige Heimnutzung jedoch zu groß. Die Widmung sah teilweise reines Wohnen, teilweise einen Mix aus Geschäften und Wohnungen vor. Bauträger GPA beauftragte die atelier 4 architects mit der Planung. „Wir wollten kein Getto für Studenten schaffen“, erklären die Architekten Peter Erblich und Manfred Hirschler, „wir haben die Parzelle ökonomisch winkelförmig bebaut und haben die diversen Wohnformen unterschiedlich artikuliert.“ Vor allem am Dach und im Hof gibt es ein vielfältiges Freiflächenangebot für Bewohner und Studenten.
Eine transparente Geschäftszone mit offener Stützenstruktur bildet den gläsernen Sockel, neben dem Ecklokal trennen sich die Wege zur Heimstiege und zum Laubengang am Hof. Er erschließt den Bauteil an der Mautner-Markhof-Gasse, der mit einer ruhigen Lochfassade aus liegenden Fenstern besticht. Souverän nimmt die verputzte Volte den Höhensprung zur Simmeringer Hauptstraße auf. Hier scheint der fünfstöckige Wohn- und Heimtrakt regelrecht zu schweben. Eine vorgelagerte Verandenschicht gibt ihm leichte Eleganz und schafft den Studentengarçonnièren einen schallgeschützten, wohltemperierten Freiraum im Südwesten. Laubaufdruck auf der Glasbrüstung, ein satiniertes Oberlicht und die öffenbare, glasklare Mittelzone für Scharfblick und Frischluft verleihen dieser Pufferzone ihre spezielle Atmosphäre.
Alle Zimmer haben ein Stück Wintergarten oder eine Loggia zum Hof, Eichenparkett und freundliche Möbel aus hellem Ahorn und sind mittels Internet, Telefon und Kabelfernsehen an die Außenwelt angebunden.
Sonnenschutzlamellen lassen die zurückgesetzte Dachzone himmelwärts gleiten. Die pergolagedeckte Terrasse mit Panoramablick über kleinteilige Hinterhaus- und Hoflandschaften bis hin zu den Gasometern und zum Millennium - Tower gehört gleichermaßen Bewohnern und Studenten. Nach allen Regeln der Kunst feiert der zentrale Innenhof mit der langen, grünen Terrasse im ersten Stock die studentische Gemeinschaft.
Hier setzten die zwei eternitverkleideten Brückenhäuser mit familientauglichen Studentenwohnungen auf. Als dynamisch-moderne Pawlatschenversion schweben sie über dem Hof und schaffen schattig gedeckte Zonen. Das Hinterhaus zum Wohnen - eine Alternative zur städtischen Hauptfassade - variiert damit ein weiteres Simmeringer Thema.
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