Bauwerk

Ausstellungsgestaltung FISCHER VON ERLACH 1656–2006
SPLITTERWERK - Graz (A) - 2006
Ausstellungsgestaltung FISCHER VON ERLACH 1656–2006, Foto: SPLITTERWERK
Ausstellungsgestaltung FISCHER VON ERLACH 1656–2006, Foto: SPLITTERWERK

Ausstellungsgestaltung „FISCHER VON ERLACH 1656–2006“

Ausstellung im stadtmuseumgraz vom 1. Dezember 2006 bis 15. April 2007

28. Februar 2007 - HDA
Die von SPLITTERWERK gestaltete Ausstellung „JOHANN BERNHARD FISCHER VON ERLACH 1656 – 2006“ über das Werk des in Graz geborenen und 1723 in Wien verstorbenen größten Baumeisters des österreichischen Barock stellt, wie der Direktor des stadtmuseumgraz Otto Hochreiter ausführt, „die Frage nach der heutigen Bedeutung des ungemein innovativen und visionären Bildhauer-Architekten.“

Paradigmatisch lässt Splitterwerk im Stiegenhaus und Foyer des ersten Obergeschosses - gleichsam als Annäherung zur Ausstellung - Fischer von Erlach in großformatigen Bildern aus dem zeitlichen Off auf die Frage „Herr Fischer, was wollen Sie uns mit Ihrem Werk ‚Entwurff einer historischen Architectur’ eigentlich sagen?“ mit seiner Vorrede zu diesem Werk antworten: „Daß man durch einige Proben von allerhand Bau-Arten das Auge der Liebhaber zu ergötzen, und denen Künstlern zu Erfindungen Anlaß zu geben, mehr im Sinne gehabt, als die Gelehrten zu unterrichten“.

Der Hierarchie und der Abfolge enthoben „ergötzen“ Splitterwerk „das Auge der Liebhaber“: Von der „Karlskirche“ – Zehn Collagen, Bildobjekte aus Reproduktionen von Aufrissen und Schnitten und Grundrissen der Karlskirche, überschrieben, übermalt oder verpackt mit Zitaten von Konrad Adolph von Albrecht, Gilles Deleuze bis zum 1. Buch der Könige – Räume für individuelle Geschichten der BetrachterIn – über das „Kaiserforum“: neun Colourprints, neun der prächtigsten Entwürfe einer historischen Architektur zum Dreieck, bestehend aus Karlskirche, Hofstallungen und Hofburg in Anlehnung an spätere Entwürfe zum Kaiserforum – verändert und manipuliert, arrangiert – bis zum „Enturff einer historischen Architektur“ – mehrschichtige Glastafeln, Visionäre der Architektur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Bezug gesetzt zu Johann Bernhard Fischer von Erlach – neue Bezüge, neue Geschichte.

Über dies alles legt die Lichtgestaltung von Eugen Schöberl zusammen mit der Toninstallation des Komponisten Ralf Freudenberger mit seinen elektronischen Rekompositionen zu Werken von Johann Joseph Fux einen weiteren Layer. Entsprechend der als Guckkastenbühne präsentierten „Videoarbeit“ „Stiegenhaus im Winterpalais des Prinzen Eugen“ – ein videografischer Multiremix aus einer im Internet veröffentlichten interaktiven 60-Grad-Panoramatour – wird damit nicht nur eine spezielle Atmosphäre geschaffen, sondern der traditionelle Ausstellungsrundgang und die Betrachtungsweise der Rezipienten durch Regie und Inszenierung in ein quasi filmisches Ereignis erweitert.

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at

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