Das Haubenlokal in einem ehemaligen Wachturm am Tabor, einem Stadtteil von Steyr, bietet - nebst Gaumenfreuden auf hohem Niveau - auch einen erhabenen Blick über die Altstadt. Lediglich das etwas „verstaubte Ambiente“ des Gastraums bedurfte einer Stimmungskorrektur, die zwar umfassend aussieht, aber eigentlich auf wenigen, gezielten Maßnahmen beruht. Der wesentliche Werkstoff dieser Transformation ist das Licht, das - so Gernot Hertl - „indirekt über Bänder aus goldenem Stoff in den Raum sickert und dessen Spiegelung in den Fenstern das draußen Sichtbare nicht überdeckt.“

Die Grundcharakteristika des Raums wie etwa die signifikante Holzdecke blieben erhalten, der Boden wurde goldgelb beschichtet, und der dezente Goldton der Vorhangbahnen hinterleuchtet eine hölzerne Sitzbank entlang der Außenwände. Dieser Hauch von Glamour nobilitiert den gutbürgerlichen Gastraum, lässt ihn aber nicht vordergründig designed aussehen. (Text: Gabriele Kaiser)