Bauwerk

Audi Max Universität Wien
Roger Baumeister - Wien (A) - 2006
Audi Max Universität Wien, Foto: Rupert Steiner
Audi Max Universität Wien, Foto: Rupert Steiner
8. Juli 2007 - Az W
Das in den Jahren 1936 und 1937 in den damaligen Hof 6 des Universitätsgebäudes eingebaute und seither kaum veränderte AudiMax entsprach weder von Seiten der Technik (Brandschutz, Sicherheitsbeleuchtung, Beleuchtung,Medien u.a.) dem Stand der heutigen Möglichkeiten, noch dem gestalterischen Anspruch der größten und ältesten deutschsprachigen Universität. Es galt unter der Vorgabe der zur Verfügung stehenden Bauzeit von nur 90 Tagen (Sommerferien) ein Konzept zur Sanierung des Saales unter Beibehaltung einer möglichst hohen Sitzplatzanzahl (750) und für Nutzungen als Veranstaltungssaal zu entwickeln.

Der statisch notwendige Neubau des Daches ermöglichte den Abbruch zweier Lichthöfe. Dadurch konnten die Hofproportionen im Raum wieder spürbar gemacht und die Bühne über die gesamt Breite gebaut werden. Auf Wunsch der Nutzer (Uni Wien) und mehr noch aus Gründen des Kontexts zum Gesamtgebäude wurde der Raum und auch die nach außerhalb des Saals wirksamen Portale im zweiten Bauabschnitt mit dunklem Holz (Eiche, gebeizt) ausgekleidet. Die Bewältigung der sehr tief zum Hauptraum reichenden Galerie stellte das wesentliche räumliche Problem des Entwurfes dar. Die vorgefundene und in der Statik nicht veränderte Galerie wird konzeptionell als „Tragfläche “ verstanden. Die in Blech und im Farbton NCS S 2502-Y beschichteten Bauteile (Galerie / Rückwand Galerie / Decke) stellen das dynamisierende Element dar. Ein weiteres, dynamischen Raumeindruck erweckendes Gestaltungsmittel sind die RESONATOR-Schlitze an den beiden Längswänden. Die akustische Dreiteilung der Wand (hoch absorbierend, wenig absorbierend, abstrahlend) führte zur Idee der nach dem Helmholtz-Prinzip konstruierten „Schlitze“. Für die geschuppte Gestaltung der Decke war neben dem angestrebten Raumgefühl der Wunsch, in Richtung Bühne keine Leuchtmittel, sondern nur Lichtwirkung zu sehen. Zeitlose Eleganz und Angemessenheit ist das Ziel. Behindertengerechter Ausbau: Alle Sitzplätze mit Ausstattung für Hörbehinderte. Diese werden ergänzt mit rollstuhlgerechten Plätzen, die mit Anschlussmöglichkeit für Laptops ausgestattet sind. (Text: Roger Baumeister)






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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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