Ruhepol in Trashtown: In einem Gewerbegebiet in Wien-Donaustadt, in der Nähe des weithin sichtbaren, alle baulichen Belanglosigkeiten überragenden Rinter-Zelts (grandiose Holzkonstruktion!), setzt dieser zweigeschossige Firmensitz eines Softwareproduzenten bzw. Computerhandelsbetriebs einen „oasenhaften“ Akzent.

Ein breiter uneingefriedeter Vorgarten bildet einen japanisch anmutenden Steingrund, der Verwaltungs- und Lagergebäude zur Einheit fasst. Durch seinen auf drei Seiten weit zurückgesetzten Sockel schwebt der raumhoch verglaste Büropavillon scheinbar über dem Boden und bietet einen gedeckten Zugang von den Parkplätzen. Die Dachflächenverglasung über der zentralen Empfangshalle erhellt die ohnehin lichte Gebäudemitte zusätzlich auf. Eine offene Treppe führt ins Obergeschoss, wo der Kranz der glasreichen Büroräume Übersicht gewährt, aber auch dank innenliegender Jalousien Abschottungsmöglichkeiten bietet. Die überbreite Bürstung der Galerie zur Halle eignet sich als informelles Pult für kurze Besprechungen „zwischen Tür und Angel“. Die Materialien und Oberflächen folgen einem reduktionistischen Hell-Dunkel-Kontrast, nur in den hochglanzlackierten Einbauten blitzt gelegentlich die Logofarbe Rot hervor. (Text: Gabriele Kaiser)