Auf dem leicht geneigten Grundstück am Ortsrand sollte ein Bürogebäude einer Fertighausfirma und mehrerer regionaler Organisationen errichtet werden. Die Anschlussmöglichkeit an ein Biomassewärmenetz war gegeben und war einer der Gründe, den Neubau als Passivhaus zu errichten. Die Situierung des Hauses und die Baukörpergestaltung wurden mit Hilfe einer thermischen Simulation Entwurfs begleitend optimiert.
Die nach Süden ausgerichteten Büroräume und die im Norden angeordneten Nebenräume erstrecken sich auf zwei Geschosse. Zur Reduzierung der internen sommerlichen Lasten wurde ein sehr hoher Tagesbelichtungsanteil entwickelt. Die hoch stehende energiereiche Sommersonne wurde durch ein Glas-Glas-Photovoltaik-Oberlichtband mit zusätzlicher automatisierter temporärer Beschattung abgehalten, ohne dass auf freie Durchsicht verzichtet werden musste. In der Endausbaustufe wird das Haus den Stromverbrauch für etwa vier Haushalte erzeugen.
Auf der Südseite wurde der Baukörper mit einer Einfachverglasung geschlossen. Der dadurch entstandene Puffer zwischen Büroräumen und Außenklima ist einerseits als Pflanzenbereich ausgelegt, andererseits als Schallschutz zur Hauptstraße hin konzipiert.. Ein Seminarraum wurde auf den nördlichen verkehrsfreien Grüngürtel hin orientiert. Ein zweigeschossiger Foyer- und Empfangsbereich dient in den Seminarpausen als Aufenthaltsbereich, ist aber auch für kulturelle Nutzungen geeignet. Im Untergeschoss wurden Technik- und Versorgungsräume sowie überdachte Autoabstellplätze angeordnet. (Text: Erwin Kaltenegger)