Bauwerk

Winecenter Kaltern
feld72 - Kaltern (I) - 2006
Winecenter Kaltern, Foto: Hertha Hurnaus
Winecenter Kaltern, Foto: Hertha Hurnaus
4. Juni 2007 - newroom
In Kaltern, dem bekannten Ort an der Südtiroler Weinstraße, wurde für die Kellerei eine neue Verkaufsstelle, das „Winecenter“ errichtet. Das Projekt von feld72 ging aus einem geladenen Wettbewerb hervor. Im Zentrum des Winecenters stehen die Weindegustation und der Verkauf.

Das neue Gebäude liegt am Ortseingang Kalterns am Ende einer Reihe von Kellereigebäuden direkt ander Weinstraße. Als Landmark auf dem Weg von Bozen zum Kalterer See nimmt es auf die mobile Wahrnehmung des 21. Jahrhundert wie auf die lokale Identität gleichermaßen Rücksicht. Die Höhenentwicklung des monolithischen Körpers vermittelt zwischen dem hohen Hauptgebäude des Altbestandes aus dem Jahre 1911 und den niederen Zubauten aus den vergangenen Jahrzehnten, und schafft durch seinen L-förmigen Grundriss einen intimen Innenhof. Die Haut aus eingefärbten glasfaserverstärkten Betonplatten zieht sich über die Außenwände und Dachflächen und betont mit den bündigen Fensterflächen den monolithischen Charakter des Gebäudes. Die Spannung entsteht zwischen der Wahrnehmung der einheitlichen Hülle und dem von ihr umschlossenen einzigen großen Innenraum, in welchem sich eine skulpturale Terrassenlandschaft entfaltet, die allein durch ihre Höhenentwicklung eine komplexe Abfolge von Atmosphären und Raumeindrücken schafft. Es entsteht ein interner Weinparcours mit fließenden Übergängen zwischen den verschiedenen Ebenen der Begegnung mit dem Produkt Wein:
Von der Verkaufsebene im Erdgeschoss führt der Weg über das tiefergelegte Halbgeschoss mit dem speziellen Weinangebot hinauf zur Dorfbar mit Sitzstufen und einer Neuinterpretation des hiesigen Erkers; danach weiter in die über dem Verkaufsbereich schwebende Lounge bis hin zum speziellen Degustationsraum als Höhe- und Endpunkt der räumlichen Abwicklung. Die skulpturale Deckenlandschaft ist aus Sichtbeton, Akazienparkett und Glas ausgeführt und wird zur starken Figur vor dem zurückhaltenden weißen Grund der Hülle, die somit auch den natürlichen Farben des Weines den nötigen Rahmen geben kann.

Die mit der Architektur in Dialog tretenden Möbel aus Akazienholz wurden speziell für das Winecenter entwickelt. Als künstlerische Intervention wurde eine Serie von Arbeiten der Künstlerin Andrea Varesco im Raum positioniert. (Text. Architekten)

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