Der attraktive Eckbau eines typischen Wiener Gründerzeitblocks prangt hier mit seiner ganz im lokalen Stil des späten 19. Jahrhunderts reich ornamentierten Fassade auf dem beschaulichen Bennoplatz im achten Bezirk. Wie viele seiner Zeitgenossen schmückt auch hier ein barockisierter Zwiebelturm die mondäne Gebäudeecke. Ganz im Sinne des 21. Jahrhunderts und mit viel architektonischem Geschick kreierten die Architekten Kurt Lichtblau / Konrad Spindler einen Dachbodenausbau, der an den Bestand angepasst diesen krönend aufwertet. Die opulente Zwiebel wurde in aufwändig unterfangen und thront nun auf einer neuen Stahl-Glas Konstruktion ihres oktogonalen Turms. In die Eckwohnung integriert ergibt dieser eine feudale räumliche Erweiterung.

Über dem gesamten Dachgesims schwebt ein Band aus Aluminium, das die Oberkante der ehemaligen Attika aufnimmt und somit die Originalkubatur des Gebäudes in seiner Schutzzonenlage unverändert lässt. Die Loggien und Balkone der sechs Wohnungen liegen eingeschnitten hinter dem Band, ihre Sonnenschutzkonstruktionen ergeben mit den restlichen Dachflächen eine einheitliche Linie. Die ausgetüftelt entwickelten Grundrisse mussten zwar durch unvorhergesehene Eingriffe von Seiten des Bauherren teilweise an Klarheit einbüßen, dennoch entstand hier eine in jeder Hinsicht vorbildliche Lösung der schwierigen Bauaufgabe. (Text: Marion Kuzmany)