Bauwerk
Haus N
balloon architekten - Steiermark - 2006
Die hohe Kunst des Schattenspiels
Das Grazer Architekturbüro Balloon hat ein Haus mit verschiebbaren Sonnenschutzelementen geplant. Man blickt hinaus auf saftige Weiden - oder zieht sich hinter künstlerisch gestaltete Schattenspender zurück.
4. Juli 2009 - Sabine Lintschinger
Wer sich in der Gemeinde Passail niederlässt, der ist gut beraten, sich nicht in den eigenen vier Wänden zu verkriechen. Die schöne Landschaft, rund 50 Kilometer nördlich von Graz gelegen, lockt nämlich mit einer Besonderheit der Superlative: Es ist das größte zusammenhängende Almweidegebiet Mitteleuropas und dementsprechend saftig grün.
Doch die Gefahr des Sich-Verschanzens bestand bei den beiden sport- und naturbegeisterten Bauherren Gerald und Waltraud Novak keineswegs. Als sie sich zum Bauen entschlossen, waren die Wünsche an das neue Zuhause klar formuliert: Man wollte einen guten Übergang in die Natur, eine Sauna, offenes Feuer im Wohnraum sowie genügend Raum für Gäste, wenn die Familie zu Besuch ist.
Das Grazer Architekturbüro Balloon stellte sich als Glücksgriff heraus. „Die Architekten sind mit einem Modell angerückt. Das hat uns sofort überzeugt“, erzählt der Bauherr. Platziert wurde das Haus an der höchsten Stelle des leicht ansteigenden Hanggrundstücks. Seitlich verschwindet die Garage unauffällig in der Böschung.
„Wir haben uns bemüht, das Haus so kompakt wie möglich zu halten“, erklärt Architekt Johannes Wohofsky von Balloon. Das Untergeschoß mit seinem einladenden verglasten Eingang beherbergt neben dem Ordinationszimmer den Gästebereich sowie einen kleinen Keller. Im Geschoß darüber wird die Ausrichtung des Gebäudes ersichtlich: Nach Norden und Osten, wo sich die Nachbargebäude befinden, gibt sich der Bau geschlossen. Die Öffnung erfolgt nach Süden und Westen.
Durch eine 25 Meter lange Glasfassade fällt der 7000 Quadratmeter große Garten mitsamt Biotop, Nutzgarten und Meditationsplatz in den Raum. Direkt vor dem L-förmigen Wohnraum liegt die Terrasse. „Derartige Freiräume sind in unserem Klima eine kostengünstige Wohnzimmererweiterung“, befindet Wohofksy, „wir setzen diese Elemente in unseren Projekten häufig ein.“ Das Resultat kann sich sehenlassen: Das 240 Quadratmeter große Haus wirkt erheblich größer, als es ist.
Während die beiden unteren Geschoße in Sichtbeton gefertigt wurden, ist der oberste Stock als Holzständerkonstruktion ausgeführt und dementsprechend leicht und transparent. Über eine offene Holztreppe, die wie ein Möbelstück im Raum steht, gelangt man nach oben. Im Zentrum befindet sich die langersehnte Sauna. Vom Ruheraum, der direkt davor liegt, gelangt man ins Schlafzimmer und anschließend ins Bad. Über eine Outdoor-Wendeltreppe kann man nach dem Saunieren frische Luft schnappen: raus in den Garten und rein in den Pool, der mit schwimmtauglichen 12,50 Metern aufwartet.
Kunstwerk an der Fassade
Nicht zu vergessen das Kunstwerk an der Fassade: Um die Bewohner im Obergeschoß vor Sonne und Blicken zu schützen, wurden vor die Fenster Aluminiumrahmen mit einer Bespannung aus speziellem Sonnenschutzgewebe montiert. „Weil Glas allein in unseren Augen keine voll funktionstüchtige Außenhülle ist, haben wir eine doppelte Fassade entwickelt“, sagt der Architekt. Bedruckt wurden die cremefarbenen Screens übrigens mit den Visuals von Herwig Baumgartner, einem befreundeten Künstler. Mittels Fernbedienung können die Schiebeelemente je nach Stand der Sonne hin und her bewegt werden.
„Wir waren überrascht, wie gut der Sonnenschutz funktioniert“, sagen Gerald und Waltraud Novak. Das Hin- und Herbewegen haben die beiden Bauherren den bedruckten Screens längst nachgemacht. Ob der großen Auswahl an - wie sie sagen - „außergewöhnlichen Plätzen an der Sonne“ wandern sie, quer über den Tag verteilt, von einem Ende des Hauses zum anderen. Doch am liebsten sitzen sie, mit einem Gläschen Rotwein in der Hand, auf der Terrasse und blicken hinaus auf die Weiden.
Doch die Gefahr des Sich-Verschanzens bestand bei den beiden sport- und naturbegeisterten Bauherren Gerald und Waltraud Novak keineswegs. Als sie sich zum Bauen entschlossen, waren die Wünsche an das neue Zuhause klar formuliert: Man wollte einen guten Übergang in die Natur, eine Sauna, offenes Feuer im Wohnraum sowie genügend Raum für Gäste, wenn die Familie zu Besuch ist.
Das Grazer Architekturbüro Balloon stellte sich als Glücksgriff heraus. „Die Architekten sind mit einem Modell angerückt. Das hat uns sofort überzeugt“, erzählt der Bauherr. Platziert wurde das Haus an der höchsten Stelle des leicht ansteigenden Hanggrundstücks. Seitlich verschwindet die Garage unauffällig in der Böschung.
„Wir haben uns bemüht, das Haus so kompakt wie möglich zu halten“, erklärt Architekt Johannes Wohofsky von Balloon. Das Untergeschoß mit seinem einladenden verglasten Eingang beherbergt neben dem Ordinationszimmer den Gästebereich sowie einen kleinen Keller. Im Geschoß darüber wird die Ausrichtung des Gebäudes ersichtlich: Nach Norden und Osten, wo sich die Nachbargebäude befinden, gibt sich der Bau geschlossen. Die Öffnung erfolgt nach Süden und Westen.
Durch eine 25 Meter lange Glasfassade fällt der 7000 Quadratmeter große Garten mitsamt Biotop, Nutzgarten und Meditationsplatz in den Raum. Direkt vor dem L-förmigen Wohnraum liegt die Terrasse. „Derartige Freiräume sind in unserem Klima eine kostengünstige Wohnzimmererweiterung“, befindet Wohofksy, „wir setzen diese Elemente in unseren Projekten häufig ein.“ Das Resultat kann sich sehenlassen: Das 240 Quadratmeter große Haus wirkt erheblich größer, als es ist.
Während die beiden unteren Geschoße in Sichtbeton gefertigt wurden, ist der oberste Stock als Holzständerkonstruktion ausgeführt und dementsprechend leicht und transparent. Über eine offene Holztreppe, die wie ein Möbelstück im Raum steht, gelangt man nach oben. Im Zentrum befindet sich die langersehnte Sauna. Vom Ruheraum, der direkt davor liegt, gelangt man ins Schlafzimmer und anschließend ins Bad. Über eine Outdoor-Wendeltreppe kann man nach dem Saunieren frische Luft schnappen: raus in den Garten und rein in den Pool, der mit schwimmtauglichen 12,50 Metern aufwartet.
Kunstwerk an der Fassade
Nicht zu vergessen das Kunstwerk an der Fassade: Um die Bewohner im Obergeschoß vor Sonne und Blicken zu schützen, wurden vor die Fenster Aluminiumrahmen mit einer Bespannung aus speziellem Sonnenschutzgewebe montiert. „Weil Glas allein in unseren Augen keine voll funktionstüchtige Außenhülle ist, haben wir eine doppelte Fassade entwickelt“, sagt der Architekt. Bedruckt wurden die cremefarbenen Screens übrigens mit den Visuals von Herwig Baumgartner, einem befreundeten Künstler. Mittels Fernbedienung können die Schiebeelemente je nach Stand der Sonne hin und her bewegt werden.
„Wir waren überrascht, wie gut der Sonnenschutz funktioniert“, sagen Gerald und Waltraud Novak. Das Hin- und Herbewegen haben die beiden Bauherren den bedruckten Screens längst nachgemacht. Ob der großen Auswahl an - wie sie sagen - „außergewöhnlichen Plätzen an der Sonne“ wandern sie, quer über den Tag verteilt, von einem Ende des Hauses zum anderen. Doch am liebsten sitzen sie, mit einem Gläschen Rotwein in der Hand, auf der Terrasse und blicken hinaus auf die Weiden.
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