Bauwerk
Haus H.
t-hoch-n - Eichgraben (A) - 2007
Im Dreiklang mit der Natur
Einem Musiker und seiner Familie schneiderte das Architekturbüro t-hoch-n ein skulpturales Haus nach Maß. Das Besondere: Von außen schimmert es im Sonnenlicht, von innen entfaltet sich das Wohninstrument zu einem Schaukasten der umliegenden Landschaft.
24. November 2007 - Isabella Marboe
Der Bauherr ist ein begnadeter Musiker. Zum Studium seiner Partituren braucht er absolute Konzentration, optimale Akustik und einen inspirativen Weitblick in die Landschaft. Davon gibt es rundherum mehr als genug. „Hier ist es so grün, wie wir es wahrscheinlich nie wieder finden werden“, sagt die Baufrau, „wir haben Ausblick auf Felder und nichts als Felder.“
Wie setzt man in eine derartig vollendete Landschaft ein derartig weltliches Objekt wie ein Einfamilienhaus? „Wir wussten nicht, wie unser Haus aussehen soll. Wir dachten einfach, wir lassen die Architekten werken.“ Einige konkrete Vorstellungen gab es dann aber doch: Das Haus sollte ein Refugium zum privaten Rückzug sein, solide aus Ziegeln gemauert, cremefarben und mit einem Hauch goldigen Schimmers.
Der ideale Baugrund fand sich am Ende einer Ortschaft im Wienerwald. Die Architekten von t-hoch-n betteten eine skulpturale Baukörperkomposition ins Gelände, die sich wie eine Raumpartitur in verschiedenen Sequenzen erschließen lässt. Metallische Pigmente im Putz lassen das Haus mit der Sonne erstrahlen. Um nicht allzu sehr aus der Reihe zu tanzen, gibt sich der Bau an der Straße zurückhaltend nieder.
Licht- und Formenspiel
Zwei verputzte Nebenraumboxen, die wie große Mauerpfeiler wirken, bilden den Auftakt zur schimmernden Wohn-Ouvertüre. Zwischen ihnen hindurch schreitet man auf einen gedeckten Vorplatz zu, hinter dem das Dach in formvollendeter Dramaturgie langsam ansteigt, um nach einer weiten, beschattenden Auskragung sacht über dem Musikzimmer auszuschwingen. Wie könnte es anders sein.
Auch der Innenraum ist meisterhaft durchkomponiert. Wie eine künstliche Kluft wirkt das Vorzimmer, das von einem Oberlicht in abstrakte Helligkeit getaucht wird und Besucher effektsteigernd ums Eck in den Wohnraum führt. Hier entfalten sich Architektur und Landschaft in voller Pracht: Am Panoramaglas bleibt man stehen und blickt über unberührte Äcker hinweg bis in den Süden.
Am Durchgang hinterm Esstisch, der stolze zwölf Personen fasst, liegt die zweizeilige Küche. „Das ist mein Reich“, erklärt die Baufrau, „ich wollte die Küche nicht ganz offen im Raum stehen haben.“ So hat sie einerseits Ruhe und behält andererseits die Kinder im Blick. Am Kamin mit der gemauerten Sitzbank beginnt der eigentliche Wohnbereich. Ein übers Eck verglaster Luftraum steigert das Wahrnehmungserlebnis um eine Höhendimension und holt den Himmel ins Haus.
Musik im Mittelpunkt
„Bei so einer Lage war es ganz klar: Wir wollten mit dem Raum großzügig umgehen und wollten den Ausblick bewusst zelebrieren“, sagt Architekt Gerhard Binder, „als Tribut an die Bauherren wurde das Musikzimmer als wichtigster Raum im Haus gehandhabt.“
Elegant ist der Übergang ins Musikzimmer gelöst - über eine metallbesaitete Innenstiege lässt es sich autonom erschließen. Wie ein akustisch abgetrennter Klangkörper scheint der Holzleichtbau der Landschaft entgegenzuschweben. Neben einem Flügel, dem Notenarchiv und der Bibliothek hat noch eine Handvoll Musiker Platz, um im häuslichen Rahmen zu proben. Vom Klavierhocker aus sieht der Bauherr, was ihm lieb ist: die Noten, die Tasten, die Familie, die Natur.
Wie setzt man in eine derartig vollendete Landschaft ein derartig weltliches Objekt wie ein Einfamilienhaus? „Wir wussten nicht, wie unser Haus aussehen soll. Wir dachten einfach, wir lassen die Architekten werken.“ Einige konkrete Vorstellungen gab es dann aber doch: Das Haus sollte ein Refugium zum privaten Rückzug sein, solide aus Ziegeln gemauert, cremefarben und mit einem Hauch goldigen Schimmers.
Der ideale Baugrund fand sich am Ende einer Ortschaft im Wienerwald. Die Architekten von t-hoch-n betteten eine skulpturale Baukörperkomposition ins Gelände, die sich wie eine Raumpartitur in verschiedenen Sequenzen erschließen lässt. Metallische Pigmente im Putz lassen das Haus mit der Sonne erstrahlen. Um nicht allzu sehr aus der Reihe zu tanzen, gibt sich der Bau an der Straße zurückhaltend nieder.
Licht- und Formenspiel
Zwei verputzte Nebenraumboxen, die wie große Mauerpfeiler wirken, bilden den Auftakt zur schimmernden Wohn-Ouvertüre. Zwischen ihnen hindurch schreitet man auf einen gedeckten Vorplatz zu, hinter dem das Dach in formvollendeter Dramaturgie langsam ansteigt, um nach einer weiten, beschattenden Auskragung sacht über dem Musikzimmer auszuschwingen. Wie könnte es anders sein.
Auch der Innenraum ist meisterhaft durchkomponiert. Wie eine künstliche Kluft wirkt das Vorzimmer, das von einem Oberlicht in abstrakte Helligkeit getaucht wird und Besucher effektsteigernd ums Eck in den Wohnraum führt. Hier entfalten sich Architektur und Landschaft in voller Pracht: Am Panoramaglas bleibt man stehen und blickt über unberührte Äcker hinweg bis in den Süden.
Am Durchgang hinterm Esstisch, der stolze zwölf Personen fasst, liegt die zweizeilige Küche. „Das ist mein Reich“, erklärt die Baufrau, „ich wollte die Küche nicht ganz offen im Raum stehen haben.“ So hat sie einerseits Ruhe und behält andererseits die Kinder im Blick. Am Kamin mit der gemauerten Sitzbank beginnt der eigentliche Wohnbereich. Ein übers Eck verglaster Luftraum steigert das Wahrnehmungserlebnis um eine Höhendimension und holt den Himmel ins Haus.
Musik im Mittelpunkt
„Bei so einer Lage war es ganz klar: Wir wollten mit dem Raum großzügig umgehen und wollten den Ausblick bewusst zelebrieren“, sagt Architekt Gerhard Binder, „als Tribut an die Bauherren wurde das Musikzimmer als wichtigster Raum im Haus gehandhabt.“
Elegant ist der Übergang ins Musikzimmer gelöst - über eine metallbesaitete Innenstiege lässt es sich autonom erschließen. Wie ein akustisch abgetrennter Klangkörper scheint der Holzleichtbau der Landschaft entgegenzuschweben. Neben einem Flügel, dem Notenarchiv und der Bibliothek hat noch eine Handvoll Musiker Platz, um im häuslichen Rahmen zu proben. Vom Klavierhocker aus sieht der Bauherr, was ihm lieb ist: die Noten, die Tasten, die Familie, die Natur.
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