Bauwerk
Belvedere Wien - Umbau von Museum, Ausstellungshalle und Gestaltung der Umgebung
Kuehn Malvezzi - Wien (A) - 2007
17. Februar 2008 - Az W
In Zusammenarbeit mit den Berliner Architekten Kuehn Malvezzi hat die neue Direktorin des Belvedere Agnes Husslein-Arco die Neuausrichtung dieses ältesten österreichischen Museums inhaltlich und räumlich in Angriff genommen. Das Obere Belvedere, bekannt vor allem wegen der dort ausgestellten Hauptwerke Gustav Klimts, wird künftig gänzlich der Sammlungspräsentation gewidmet sein. Das bisher für Wechselausstellungen genutzte Erdgeschoss wurde zu diesem Zweck für die Dauerausstellung der mittelalterlichen Sammlung umgestaltet und um die Barocksammlung erweitert.
Auch das Untere Belvedere (Orangerie) wurde nach umfangreichen Umbauarbeiten durch die Architektin Susanne Zottel als Wechselausstellungshalle neu eröffnet (siehe gesonderten Eintrag). Der flankierende Prunkstall, einst für die Leibpferde Prinz Eugens errichtet, wurde von den Kuehn Malvezzi für das neue „Schatzhaus Mittelalter“ adaptiert. Die denkmalgeschützte barocke Schlossanlage des Belvedere mit dem weitläufigen Garten wurde von Johann Lukas von Hildebrandt 1714-23 für Prinz Eugen von Savoyen errichtet und dient als erstes öffentliches Museum Österreichs bereits seit dem späten 18. Jahrhundert als Ausstellungshaus. Durch verschiedene Umbauten vor allem in der Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts wurden die Gebäude jedoch stark verändert und in ihrer Raumwirkung wesentlich beeinträchtigt. Durch einen sensiblen Rückbau haben die Berliner Architekten Kuehn Malvezzi in enger Abstimmung mit dem Österreichischen Bundesdenkmalamt das Untere Belvedere für die neue Nutzung als Wechselausstellungshalle adaptiert und mit dem behutsamen Einbau einer umfangreichen technischen Infrastruktur für klimatische und lichttechnische Ausstellungsbedingungen nach heutigen Museumsstandards gesorgt. Ohne die äußere Gestalt zu verändern, wurde die barocke Großräumigkeit des Unteren Belvedere wieder belebt. Die Sichtachsen des barocken Palais wurden reaktiviert und ermöglichen ein authentisches Erleben des Ensembles. Große Glastüren beidseitig des zentralen Marmorsaals führen die barocke Hauptsichtachse aus dem Palais bis zum Oberen Belvedere fort. Zwei ebenfalls verglaste Nebenzugänge in den ehemaligen Orangerietrakten gliedern symmetrisch den Gebäudekörper und öffnen weitere Sichtbezüge. Der östliche Orangerietrakt wurde innen zum neuen Eingangsbereich umgestaltet. Neben den zahlreichen Sichtbeziehungen zum gesamten Ensemble ermöglichen die erhaltenen Strukturen eine Gliederung des Ausstellungsrundganges. Mit weit mehr Ausstellungsflächen ermöglicht die räumliche und technische Adaptierung des ehemaligen Prunkstalls nun erstmals die Präsentation des gesamten Mittelalter-Sammlungsbestands. Unter dem Titel „Schatzhaus Mittelalter“ werden im Schaudepot Skulpturen, Malerei und Altäre in teilweise monumentaler Größe dauerhaft gezeigt. Im Oberen Belvedere wurde zusätzlich eine besondere Ausstellungsfläche für die „Meisterwerke der Mittelalters“ geschaffen. Augenmerk wurde auf die angemessene Präsentationsform der älteren Kunst in den barocken Räumen gelegt. Ein neues Außenleitsystem erleichtert die Orientierung im neu organisierten Museumsensemble und Park. Fahnen markieren von der Ferne die Zugänge von der Straße und Eingangsbereiche, während beleuchtete Informationsstelen über die weitläufige Barockanlage führen. (Text: Architekten)
Auch das Untere Belvedere (Orangerie) wurde nach umfangreichen Umbauarbeiten durch die Architektin Susanne Zottel als Wechselausstellungshalle neu eröffnet (siehe gesonderten Eintrag). Der flankierende Prunkstall, einst für die Leibpferde Prinz Eugens errichtet, wurde von den Kuehn Malvezzi für das neue „Schatzhaus Mittelalter“ adaptiert. Die denkmalgeschützte barocke Schlossanlage des Belvedere mit dem weitläufigen Garten wurde von Johann Lukas von Hildebrandt 1714-23 für Prinz Eugen von Savoyen errichtet und dient als erstes öffentliches Museum Österreichs bereits seit dem späten 18. Jahrhundert als Ausstellungshaus. Durch verschiedene Umbauten vor allem in der Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts wurden die Gebäude jedoch stark verändert und in ihrer Raumwirkung wesentlich beeinträchtigt. Durch einen sensiblen Rückbau haben die Berliner Architekten Kuehn Malvezzi in enger Abstimmung mit dem Österreichischen Bundesdenkmalamt das Untere Belvedere für die neue Nutzung als Wechselausstellungshalle adaptiert und mit dem behutsamen Einbau einer umfangreichen technischen Infrastruktur für klimatische und lichttechnische Ausstellungsbedingungen nach heutigen Museumsstandards gesorgt. Ohne die äußere Gestalt zu verändern, wurde die barocke Großräumigkeit des Unteren Belvedere wieder belebt. Die Sichtachsen des barocken Palais wurden reaktiviert und ermöglichen ein authentisches Erleben des Ensembles. Große Glastüren beidseitig des zentralen Marmorsaals führen die barocke Hauptsichtachse aus dem Palais bis zum Oberen Belvedere fort. Zwei ebenfalls verglaste Nebenzugänge in den ehemaligen Orangerietrakten gliedern symmetrisch den Gebäudekörper und öffnen weitere Sichtbezüge. Der östliche Orangerietrakt wurde innen zum neuen Eingangsbereich umgestaltet. Neben den zahlreichen Sichtbeziehungen zum gesamten Ensemble ermöglichen die erhaltenen Strukturen eine Gliederung des Ausstellungsrundganges. Mit weit mehr Ausstellungsflächen ermöglicht die räumliche und technische Adaptierung des ehemaligen Prunkstalls nun erstmals die Präsentation des gesamten Mittelalter-Sammlungsbestands. Unter dem Titel „Schatzhaus Mittelalter“ werden im Schaudepot Skulpturen, Malerei und Altäre in teilweise monumentaler Größe dauerhaft gezeigt. Im Oberen Belvedere wurde zusätzlich eine besondere Ausstellungsfläche für die „Meisterwerke der Mittelalters“ geschaffen. Augenmerk wurde auf die angemessene Präsentationsform der älteren Kunst in den barocken Räumen gelegt. Ein neues Außenleitsystem erleichtert die Orientierung im neu organisierten Museumsensemble und Park. Fahnen markieren von der Ferne die Zugänge von der Straße und Eingangsbereiche, während beleuchtete Informationsstelen über die weitläufige Barockanlage führen. (Text: Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
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