Bauwerk
Büro Um- und Zubau, Aufstockung für Wohnungen
atelier 4 - Wien (A) - 2007
Neues Leben für den Block
Ein Eckhaus aus der Gründerzeit gestaltete das Architekturbüro atelier 4 von Kopf bis Fuß um. Im Erdgeschoß ist die Wohnbaugesellschaft Neues Leben beheimatet, auf dem Dach wurden sieben neue Wohnungen geschaffen.
8. März 2008 - Isabella Marboe
Ein Eckhaus aus der Gründerzeit mitten in Favoriten. Die hohe Decke des Parterres, die um sechs Stufen angehoben ist, zeugt von altehrwürdiger Geschichte. Um die Jahrhundertwende wurden hier Klaviere produziert, für den Transport war eine hohe Zufahrt in den Hof notwendig. 1970 kaufte die Genossenschaft Neues Leben die einstige Fabrik und richtete im Hochparterre ihr eigenes Büro ein.
Dort wurde es immer enger. Einige Abteilungen expandierten in den ersten Stock, was auch die interne Kommunikation ins Stocken brachte. Als man bereits ernsthaft einen Standortwechsel erwog, fand das Architekturbüro atelier 4 einen Weg, wie sich der Bestand adaptieren und auf einer Ebene um funktionale Büroflächen erweitern ließ. Sie hatten den angrenzenden Wohnbau geplant und wussten, dass entlang der nachbarlichen Feuermauer noch ein unbebauter Teil des Grundstücks brachlag, das mit Bauklasse I - das entspricht einer Bauhöhe von neun Metern - gewidmet war.
Wohnen und Arbeiten
„Im Städtebau wird immer eine Durchmischung von Arbeiten und Wohnen angestrebt“, sagt Architekt Peter Scheufler, „hier konnten wir dieser Forderung gerecht werden. Wir haben die Gemeinschaftsräume umstrukturiert und haben den dafür vorgesehen Pavillon gegen eine Büronutzung getauscht.“ Damit kam ein Stein ins Rollen, der die Mauer zu Fall brachte und einen umfassenden Erneuerungsprozess auslöste. Bei laufendem Betrieb wurde der Bestand in drei Abschnitten zu einem Referenzobjekt fürs Arbeiten und Wohnen in der Stadt ausgebaut.
„Wir haben nicht nur das Haus saniert, sondern den ganzen Block erneuert“, erklärt Scheufler, „das ist ein wichtiger Impuls für den Bezirk.“ Mittels einer Aufstockung konnten sieben neue Wohnungen geschaffen werden. Mehr als 720 Kilogramm pro Quadratmeter waren dem Bestand nicht zuzumuten. Der gesamte Dachaufbau besteht daher aus einem leichten Stahlskelett, ausgefacht mit vorgefertigten Holzbauteilen.
Ein ruhiges Fensterband rahmt die erste Ebene und lässt das zweite Dachgeschoß scheinbar über der weißen Gesimskante schweben. In diesem aluminiumverkleideten Baukörper liegen die Wohnküchen der durchgesteckten Maisonette-Wohnungen. Sie erstrecken sich von den hohen Fenstertüren am gedeckten Loggienband hoch über der Straße bis hin nach Norden, wo ein Traumblick über die Stadt geboten wird. Alle Zimmer haben Eichenparkett, viel Licht und hohe Fenster. Den harmonischen Übergang zum benachbarten Wohnbau schafft eine ebene Wohneinheit im Osten. Ihr Flachdach dient den darüber liegenden Maisonetten als Terrasse.
Nicht nur in lichten Höhen wurde saniert, auch auf der Straße sind bauliche Eingriffe deutlich zu erkennen. Außenliegende Sonnenschutzlamellen setzen im Sockelbereich ein erstes Signal. Als elegante Screens gleiten sie ums Eck. Hinter den Fenstern liegen die hellen Büros der Wohngenossenschaft - fast völlig zwischenwandfrei und nur mit halbhohen Regalen unterteilt. Gläserne Durchbrüche in der Mittelmauer lassen Licht und Kommunikation frei fließen.
Eine leichte Luftbrücke führt auf einer Ebene vom Empfang direkt in den neuen Büropavillon. Im Norden und im Süden öffnet er sich mit Nurglasfronten und Terrassen zum neu gestalteten Hof. Im zweiten Stock hat Karl-Heinz-Stadler, Geschäftsführer von Neues Leben, sein Büro: „Besonders angenehm ist der Spielplatz unten im Hof. Der belebt den Blick von der Arbeit enorm.“
Dort wurde es immer enger. Einige Abteilungen expandierten in den ersten Stock, was auch die interne Kommunikation ins Stocken brachte. Als man bereits ernsthaft einen Standortwechsel erwog, fand das Architekturbüro atelier 4 einen Weg, wie sich der Bestand adaptieren und auf einer Ebene um funktionale Büroflächen erweitern ließ. Sie hatten den angrenzenden Wohnbau geplant und wussten, dass entlang der nachbarlichen Feuermauer noch ein unbebauter Teil des Grundstücks brachlag, das mit Bauklasse I - das entspricht einer Bauhöhe von neun Metern - gewidmet war.
Wohnen und Arbeiten
„Im Städtebau wird immer eine Durchmischung von Arbeiten und Wohnen angestrebt“, sagt Architekt Peter Scheufler, „hier konnten wir dieser Forderung gerecht werden. Wir haben die Gemeinschaftsräume umstrukturiert und haben den dafür vorgesehen Pavillon gegen eine Büronutzung getauscht.“ Damit kam ein Stein ins Rollen, der die Mauer zu Fall brachte und einen umfassenden Erneuerungsprozess auslöste. Bei laufendem Betrieb wurde der Bestand in drei Abschnitten zu einem Referenzobjekt fürs Arbeiten und Wohnen in der Stadt ausgebaut.
„Wir haben nicht nur das Haus saniert, sondern den ganzen Block erneuert“, erklärt Scheufler, „das ist ein wichtiger Impuls für den Bezirk.“ Mittels einer Aufstockung konnten sieben neue Wohnungen geschaffen werden. Mehr als 720 Kilogramm pro Quadratmeter waren dem Bestand nicht zuzumuten. Der gesamte Dachaufbau besteht daher aus einem leichten Stahlskelett, ausgefacht mit vorgefertigten Holzbauteilen.
Ein ruhiges Fensterband rahmt die erste Ebene und lässt das zweite Dachgeschoß scheinbar über der weißen Gesimskante schweben. In diesem aluminiumverkleideten Baukörper liegen die Wohnküchen der durchgesteckten Maisonette-Wohnungen. Sie erstrecken sich von den hohen Fenstertüren am gedeckten Loggienband hoch über der Straße bis hin nach Norden, wo ein Traumblick über die Stadt geboten wird. Alle Zimmer haben Eichenparkett, viel Licht und hohe Fenster. Den harmonischen Übergang zum benachbarten Wohnbau schafft eine ebene Wohneinheit im Osten. Ihr Flachdach dient den darüber liegenden Maisonetten als Terrasse.
Nicht nur in lichten Höhen wurde saniert, auch auf der Straße sind bauliche Eingriffe deutlich zu erkennen. Außenliegende Sonnenschutzlamellen setzen im Sockelbereich ein erstes Signal. Als elegante Screens gleiten sie ums Eck. Hinter den Fenstern liegen die hellen Büros der Wohngenossenschaft - fast völlig zwischenwandfrei und nur mit halbhohen Regalen unterteilt. Gläserne Durchbrüche in der Mittelmauer lassen Licht und Kommunikation frei fließen.
Eine leichte Luftbrücke führt auf einer Ebene vom Empfang direkt in den neuen Büropavillon. Im Norden und im Süden öffnet er sich mit Nurglasfronten und Terrassen zum neu gestalteten Hof. Im zweiten Stock hat Karl-Heinz-Stadler, Geschäftsführer von Neues Leben, sein Büro: „Besonders angenehm ist der Spielplatz unten im Hof. Der belebt den Blick von der Arbeit enorm.“
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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