Bauwerk
Wohnbau Karmel
Arno Fessler, Anton Widauer, Anna Viader, Markus Widauer - Innsbruck (A) - 2007
6. März 2008 - aut. architektur und tirol
Im Geviert Südbahnstraße – Mentlgasse – Adamgasse befand sich ursprünglich das Kloster der Karmelitinnen. Nachdem dieser Standort nicht mehr den Anforderungen nach klösterlicher Ruhe und Abgeschiedenheit entsprach, wurde den Schwestern von der Stadt Innsbruck ein Bauplatz über dem Stadtteil Mühlau zur Verfügung gestellt und mit dem Verkauf der alten Liegenschaft an die Wohnbaugesellschaft „Neue Heimat Tirol“ der Neubau des Klosters finanziert (s. eigener Eintrag).
Das über einen geladenen Wettbewerb gefundene Projekt – eine Wohnanlage mit 71 Eigentumswohnungen – reagiert auf die schwierigen Rahmenbedingungen des ehemaligen Klosterareals: Im Osten eine stark frequentierte Straße und die Eisenbahntrasse, im Norden die denkmalgeschützten Bauten des Adambräus (Sudhaus und Kühlschiff) und im Süd-Westen das zum Teil ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Klosterkirchlein. In gedanklicher Anlehnung an die alte Klostermauer umschließen zwei Bauteile mit einem L- bzw. U-förmigen Grundriss das Grundstück und bilden durch ihre Verschränkung eine komplexe urbane Situation mit einem fließenden Freiraum im Inneren des Areals. Situierung und Höhenentwicklung der Baukörper reagieren auf die heterogene Umgebung. Ein 7-geschossiger „Riegel“ schließt die Wohnanlage zur Südbahnstraße hin ab und ragt mit einem zwei Geschosse niedrigeren, auf Stützen gestellten Nordflügel in den Innenhof. Der zweite Bauteil folgt 5-geschossig dem Verlauf der Adamgasse und umfasst den Innenhof mit einem 6-geschossigen Südflügel und einem 3-geschossigen Nordflügel, der an die neue Gasse zwischen Wohnanlage und ehemaligem Adambräukomplex grenzt. Der Turm des Adambräu wird optisch freigehalten, das Kirchlein „Zum Hl. Josef“ auf die denkmalgeschützte Substanz rückgebaut und in das Quartier integriert.
Sämtliche Wohn- und Schlafräume sind zur lärmgeschützten Süd- und Westseite orientiert, vorgelagerte Balkone, Terrassen bzw. Vorgärten bieten eine hohe Wohnqualität. In Reaktion auf die Lärmentwicklung der angrenzenden Hauptverkehrsstraße und der Eisenbahn wurden zusätzlich akustische Maßnahmen vorgenommen: entkoppelte, gelochte Trapezblechfassaden, Fensterkästen, deren Laibungen mit Absorptionsplatten ausgebildet sind und schallabsorbierende Heraklitinletts an den Untersichten der Balkonbänder. (Text: Claudia Wedekind)
Das über einen geladenen Wettbewerb gefundene Projekt – eine Wohnanlage mit 71 Eigentumswohnungen – reagiert auf die schwierigen Rahmenbedingungen des ehemaligen Klosterareals: Im Osten eine stark frequentierte Straße und die Eisenbahntrasse, im Norden die denkmalgeschützten Bauten des Adambräus (Sudhaus und Kühlschiff) und im Süd-Westen das zum Teil ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Klosterkirchlein. In gedanklicher Anlehnung an die alte Klostermauer umschließen zwei Bauteile mit einem L- bzw. U-förmigen Grundriss das Grundstück und bilden durch ihre Verschränkung eine komplexe urbane Situation mit einem fließenden Freiraum im Inneren des Areals. Situierung und Höhenentwicklung der Baukörper reagieren auf die heterogene Umgebung. Ein 7-geschossiger „Riegel“ schließt die Wohnanlage zur Südbahnstraße hin ab und ragt mit einem zwei Geschosse niedrigeren, auf Stützen gestellten Nordflügel in den Innenhof. Der zweite Bauteil folgt 5-geschossig dem Verlauf der Adamgasse und umfasst den Innenhof mit einem 6-geschossigen Südflügel und einem 3-geschossigen Nordflügel, der an die neue Gasse zwischen Wohnanlage und ehemaligem Adambräukomplex grenzt. Der Turm des Adambräu wird optisch freigehalten, das Kirchlein „Zum Hl. Josef“ auf die denkmalgeschützte Substanz rückgebaut und in das Quartier integriert.
Sämtliche Wohn- und Schlafräume sind zur lärmgeschützten Süd- und Westseite orientiert, vorgelagerte Balkone, Terrassen bzw. Vorgärten bieten eine hohe Wohnqualität. In Reaktion auf die Lärmentwicklung der angrenzenden Hauptverkehrsstraße und der Eisenbahn wurden zusätzlich akustische Maßnahmen vorgenommen: entkoppelte, gelochte Trapezblechfassaden, Fensterkästen, deren Laibungen mit Absorptionsplatten ausgebildet sind und schallabsorbierende Heraklitinletts an den Untersichten der Balkonbänder. (Text: Claudia Wedekind)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Tragwerksplanung
Fotografie