Bauwerk
Dachausbau Nibelungengasse
RLP Rüdiger Lainer + Partner - Wien (A) - 2008
6. April 2008 - Az W
Auf zwei Ebenen ist hier an einer der wohl prominenstesten Lagen Wiens am Rande des Karlsplatzes ein aufwändiger Dachbodenausbau entstanden. Die Hälfte des Gründerzeitblocks, dessen zweite Hälfte der Akademiehof, ein Werk der Architekten Roland Rainer und Gustav Peichl, bespielt, wurde mit einem Aufbau für 13 große Wohnungen auf insgesamt rund 2.450 m² Nutzfläche versehen. Ringförmig umschließt er den schmalen bestehenden Innenhof. An den Straßenseiten wird die neue Kubatur in verschiedenen Schichtungen durch horizontales „Einschneiden, Ausschneiden und Aufklappen“ terrassenhaft abgetreppt. Als äußere Volumensbegrenzung gilt hier die Form eines abgewalmten Daches in proportienellem Einklang mit dem Gründerzeitbau.
Städtebaulich fügt sich die Struktur mit ihren flügelartigen Fassadenelementen relativ gut und dynamisch in ihr historisches Ambiente. Die Aussicht aus den rundum verglasten Wohnungen mit ungetrübtem Rundumblick über den gesamten Karlsplatz, die benachbarte Akademie der Bildenden Künste, weit über das Wiener Dächermeer bis zu den hügeligen Ausläufern der Stadtgrenzen ist grandios.
Kritischer sind die sogenannten „horizontalen Schichtungen“ der „Flügel“ zu betrachten, die weder konstuktiv nachvollziehbar sind noch einen räumlichen oder gestalterischen Mehrwert für die Wohnungen erzielen. In unterschiedlichen Höhen prangen schräge, aufwändig skulptural ausformulierte Metallträger vor den Fenstern, der Wunsch diese hier einer Funktion unterzuordnen, drängt sich auf. Vier Dachterrassen, die über massive, in kleinen Glashäusern mündende Wendeltreppen von den Wohnungen aus der Ebene 5 erschlossen werden, muten in Anbetracht der enormen Verkaufspreise der Wohnungen im Luxussegment eher mickrig an, zumal sie auch gegenseitig einsehbar sind. Eine begehrte Wohnform hoch über begehrtem Pflaster hat neben seinem Preis auch seine Klientel, deren Sonderwünsche das Bauvorhaben bis dato nicht zum Abschluss bringen konnte. (Text: Marion Kuzmany)
Städtebaulich fügt sich die Struktur mit ihren flügelartigen Fassadenelementen relativ gut und dynamisch in ihr historisches Ambiente. Die Aussicht aus den rundum verglasten Wohnungen mit ungetrübtem Rundumblick über den gesamten Karlsplatz, die benachbarte Akademie der Bildenden Künste, weit über das Wiener Dächermeer bis zu den hügeligen Ausläufern der Stadtgrenzen ist grandios.
Kritischer sind die sogenannten „horizontalen Schichtungen“ der „Flügel“ zu betrachten, die weder konstuktiv nachvollziehbar sind noch einen räumlichen oder gestalterischen Mehrwert für die Wohnungen erzielen. In unterschiedlichen Höhen prangen schräge, aufwändig skulptural ausformulierte Metallträger vor den Fenstern, der Wunsch diese hier einer Funktion unterzuordnen, drängt sich auf. Vier Dachterrassen, die über massive, in kleinen Glashäusern mündende Wendeltreppen von den Wohnungen aus der Ebene 5 erschlossen werden, muten in Anbetracht der enormen Verkaufspreise der Wohnungen im Luxussegment eher mickrig an, zumal sie auch gegenseitig einsehbar sind. Eine begehrte Wohnform hoch über begehrtem Pflaster hat neben seinem Preis auch seine Klientel, deren Sonderwünsche das Bauvorhaben bis dato nicht zum Abschluss bringen konnte. (Text: Marion Kuzmany)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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