Das konzeptuelle Stichwort für diese Neugestaltung einer bürgerlichen Wiener Gründerzeitwohnung mit 180 m² Nutzfläche lautet schlicht: „Britpop“. Denis Kosutic meint damit einen „spannenden Mix von Alt und Neu, in dem sich die neuen Objekte, Farben und Oberflächen mit dem Bestand vermischen und neue unerwartete Kompositionen bilden“. Die bewusst „gewagten“ Kombinationen von historischen Möbeln und zeitgenössischen Elementen - auch mit wuchernden Ornamenten wird nicht gespart -sollen jenen ungezwungenen Eindruck von Individualität erwecken, die Wohnungen ausstrahlen, deren Einrichtung sich mit der Zeit und den bewussen oder zufälligen Erwerbungen der Bewohner verändert. Eine solche gewachsene Wohnung hat in der Regel mehr Charakter als eine nach einem bestimmten Stildogma dekorierte, weil sich darin eben die Zufälligkeiten des privaten Lebens ablagern können. Auch diese Wohnung strahlt eine sichtliche Ungezwungenheit und Leichtigkeit aus, auch wenn diese Eigenschaften sich eben nicht von selbst ergaben, sondern „gemacht“ sind. (Text: Gabriele Kaiser)