Innerstädtische Nachverdichtung gilt als einer der wichtigsten Ansätze ökologischen Städtebaus. Die Zustimmung endet meist aber dort, wo man von solchen Projekten nicht selbst betroffen ist. In diesem Fall konnten erst nach langen Diskussionen die Nachbarn von den Qualitäten des Projekts überzeugt werden, wobei sich aber auch herausstellte, dass die nach Einwänden erzielte Reduktion der Gebäudehöhe gegenüber dem ursprünglich vorgelegten Wettbewerbsentwurf kein Nachteil ist. Der über dem Terrain durch eine eingezogene Sockelzone optisch schwebende Baukörper enthält im Erdgeschoß drei Büros und insgesamt 22 gleichwertig nach Süden orientierte Wohnungen. Privilegiert sind nur die beiden Wohnungen im Penthouse mit phantastischem Blick auf die Altstadt. Integraler Bestandteil der straßenseitigen Ansicht ist die räumliche Schichtung mit dem alten Baumbestand, der sich als organisch-lebendiges Netzwerk über die klar und hart gezeichnete Geometrie des Hauses legt. Die Fassade an der Nordseite ist trotz der Tatsache, dass sie faktsich nur von fahrenden Zug aus einsichtig ist, dennoch dürftig ausgefallen. (Text: Roman Höllbacher)