Bauwerk
Gymnasium Koprivnica
Studio UP - Koprivnica (HR) - 2007
Schule und Sporthalle als urbaner Generator
23. Mai 2008 - Architekturarchiv Kroatien
Die Stadt Koprivnica liegt im Norden Kroatiens an der Grenze zu Ungarn in einer Region mit den wenigsten Einwohnern mit Hochschulabschluss. Als Investition in die Zukunft der Region wurde ein Gymnasium für 900 Schüler gebaut, an dem – im Gegensatz zu den meisten kroatischen Schulen – nicht im Zwei-Schicht-System unterrichtet wird, sondern alle Schüler zur selben Zeit anwesend sind. Mit im selben Gebäude befindet sich die Sporthalle die einen Kulminationspunkt der örtlichen Identität darstellt: Koprivnica hat eine lange Handballtradition; der Frauenklub »Podravka« war mehrmals Europameister. Die Doppelfunktion des Komplexes entspricht der zweigeteilten Betreiberschaft einer Public Private Partnership. Die Stadt verwaltet bis 14 Uhr die Schule, danach übernimmt der private Partner die Halle und vermietet sie an externe Benutzer.
Lea Pelivan und Toma Pleić gewannen den 2003 ausgelobten Wettbewerb und gründeten daraufhin das gemeinsame Büro Studio Up. Kernpunkt ihres Entwurfes ist das zentrale Erschließungselement, ein Flurbereich, der als sozialer Mittelpunkt fungiert, genauso wie die Hauptstraßen der sich in der pannonischen Ebene oft kilometerlang in die Länge ziehenden Dörfer.
An der Trennlinie zwischen den beiden Gebäudefunktionen treffen unterschiedliche Qualitäten aufeinander. Das Geistige stößt an das Körperliche, Beschaulichkeit trifft auf Betriebsamkeit, der klaren äußeren Struktur steht das Auf und Ab verschiedener Aufgänge und Brücken im Inneren gegenüber. Der Komplex wirkt wie eine komprimierte Stadt mitten auf dem Land, deren transluzente Hülle das vielfältige Innenleben offenbart. Die harte äußere Form wird aufgeweicht, verhüllt nichts, ist offen, demokratisch – einfach städtisch. (Text: Robert J. Loher)
Lea Pelivan und Toma Pleić gewannen den 2003 ausgelobten Wettbewerb und gründeten daraufhin das gemeinsame Büro Studio Up. Kernpunkt ihres Entwurfes ist das zentrale Erschließungselement, ein Flurbereich, der als sozialer Mittelpunkt fungiert, genauso wie die Hauptstraßen der sich in der pannonischen Ebene oft kilometerlang in die Länge ziehenden Dörfer.
An der Trennlinie zwischen den beiden Gebäudefunktionen treffen unterschiedliche Qualitäten aufeinander. Das Geistige stößt an das Körperliche, Beschaulichkeit trifft auf Betriebsamkeit, der klaren äußeren Struktur steht das Auf und Ab verschiedener Aufgänge und Brücken im Inneren gegenüber. Der Komplex wirkt wie eine komprimierte Stadt mitten auf dem Land, deren transluzente Hülle das vielfältige Innenleben offenbart. Die harte äußere Form wird aufgeweicht, verhüllt nichts, ist offen, demokratisch – einfach städtisch. (Text: Robert J. Loher)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturarchiv Kroatien
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