Bauwerk

Kindergarten in Ludwigsburg
Kai Dongus - Ludwigsburg (D) - 2005
Kindergarten in Ludwigsburg, Foto: Valentin Wormbs
Kindergarten in Ludwigsburg, Foto: Valentin Wormbs
18. März 2008
Im städtebaulich inhomogenen Umfeld an der Schnittstelle zwischen einer Wohnbebauung aus den 1970er Jahren und einem Industriegebiet wurde für das vergleichsweise kleinmaßstäbliche »Kinderhaus« bewusst die strenge Grundform des Quadrates gewählt. Die zweigeschossige Bauweise führte zu einem geringen Flächenverbrauch und einer größtmöglichen Ökonomie – Kriterien, welche für die Durchführbarkeit dieses Objektes von besonderer Bedeutung waren. Der Besonderheit des Ortes entsprechend sind das Erdgeschoss und das Obergeschoss gegeneinander um 90 Grad verdreht. Zudem wurden die Flure als breite, großzügige Spielbereiche angelegt. Im Erdgeschoss öffnen sich diese nach Osten zum Garten mit Morgensonne, im Obergeschoss nach Süden zu einem Grünzug. Flankiert werden diese Spielbereiche von Nebenraumspangen, in welchen sich Garderoben-, Sanitär- und Technikräume befinden. Die periphere Lage der Gruppenräume ermöglicht deren optimale, zweiseitige Belichtung. Durch bodentiefe Verglasungen können auch Kleinkinder schöne Ausblicke in die Umgebung genießen. Große Schiebetüren öffnen die Gruppen- und Mehrzweckräume im Erdgeschoss zur Natur.

Das gesamte Kindergartengebäude wurde als Holzständer- beziehungsweise Massivholz-Konstruktion ausgeführt. Dies umfasst sowohl tragende wie auch nichttragende Wände und alle Decken. Die Konstruktion lässt sich wegen der klaren Grundrissgeometrie je Geschoss in neun quadratische Würfel mit Abmessungen von 9 x 9 Meter einteilen. Somit ergeben sich über beide Geschosse 18 quadratische Grundrissflächen, die teilweise zu größeren Rechtecken zusammengefasst wurden. Die Decken bestehen im Kern aus Brettschichtholzträgern, die im unteren Deckenbereich durch Querhölzer verbunden sind. Die unterste sichtbare Holzlage ist mit einer Profilierung in Spannrichtung versehen. Durch die Integration von Absorberelementen wirken die Elemente schalldämmend, weshalb keine weiteren akustischen Maßnahmen erforderlich waren. Die Spannweite der Decken konnte durch Integration der Wände in den Servicebereichen auf jeweils etwa sieben Meter reduziert werden. Im Bereich des Treppenaufganges sind die Deckenelemente auskragend. Die Wände wurden in konventioneller Rahmenbauweise mit Füllhölzern aus Konstruktionsvollholz, Brettschichtholz und beidseitiger Beplankung ausgeführt. Als Material für die Beplankung wurden Drei-Schicht-Platten aus Douglasienholz mit 21 Millimeter Stärke gewählt. Wie im Holzbau üblich, konnte auch hier durch den hohen Vorfertigungsgrad des Holzbaugewerkes eine äußert kurze Bauzeit vor Ort erzielt werden. Die Fassadenverkleidung besteht aus hinterlüfteten Holzwerkstoffplatten mit Kupferverkleidung.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur + Wettbewerbe

Ansprechpartner:in für diese Seite: Arne Barthaw[at]kraemerverlag.com

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