Bauwerk
Bay 2 – Fassadensanierung
silberpfeil-architekten - Wien (A) - 2008
12. Oktober 2008 - Az W
Wenn bauphysikalisch benachteiligte Bestandsbauten neu „eingepackt“ werden müssen, geschieht dies meist ausschließlich unter ökonomischen Gesichtspunkten und selten zum ästhetischen Vorteil des Objekts. Doch könnte das Projekt Vollwärmeschutz - bei entsprechend höherer Investition - einen gesamtheitlichen Beitrag zur Substanzaufwertung leisten, wie ein Beispiel in Wien-Landstraße zeigt.
In einer von großbürgerlichen Miethäusern geprägten Umgebung wurde 1957-1959 nach Plänen von Carl Appel am Modenapark ein T-förmiges Ensemble mit einem langen Baukörper an der Bayerngasse und einem Hochhaus am Park errichtet. Ganz dem „heiteren“ Zeitgeist der ausklingenden 1950er Jahre entsprechend bestand die ursprüngliche Fassadenbekleidung aus einem flirrenden, mehrfärbigen Glasmosaik, das jedoch bereits in den 1970er Jahren teilweise einer Neugestaltung weichen musste. Dadurch wurde nicht nur die Charakteristik des Baus geschwächt, sondern auch dessen Ensemblewirkung beeinträchtigt. Die in ihrer Wirkung sehr eindrückliche Mosaikfassade war aus unterschiedliche farbigen Feldern aufgebaut, wobei die vier Hauptfarben durch jeweils ein „Mischfeld“ und unterschiedliche Helligkeitsstufen nuanciert wurde. Zudem waren die Felder Reihe um Reihe geringfügig versetzt, um durchgehende vertikalen Fugen zu vermeiden. Die mit der thermischen und gestalterischen Fassadensanierung beauftragten Architekten nahmen sich im Zuge der Bestandsanalyse vor, bestimmte Charakteristika des ursprünglichen Erscheinungsbilds aufleben lassen, vor allem aber, das Bauwerk wieder als Ensemble wirken zu lassen.
Die neue Gebäudehülle besteht aus eloxierten, industriell gefertigten Aluminium-Blechpaneelen, die unregelmäßig perforiert und mit verschiedenfarbigen Alublechen hinterlegt wurden. Diese Paneele mit dem an das Glasmosaik gemahnenden „Flirren“ wurden als hinterlüftete Blechfassade in die gedämmte Unterkonstruktion eingehängt, wobei auch hier (wie im ursprünglichen Konzept) durchlaufende vertikale Fugen durch Versetzen vermieden wurden. Während der langgestreckte Baukörper silbrig (Alu natur A6C0) glänzt, schimmert das Hochhaus in einem warmen Goldton (A6C2). Solchermaßen veredelt, behauptet sich der Bau selbstbewusst in seiner Umgebung. (Text: Gabriele Kaiser)
In einer von großbürgerlichen Miethäusern geprägten Umgebung wurde 1957-1959 nach Plänen von Carl Appel am Modenapark ein T-förmiges Ensemble mit einem langen Baukörper an der Bayerngasse und einem Hochhaus am Park errichtet. Ganz dem „heiteren“ Zeitgeist der ausklingenden 1950er Jahre entsprechend bestand die ursprüngliche Fassadenbekleidung aus einem flirrenden, mehrfärbigen Glasmosaik, das jedoch bereits in den 1970er Jahren teilweise einer Neugestaltung weichen musste. Dadurch wurde nicht nur die Charakteristik des Baus geschwächt, sondern auch dessen Ensemblewirkung beeinträchtigt. Die in ihrer Wirkung sehr eindrückliche Mosaikfassade war aus unterschiedliche farbigen Feldern aufgebaut, wobei die vier Hauptfarben durch jeweils ein „Mischfeld“ und unterschiedliche Helligkeitsstufen nuanciert wurde. Zudem waren die Felder Reihe um Reihe geringfügig versetzt, um durchgehende vertikalen Fugen zu vermeiden. Die mit der thermischen und gestalterischen Fassadensanierung beauftragten Architekten nahmen sich im Zuge der Bestandsanalyse vor, bestimmte Charakteristika des ursprünglichen Erscheinungsbilds aufleben lassen, vor allem aber, das Bauwerk wieder als Ensemble wirken zu lassen.
Die neue Gebäudehülle besteht aus eloxierten, industriell gefertigten Aluminium-Blechpaneelen, die unregelmäßig perforiert und mit verschiedenfarbigen Alublechen hinterlegt wurden. Diese Paneele mit dem an das Glasmosaik gemahnenden „Flirren“ wurden als hinterlüftete Blechfassade in die gedämmte Unterkonstruktion eingehängt, wobei auch hier (wie im ursprünglichen Konzept) durchlaufende vertikale Fugen durch Versetzen vermieden wurden. Während der langgestreckte Baukörper silbrig (Alu natur A6C0) glänzt, schimmert das Hochhaus in einem warmen Goldton (A6C2). Solchermaßen veredelt, behauptet sich der Bau selbstbewusst in seiner Umgebung. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig