Bauwerk
splitboxes
formann 2 puschmann - Mödling (A) - 2006
Schwebende Kisten
Nach außen gibt sich das Einfamilienhaus von Formann und Puschmann geschlossen. Innen eröffnet sich eine Wohnoase - Mödlinger Beispiel für den etwas anderen Umgang mit Holz.
9. August 2008 - Wojciech Czaja
Ein schöneres Heimkommen kann man sich nicht vorstellen. Kaum ist die Haustür ins Schloss gefallen, tut sich vor einem ein Meer an Seerosen auf. Japanische Zierkarpfen drehen unter den tellerartigen Blättern ihre Runden. Kommen mal kurz an die Oberfläche, tauchen gleich wieder ab. Das rechteckige Seerosenbecken füllt das Atrium des Hauses aus, spendet Ruhe für alle angrenzenden Wohnbereiche. Im Vergleich zu diesem Arkadien im Entree des Hauses nimmt man das umliegende, ohnedies etwas bekömmliche Mödling als Moloch wahr.
„Nein, wir hatten eigentlich gar keine Vorstellung von unserem Haus“, sagt Ulrike Eder, die mit ihrem Mann Christian und ihren beiden Kindern Juliana und Jakob zuvor in einer Wohnung gelebt hat. „Wir haben den Architekten nur gesagt, wie viele Zimmer wir haben wollen. Der Rest kam dann von ihnen.“ Die beiden Architekten Christian Formann und Stefan Puschmann beschlossen, den Bauherren ein nicht ganz alltägliches Wohnhaus hinzustellen. Gelungen ist ihnen dies mit zwei sogenannten Split-Boxes.
„Die beiden Boxen scheinen über dem leichten Erdgeschoß zu schweben“, sagt Formann, „durch die Staffelung in der Höhe kann man sowohl von der vorderen als auch von der hinteren Kiste nach Westen und somit in den Garten schauen.“ Im unteren Baukörper befinden sich die beiden Kinderzimmer, im oberen liegt das elterliche Schlafzimmer. Sowohl den Kids als auch den Erwachsenen schenkte man eine Loggia, die sich bei allzu starkem Sonneneinfall per Druckknopf beschatten lässt.
Von außen sind die zueinander versetzten Kisten, die auf eine zarte Stahlkonstruktion gestützt sind, mit horizontalen Lärchenlatten verschalt. Die dunkle und glänzende Oberfläche an den Seiten der beiden Kuben ist keine Hightech-Fassade mit düsterer Verdunkelung, sondern einfach nur schwarz emailliertes Glas. „Das ist keine Materialspielerei, sondern ein Vorgreifen auf spätere Tage“, erklären die Architekten. „Wenn die Energiepreise noch weiter steigen, kann man das schwarze Glas jederzeit durch eine Fotovoltaik-Anlage austauschen. Der Eindruck wird der gleiche sein.“ Alle dafür notwendigen Anschlüsse sind bereits verlegt.
Fünf Meter Raumhöhe
Und was befindet sich unter diesen Split-Boxes? Von einem Wohnzimmer im klassischen Sinne kann man kaum sprechen. Vielmehr fließt der Raum in jede noch frei gebliebene Ecke aus, windet sich an der Küche vorbei, gleitet ins Obergeschoß und bildet dort - getarnt in einer Art Galerie - einen eigenen Arbeitsbereich aus. Zwar ist auf dem integrierten Schreibtisch ein Notebook angeschlossen, doch den größten Teil der Arbeitsfläche nehmen Lego und Playmobil ein.
„Dass der Wohnbereich so offen gestaltet ist, gefällt uns sehr“, sagt die Bauherrin, „wichtig war uns vor allem eine ordentliche Raumhöhe.“ Über dem Essplatz hat man beachtliche fünf Meter Kopffreiheit. An heißen Tagen rinnt die 65 Quadratmeter große Wohnküche ins Freie aus, denn die gesamte Westfassade lässt sich auf einer eigens entwickelten Führungsschiene zur Seite schieben. „An diesem witterungsausgesetzten Detail haben wir tagelang gearbeitet“, erinnert sich Architekt Puschmann.
„Nein, wir hatten eigentlich gar keine Vorstellung von unserem Haus“, sagt Ulrike Eder, die mit ihrem Mann Christian und ihren beiden Kindern Juliana und Jakob zuvor in einer Wohnung gelebt hat. „Wir haben den Architekten nur gesagt, wie viele Zimmer wir haben wollen. Der Rest kam dann von ihnen.“ Die beiden Architekten Christian Formann und Stefan Puschmann beschlossen, den Bauherren ein nicht ganz alltägliches Wohnhaus hinzustellen. Gelungen ist ihnen dies mit zwei sogenannten Split-Boxes.
„Die beiden Boxen scheinen über dem leichten Erdgeschoß zu schweben“, sagt Formann, „durch die Staffelung in der Höhe kann man sowohl von der vorderen als auch von der hinteren Kiste nach Westen und somit in den Garten schauen.“ Im unteren Baukörper befinden sich die beiden Kinderzimmer, im oberen liegt das elterliche Schlafzimmer. Sowohl den Kids als auch den Erwachsenen schenkte man eine Loggia, die sich bei allzu starkem Sonneneinfall per Druckknopf beschatten lässt.
Von außen sind die zueinander versetzten Kisten, die auf eine zarte Stahlkonstruktion gestützt sind, mit horizontalen Lärchenlatten verschalt. Die dunkle und glänzende Oberfläche an den Seiten der beiden Kuben ist keine Hightech-Fassade mit düsterer Verdunkelung, sondern einfach nur schwarz emailliertes Glas. „Das ist keine Materialspielerei, sondern ein Vorgreifen auf spätere Tage“, erklären die Architekten. „Wenn die Energiepreise noch weiter steigen, kann man das schwarze Glas jederzeit durch eine Fotovoltaik-Anlage austauschen. Der Eindruck wird der gleiche sein.“ Alle dafür notwendigen Anschlüsse sind bereits verlegt.
Fünf Meter Raumhöhe
Und was befindet sich unter diesen Split-Boxes? Von einem Wohnzimmer im klassischen Sinne kann man kaum sprechen. Vielmehr fließt der Raum in jede noch frei gebliebene Ecke aus, windet sich an der Küche vorbei, gleitet ins Obergeschoß und bildet dort - getarnt in einer Art Galerie - einen eigenen Arbeitsbereich aus. Zwar ist auf dem integrierten Schreibtisch ein Notebook angeschlossen, doch den größten Teil der Arbeitsfläche nehmen Lego und Playmobil ein.
„Dass der Wohnbereich so offen gestaltet ist, gefällt uns sehr“, sagt die Bauherrin, „wichtig war uns vor allem eine ordentliche Raumhöhe.“ Über dem Essplatz hat man beachtliche fünf Meter Kopffreiheit. An heißen Tagen rinnt die 65 Quadratmeter große Wohnküche ins Freie aus, denn die gesamte Westfassade lässt sich auf einer eigens entwickelten Führungsschiene zur Seite schieben. „An diesem witterungsausgesetzten Detail haben wir tagelang gearbeitet“, erinnert sich Architekt Puschmann.
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