Bauwerk
Haus H
wow marion wicher - Trofaiach (A) - 2007
Sag Ja zur Landschaft
Eigentlich hatte der Bauherr schon alle Pläne in der Tasche. Doch ein zweiter Blick schadet nie, dachte er, und so wurde aus der ersten Idee mit Hindernissen eine zweite Idee mit Landschaftsbezug, Stimmung und Flair.
17. Mai 2008 - Isabella Marboe
Sonnig, verkehrsarm und am liebsten ohne Nachbarn - so lauteten die Forderungen des Bauherren. Er stammt aus der Baubranche und hatte es eilig mit seinem Haus. Schließlich war der Grund längst gefunden, auch einen fertigen Einreichplan hatte er bereits in der Tasche. Ein weiterer Expertenblick aber schadet nie, dachte er und wandte sich an Marion Wicher vom Büro yes architecture. Die kam, sah und siegte mit einem schlagenden Entwurfsargument. „Für mich war es nicht richtig, das Haus ins Eck zu stellen, da hat man weder den Freiraum, noch die geschützte Privatheit“, erläutert die Architektin, „ein Haus braucht ganz einfach genügend Grünfläche rundherum.“
Also setzte sie die Edelvariante eines Hofhauses in den Hang: Wie auf einem Tablett schwebt es auf der Kellerdecke über der Landschaft. Nach außen geschlossen, innen offen, fasst es L-förmig eine Terrasse mit Swimmingpool ein. Der Freiraum wird so zu einem integrativen Bestandteil des Hauses, die Nachbarn werden auf diese Weise komplett ausgeblendet. Damit war auch das letzte Wunschkriterium erfüllt. Kein Jahr später stand das Haus. „Wir zeichneten teilweise den Baggern hinterher“, erinnert sich die Architektin.
Das Haus liegt an einer Straße, die sich in Serpentinen den Hügel hochschlängelt. Hinter einer Böschungsmauer schiebt sich der Keller aus dem Hang. Er ist mit horizontalen Lärchenlatten verkleidet. In der Mitte liegt die Garage für drei Autos, daneben schält sich am Eingang die künftige Praxis der Baufrau aus der Fassade. Durch eine Glastür kann man während der Arbeit ins Freie treten.
Darüber schwebt die Wohnebene in weltgewandter Weitläufigkeit über den Hügel. Wie in einem Museum wird der Blick von diesem Hauswinkel gerahmt. An der Treppe im Norden fängt ein schmales Fenster das angrenzende Bauern-idyll ein, im Osten flutet die Morgensonne durch hohe Öffnungen den Essplatz und die zwei Küchen - eine für die dezente Entsorgung der Abwasch, die andere mit freistehendem Herdblock zum genussvollen Kochen.
Verschwimmen der Grenzen
„Die schönste Aussicht ist im Süden und Westen. Da hat man das ganze Panorama übers Tal“, sagt die Architektin, „wir wollten den Innenraum zum Außenraum machen.“ An schlanken, runden Stützen mäandern raumhohe Glasfassaden an den sonnigen Filetseiten die Terrasse entlang. An den Rändern der Terrasse scheint der Wasserspiegel des Pools nahtlos in den Horizont zu kippen.
Mit einer Steigerung der Höhen und Perspektiven wird im Westen die Raumfolge von Kochen übers Tafeln bis hin zum Wohnen zelebriert. Mit einer Schiebetür öffnet sich der Essplatz zur Terrasse. Als optische Zäsur hängt eine weiße Kaminwandscheibe von der Decke, hinter Glas lodert an kühlen Tagen ein Feuer. Eine Stufe tiefer liegt der 3,60 Meter hohe Wohnbereich mit Zugang ins Freie. Weit reicht hier der Panoramablick. Wie in einem Cockpit schwebt man da über die Landschaft, wie eine Skulptur rahmt ein Betonbalken den Blick aufs Pool. „Der Bügel hat nur einen Zweck. Er soll den Nachbarn verdecken“, gesteht Architektin Marion Wicher. Den erfüllt er mit hohem ästhetischen Mehrwert. Outdoot-Dusche und Abendlicht stecken außerdem da drin.
Also setzte sie die Edelvariante eines Hofhauses in den Hang: Wie auf einem Tablett schwebt es auf der Kellerdecke über der Landschaft. Nach außen geschlossen, innen offen, fasst es L-förmig eine Terrasse mit Swimmingpool ein. Der Freiraum wird so zu einem integrativen Bestandteil des Hauses, die Nachbarn werden auf diese Weise komplett ausgeblendet. Damit war auch das letzte Wunschkriterium erfüllt. Kein Jahr später stand das Haus. „Wir zeichneten teilweise den Baggern hinterher“, erinnert sich die Architektin.
Das Haus liegt an einer Straße, die sich in Serpentinen den Hügel hochschlängelt. Hinter einer Böschungsmauer schiebt sich der Keller aus dem Hang. Er ist mit horizontalen Lärchenlatten verkleidet. In der Mitte liegt die Garage für drei Autos, daneben schält sich am Eingang die künftige Praxis der Baufrau aus der Fassade. Durch eine Glastür kann man während der Arbeit ins Freie treten.
Darüber schwebt die Wohnebene in weltgewandter Weitläufigkeit über den Hügel. Wie in einem Museum wird der Blick von diesem Hauswinkel gerahmt. An der Treppe im Norden fängt ein schmales Fenster das angrenzende Bauern-idyll ein, im Osten flutet die Morgensonne durch hohe Öffnungen den Essplatz und die zwei Küchen - eine für die dezente Entsorgung der Abwasch, die andere mit freistehendem Herdblock zum genussvollen Kochen.
Verschwimmen der Grenzen
„Die schönste Aussicht ist im Süden und Westen. Da hat man das ganze Panorama übers Tal“, sagt die Architektin, „wir wollten den Innenraum zum Außenraum machen.“ An schlanken, runden Stützen mäandern raumhohe Glasfassaden an den sonnigen Filetseiten die Terrasse entlang. An den Rändern der Terrasse scheint der Wasserspiegel des Pools nahtlos in den Horizont zu kippen.
Mit einer Steigerung der Höhen und Perspektiven wird im Westen die Raumfolge von Kochen übers Tafeln bis hin zum Wohnen zelebriert. Mit einer Schiebetür öffnet sich der Essplatz zur Terrasse. Als optische Zäsur hängt eine weiße Kaminwandscheibe von der Decke, hinter Glas lodert an kühlen Tagen ein Feuer. Eine Stufe tiefer liegt der 3,60 Meter hohe Wohnbereich mit Zugang ins Freie. Weit reicht hier der Panoramablick. Wie in einem Cockpit schwebt man da über die Landschaft, wie eine Skulptur rahmt ein Betonbalken den Blick aufs Pool. „Der Bügel hat nur einen Zweck. Er soll den Nachbarn verdecken“, gesteht Architektin Marion Wicher. Den erfüllt er mit hohem ästhetischen Mehrwert. Outdoot-Dusche und Abendlicht stecken außerdem da drin.
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