Bauwerk
Juwelier Pfundner
Hans Karl Zisser - Graz (A) - 1955
20. November 2008 - HDA
Das ehemalige Juweliergeschäft Pfundner, einer der letzten Grazer Vertreter der urbanen Geschäftsarchitektur der 50er-Jahre, musste 2008 dem Totalumbau eines Modehauses samt „Rückführung“ in einen „historischen“ Zustand weichen. Es war ein Beispiel für die Exaktheit der Moderne, die sich in der guten Benutzbarkeit des Objekts manifestierte, kombiniert mit dem für die Nachkriegszeit typischen Sinn für Details.
Der Eingang des Geschäftsportals aus eloxiertem und goldfarbig behandeltem Aluminium war in der Mitte angeordnet. Die Leichtigkeit und Schwerelosigkeit der 50er-Jahre kontrastiert mit dem Zitat des Herrschafts- und Statussymbols des monumentalen Tormotivs, das durch verschiedenenfärbige Materialien – Marmor und weißem Kunststein am Sturz – angedeutet wurde. Die beiden Auslagen links und rechts vom Eingang, die auf einem mit Rillenprofilen verkleideten Sockel aufgesetzt waren, wurden von der Baulinie leicht zurückversetzt und hatten von rückwärts (also vom Geschäftsinneren aus) zu öffnende Vitrinen.
Auf der Glasfläche über dem Eingang leuchtete abends ein dynamischer Neon-Namenszug, oberhalb der Vitrinen gab es eine ausfahrbare Sonnenschutz-Lamellenkonstruktion. Die sorgfältige Planung und Zweckmäßigkeit des Portals zeigte sich auch bei den seitlich der Auslagen angeordneten Mauerschlitzen, in die tagsüber ein nachts geschlossenes, kreisförmig perforiertes Schutzgitter eingeschoben werden konnte.
Hans K. Zisser, der Entwerfer, hatte sich bereits in den 20er- und 30-Jahren als Gestalter von großstädtisch-modernen Geschäftsportalen profiliert, die in den meisten Fällen von der renommierten Grazer Metallbaufirma Treiber ausgeführt wurden. In der NS-Zeit schwenkte er zu einer behäbigen, bodenständigen Formensprache um und stellte sich als Ausstellungsgestalter und Planer von Parteiveranstaltungen in den Dienst des NS-Kultursystems. (Text: Antje Senarclens de Grancy)
Der Eingang des Geschäftsportals aus eloxiertem und goldfarbig behandeltem Aluminium war in der Mitte angeordnet. Die Leichtigkeit und Schwerelosigkeit der 50er-Jahre kontrastiert mit dem Zitat des Herrschafts- und Statussymbols des monumentalen Tormotivs, das durch verschiedenenfärbige Materialien – Marmor und weißem Kunststein am Sturz – angedeutet wurde. Die beiden Auslagen links und rechts vom Eingang, die auf einem mit Rillenprofilen verkleideten Sockel aufgesetzt waren, wurden von der Baulinie leicht zurückversetzt und hatten von rückwärts (also vom Geschäftsinneren aus) zu öffnende Vitrinen.
Auf der Glasfläche über dem Eingang leuchtete abends ein dynamischer Neon-Namenszug, oberhalb der Vitrinen gab es eine ausfahrbare Sonnenschutz-Lamellenkonstruktion. Die sorgfältige Planung und Zweckmäßigkeit des Portals zeigte sich auch bei den seitlich der Auslagen angeordneten Mauerschlitzen, in die tagsüber ein nachts geschlossenes, kreisförmig perforiertes Schutzgitter eingeschoben werden konnte.
Hans K. Zisser, der Entwerfer, hatte sich bereits in den 20er- und 30-Jahren als Gestalter von großstädtisch-modernen Geschäftsportalen profiliert, die in den meisten Fällen von der renommierten Grazer Metallbaufirma Treiber ausgeführt wurden. In der NS-Zeit schwenkte er zu einer behäbigen, bodenständigen Formensprache um und stellte sich als Ausstellungsgestalter und Planer von Parteiveranstaltungen in den Dienst des NS-Kultursystems. (Text: Antje Senarclens de Grancy)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller