Bauwerk
Penthouse
beaufort Architekten - Innsbruck (A) - 2008
Penthouse mit Alpenpanorama
Die Berge im Blickfeld, die Innenstadt zu Füßen. Das Haus historisch, die Wohnung modern. Die Kombination mag zwar selten sein, aber sie ist möglich. Ein Dachgeschoß in Innsbruck.
10. Januar 2009 - Sabine Lintschinger
An klaren Wintertagen ist der Ausblick vom Sonnendeck sensationell. In Augenhöhe mit den Kirchtürmen der Stadt schweift der Blick über die schneebedeckten Gipfel der Nordkette bis weit hinein ins Unterinntal. Wenn es hier oben zu kalt wird, führen Stufen auf einer Rampe, die übrigens als Wiesenstreifen für den Sommer und nicht für Rodelaktivitäten angelegt wurde, auf eine südseitige Terrasse, von der aus man hinter die Glasschiebetür direkt ins Warme schlüpfen kann.
Im Zentrum des mehr als 70 Quadratmeter großen Wohnbereiches gibt es ein freistehendes Küchenmöbel mit integrierter Garderobe, das den offenen Raum etwas strukturiert. Der Essbereich wird mit Lamellen unter der verglasten Decke optisch unterstrichen. Fast hat man das Gefühl, unter einer Laube zu sitzen. Umgekehrt strahlt das Licht abends vom Wohnraum nach oben zwischen Flachdach und First.
„Wir haben Lamellen in verschiedenen Varianten eingesetzt“, sagt Jörg Schneider, Architekt im hübsch klingenden Büro Beaufort, über die Licht- und Schattenspiele in der Wohnung. Verschiebbare Lamellenrahmen dienen als Sonnen- und Sichtschutz, durch einen Lamelleneinschnitt im auskragenden Flachdach fällt Licht auf die Terrasse. Über Lichtmangel muss man sich hier jedenfalls nicht beklagen. Den Sonnenuntergang kann man sogar von der Badewanne aus beobachten.
Das 170 Quadratmeter große Penthouse bietet Platz für zwei Schlafzimmer und ein Gästezimmer mit eigenem Bad. Dabei hatte der Bauherr ursprünglich vor, unter dem Dach zwei kleinere Wohnungen unterzubringen. Durch die komplizierte Lage des Stiegenhauses wäre dies allerdings mit dem Verlust wertvoller Flächen für die interne Erschließung einhergegangen. Außerdem hätte sich ungerechterweise eine nord- und eine südseitige Wohnung ergeben.
„Alles sollte vom Feinsten sein“, freuten sich die Beaufort Architekten schließlich über das Okay zu ihrem Vorschlag einer einzigen Wohnung. Wenn schon Penthouse, dann exklusiv, lautete die Devise. Böden und Möbel wurden in heimischer Akazie ausgeführt und mit weißen Schichtstoffplatten kombiniert. Im Außenbereich, wo für die Fassadenverkleidung der Verbundwerkstoff Alucobond zum Einsatz kam, setzt sich der Holzboden fort.
Altes Zitat im neuen Haus
Ein stilvoller Kachelofen aus dem Bestand des Stadthauses wurde im Wohnzimmer eingebaut. Das ist aber auch schon das Einzige, das in der modernen Wohnung an das denkmalgeschützte Haus erinnert. Modern ist vor allem die Erschließung: Man betritt das Penthouse über einen Luft, der von der Tiefgarage schnurstracks in die Wohnung fährt.
Der Entscheidung für den Liftturm, der außerdem einen behindertengerechter Zugang zu den Büros und Ordinationen im Haus ermöglicht, ging eine verzweifelte Suche nach dem idealen Platz voraus - keine leichte Aufgabe angesichts der Tatsache, dass das Gebäude nicht nur unter Denkmalschutz steht, sondern auch noch mitten in der Innsbrucker Schutzzone. Dem Bundesdenkmalamt lag besonders die Erhaltung des außergewöhnlichen Stiegenhauses am Herzen. Die Sanierung wurde mit viel Liebe zum Detail in Angriff genommen: Kaputte Fliesen wurden von einem Ofensetzer in unterschiedlichen Grünschattierungen nachgebaut und ersetzt.
„Es steht oft in keiner Relation, sich mit jedem einzelnen Detail herumzuplagen“, findet Architekt Jörg Schneider, der sich an die schwierigen Rahmenbedingungen nur allzu lebhaft erinnert. Allein um einen Platz für den Kran in der Burggasse zu finden, um weder Fußgängerwege, noch Straßenbahnverkehr zu beeinträchtigen, waren drei Verhandlungen notwendig. „Wir hatten das Glück, einen aufgeschlossenen Bauherren zu haben“, sagt der Architekt.
Unten fällt die schwere Holztür ins Schloss. Das Penthouse mit Rundumblick lässt sich von der Straße aus nicht einmal erahnen.
Im Zentrum des mehr als 70 Quadratmeter großen Wohnbereiches gibt es ein freistehendes Küchenmöbel mit integrierter Garderobe, das den offenen Raum etwas strukturiert. Der Essbereich wird mit Lamellen unter der verglasten Decke optisch unterstrichen. Fast hat man das Gefühl, unter einer Laube zu sitzen. Umgekehrt strahlt das Licht abends vom Wohnraum nach oben zwischen Flachdach und First.
„Wir haben Lamellen in verschiedenen Varianten eingesetzt“, sagt Jörg Schneider, Architekt im hübsch klingenden Büro Beaufort, über die Licht- und Schattenspiele in der Wohnung. Verschiebbare Lamellenrahmen dienen als Sonnen- und Sichtschutz, durch einen Lamelleneinschnitt im auskragenden Flachdach fällt Licht auf die Terrasse. Über Lichtmangel muss man sich hier jedenfalls nicht beklagen. Den Sonnenuntergang kann man sogar von der Badewanne aus beobachten.
Das 170 Quadratmeter große Penthouse bietet Platz für zwei Schlafzimmer und ein Gästezimmer mit eigenem Bad. Dabei hatte der Bauherr ursprünglich vor, unter dem Dach zwei kleinere Wohnungen unterzubringen. Durch die komplizierte Lage des Stiegenhauses wäre dies allerdings mit dem Verlust wertvoller Flächen für die interne Erschließung einhergegangen. Außerdem hätte sich ungerechterweise eine nord- und eine südseitige Wohnung ergeben.
„Alles sollte vom Feinsten sein“, freuten sich die Beaufort Architekten schließlich über das Okay zu ihrem Vorschlag einer einzigen Wohnung. Wenn schon Penthouse, dann exklusiv, lautete die Devise. Böden und Möbel wurden in heimischer Akazie ausgeführt und mit weißen Schichtstoffplatten kombiniert. Im Außenbereich, wo für die Fassadenverkleidung der Verbundwerkstoff Alucobond zum Einsatz kam, setzt sich der Holzboden fort.
Altes Zitat im neuen Haus
Ein stilvoller Kachelofen aus dem Bestand des Stadthauses wurde im Wohnzimmer eingebaut. Das ist aber auch schon das Einzige, das in der modernen Wohnung an das denkmalgeschützte Haus erinnert. Modern ist vor allem die Erschließung: Man betritt das Penthouse über einen Luft, der von der Tiefgarage schnurstracks in die Wohnung fährt.
Der Entscheidung für den Liftturm, der außerdem einen behindertengerechter Zugang zu den Büros und Ordinationen im Haus ermöglicht, ging eine verzweifelte Suche nach dem idealen Platz voraus - keine leichte Aufgabe angesichts der Tatsache, dass das Gebäude nicht nur unter Denkmalschutz steht, sondern auch noch mitten in der Innsbrucker Schutzzone. Dem Bundesdenkmalamt lag besonders die Erhaltung des außergewöhnlichen Stiegenhauses am Herzen. Die Sanierung wurde mit viel Liebe zum Detail in Angriff genommen: Kaputte Fliesen wurden von einem Ofensetzer in unterschiedlichen Grünschattierungen nachgebaut und ersetzt.
„Es steht oft in keiner Relation, sich mit jedem einzelnen Detail herumzuplagen“, findet Architekt Jörg Schneider, der sich an die schwierigen Rahmenbedingungen nur allzu lebhaft erinnert. Allein um einen Platz für den Kran in der Burggasse zu finden, um weder Fußgängerwege, noch Straßenbahnverkehr zu beeinträchtigen, waren drei Verhandlungen notwendig. „Wir hatten das Glück, einen aufgeschlossenen Bauherren zu haben“, sagt der Architekt.
Unten fällt die schwere Holztür ins Schloss. Das Penthouse mit Rundumblick lässt sich von der Straße aus nicht einmal erahnen.
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