Bauwerk
EXPO 2008 Österreichpavillon
Michael Strauss, SOLID architecture, Scott Ritter - Zaragoza (E) - 2008
7. September 2009 - newroom
Das architektonische Konzept für den Österreich Pavillon auf der EXPO 2008 in Zaragoza stammt von der interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft STRAUSS-SOLID-RITTER aus Wien. Das Projekt „Pura Austria“ des Kreativteams überzeugte die Jury in einer offenen Ausschreibung zur Expo 2008. Das Projekt bot eine innovative Gesamtlösung im Zusammenspiel von Architektur und Kunst.
Der halbkreisförmige Baukomplex des Österreichischen Pavillons ermöglichte durch einen raumhoch angebrachten Spiegel an der Längsseite einen Rundum-Panoramablick. Eine Projektion auf der Innenwand des Raumes komplettierte sich durch die Spiegelung und rückte die Erinnerung an Riesenrundgemälde aus dem 19. Jahrhundert als architektonischen Topos des Pavillons ins Bewusstsein. In der Mitte der Raumes entstand eine landschatlich abstrahierte Betrachterplattform. Diese Landschaft, die eigentliche Ausstellungsfläche des Pavillons, bildete das visuelle Zentrum für verschiedene Panoramen. Wechselnde Projektionen zeigen unter anderem eine schneebedeckte, von Gipfeln umgebene Bergkuppe oder eine von Bäumen umsäumte grüne Waldlichtung. Erst durch die Spiegelung der Ausstellungsfläche und der Projektion und die dadurch beeinflussten Wahrnehmungen vervollständigen sich die projizierten Räume zu einem 360° Panorama. Unterschiedlich dimensionierte, aber jedes Mal bewusst inszenierte Orte wurden den Besucher:innen des Pavillons geboten.
Der Aufstieg in den Pavillon begann mit dem Gang durch ein „höhlenartiges“ Foyer. Langsam erschloss sich dann ein Raum, der - war man auf dem Betrachterplateau angekommen - einen großartigen Panoramablick bot. Der Spiegel, der die Projektionen und Raumdimensionen optisch vergrößerte, lies die Besucher:innen des Pavillons zu einem interaktiven Teil des Panoramas werden. Alle Bewegungen in der abstrahierten Landschaft wurden reflektiert und erzeugten den Eindruck von eigenständiger Aktion. Dieses integrative Moment zwischen Raum, Landschaft und Betrachter:innen fand sich auch in der Motivwahl der Pavillonfassade wieder. Dort wurde auf großen Lamellen eine überdimensionale Eis- und Schneelandschaft vom Künstler Walter Niedermayr gezeigt. Weitere künstlerische Arbeiten, die bei der Bespielung des Innenraums bewusst die Dialektik von Kunst und Architektur aufgriffen, stammten von Erwin Redl, Tomas Eller, Lucy u. Jorge Orta und liquid.loft.
Das digitale Panorama und die abstrahierte Landschaft mit Licht und Tontechnik machten den Österreichischen Pavillon zu einer wandlungsfähigen Bühne, die für zahlreiche Veranstaltungen zu den Themen Wirtschaft, Tourismus, Wissenschaft und Kultur genutzt wurde. Insgesamt war der Pavillon während der EXPO drei Monate geöffnet und wurde lt. Angaben von EXPO AUSTRIA von mehr als 870.000 Personen besucht. (Text der Architekten)
Der halbkreisförmige Baukomplex des Österreichischen Pavillons ermöglichte durch einen raumhoch angebrachten Spiegel an der Längsseite einen Rundum-Panoramablick. Eine Projektion auf der Innenwand des Raumes komplettierte sich durch die Spiegelung und rückte die Erinnerung an Riesenrundgemälde aus dem 19. Jahrhundert als architektonischen Topos des Pavillons ins Bewusstsein. In der Mitte der Raumes entstand eine landschatlich abstrahierte Betrachterplattform. Diese Landschaft, die eigentliche Ausstellungsfläche des Pavillons, bildete das visuelle Zentrum für verschiedene Panoramen. Wechselnde Projektionen zeigen unter anderem eine schneebedeckte, von Gipfeln umgebene Bergkuppe oder eine von Bäumen umsäumte grüne Waldlichtung. Erst durch die Spiegelung der Ausstellungsfläche und der Projektion und die dadurch beeinflussten Wahrnehmungen vervollständigen sich die projizierten Räume zu einem 360° Panorama. Unterschiedlich dimensionierte, aber jedes Mal bewusst inszenierte Orte wurden den Besucher:innen des Pavillons geboten.
Der Aufstieg in den Pavillon begann mit dem Gang durch ein „höhlenartiges“ Foyer. Langsam erschloss sich dann ein Raum, der - war man auf dem Betrachterplateau angekommen - einen großartigen Panoramablick bot. Der Spiegel, der die Projektionen und Raumdimensionen optisch vergrößerte, lies die Besucher:innen des Pavillons zu einem interaktiven Teil des Panoramas werden. Alle Bewegungen in der abstrahierten Landschaft wurden reflektiert und erzeugten den Eindruck von eigenständiger Aktion. Dieses integrative Moment zwischen Raum, Landschaft und Betrachter:innen fand sich auch in der Motivwahl der Pavillonfassade wieder. Dort wurde auf großen Lamellen eine überdimensionale Eis- und Schneelandschaft vom Künstler Walter Niedermayr gezeigt. Weitere künstlerische Arbeiten, die bei der Bespielung des Innenraums bewusst die Dialektik von Kunst und Architektur aufgriffen, stammten von Erwin Redl, Tomas Eller, Lucy u. Jorge Orta und liquid.loft.
Das digitale Panorama und die abstrahierte Landschaft mit Licht und Tontechnik machten den Österreichischen Pavillon zu einer wandlungsfähigen Bühne, die für zahlreiche Veranstaltungen zu den Themen Wirtschaft, Tourismus, Wissenschaft und Kultur genutzt wurde. Insgesamt war der Pavillon während der EXPO drei Monate geöffnet und wurde lt. Angaben von EXPO AUSTRIA von mehr als 870.000 Personen besucht. (Text der Architekten)
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