Bauwerk
Penthouse - Umgestaltung
Silvia Fracaro - Wien (A) - 2000
Das Potenzal der 60er-Jahre
Architektin Silvia Fracaro veränderte ein Penthouse von Eugen Wörle
12. April 2000 - Gert Walden
Häuser aus den 50er- und 60-Jahren zählen heute schon häufig zu den Altlasten der 2. Republik. Schlechte Baumaterialien, mangelhafte Isolierungen und ungünstige Grundrisse werden noch eine ganze Generation von Planern beschäftigen, die sich in der „Kunst der Optimierung“ üben dürfen.
Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Das Wiener Wohnhaus von Eugen Wörle, der mit Max Fellerer den Nationalratssitzungsaal neu entworfen hat, ist ein Beispiel für „die guten 60er-Jahre“. Architektin Silvia Fracaro hat das Penthouse von Wörle vor kurzem optimieren können. Zurückhaltend hat sie den Grundriss verändert, neue notwendige Funktionen eingefügt und den Raum in seiner Gesamtheit nobilitiert.
Das Penthouse wird vom neuen Besitzer als Wohnung und Büro benützt, daher waren strukturelle Änderungen zur Klärung des Ambientes notwendig. An der Straßenseite mussten die Zwischenwände entfernt werden, nur der Kaminschacht dient jetzt als Trennung zwischen den beiden Arbeitszimmern, sodass die Kommunikation zwischen beiden Räumen erleichtert wird. Über das Entrée gelangt im Penthouse zur Hofseite. Silvia Fracaro hat dort ein 32 Quadratmeter großes Wohnzimmer eingerichtet. Dort wurden die Parapete entfernt, um einen ungestörten Blick auf den angrenzenden Garten zu erhalten. Innen- und Außenraum gehen ineinander über. Eine Glaswand bildet die klimatische Barriere, während ein holzverkleideter Laufsteg mit seinem vertikal gereihten Geländer eine zarte Grenze andeutet. Gleichzeitig ist es gerade dieses unspektakuläre Geländer, das noch mehr leistet: es erinnert in seiner Ausrichtung an Wörles Handläufe im Stiegenhaus, womit auch der Bezug zum ursprünglichen Bestand des Hauses hergestellt wird.
Neue Dimension
Mit ihrem Konzept brachte Fracaro allerdings etwas wesentlich Neues ein. Von der Straßen- zur Hofseite hin, konnte eine durchgehende Blickachse eröffnet werden, die den Arbeitsbereich mit dem Wohnzimmer verbindet. Damit entsteht, wie auch durch den eleganten Fußboden aus brasilianischem Merbau-Holz, eine fein gedachte Großzügigkeit, die in ihrer Formulierung sehr nobel wirkt.
Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Das Wiener Wohnhaus von Eugen Wörle, der mit Max Fellerer den Nationalratssitzungsaal neu entworfen hat, ist ein Beispiel für „die guten 60er-Jahre“. Architektin Silvia Fracaro hat das Penthouse von Wörle vor kurzem optimieren können. Zurückhaltend hat sie den Grundriss verändert, neue notwendige Funktionen eingefügt und den Raum in seiner Gesamtheit nobilitiert.
Das Penthouse wird vom neuen Besitzer als Wohnung und Büro benützt, daher waren strukturelle Änderungen zur Klärung des Ambientes notwendig. An der Straßenseite mussten die Zwischenwände entfernt werden, nur der Kaminschacht dient jetzt als Trennung zwischen den beiden Arbeitszimmern, sodass die Kommunikation zwischen beiden Räumen erleichtert wird. Über das Entrée gelangt im Penthouse zur Hofseite. Silvia Fracaro hat dort ein 32 Quadratmeter großes Wohnzimmer eingerichtet. Dort wurden die Parapete entfernt, um einen ungestörten Blick auf den angrenzenden Garten zu erhalten. Innen- und Außenraum gehen ineinander über. Eine Glaswand bildet die klimatische Barriere, während ein holzverkleideter Laufsteg mit seinem vertikal gereihten Geländer eine zarte Grenze andeutet. Gleichzeitig ist es gerade dieses unspektakuläre Geländer, das noch mehr leistet: es erinnert in seiner Ausrichtung an Wörles Handläufe im Stiegenhaus, womit auch der Bezug zum ursprünglichen Bestand des Hauses hergestellt wird.
Neue Dimension
Mit ihrem Konzept brachte Fracaro allerdings etwas wesentlich Neues ein. Von der Straßen- zur Hofseite hin, konnte eine durchgehende Blickachse eröffnet werden, die den Arbeitsbereich mit dem Wohnzimmer verbindet. Damit entsteht, wie auch durch den eleganten Fußboden aus brasilianischem Merbau-Holz, eine fein gedachte Großzügigkeit, die in ihrer Formulierung sehr nobel wirkt.
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