Bauwerk
Haus Fuchsluger
Ernst Beneder - Wien (A) - 2001
Hochkomplexe Raumgefüge
Frei nach dem Loos’schen Raumplan komponierte Architekt Ernst Beneder einem Paar auf wenig Fläche eine vielschichtige Wohnskulptur von lichtdurchfluteter Weite in ein steiles, schmales Hanggrundstück.
26. Juni 2004 - Isabella Marboe
Wo Maurer Wald und Wotrubakirche grüne Schneisen in den Stadtrand schlagen, liegt die mit modernen 70er Jahre-Würfelhäusern bebaute Hugo-Krischgasse. Sie mündet in eine kleine Stichstraße, die zwei schmale Grundstreifen erschließt. Die Parzelle an der Zufahrt im Norden ist 14 Meter breit, nach Süden fällt der ca. 43,5 Meter tiefe Garten um 3,5 Meter ab, dahinter säumt der Wienerwald den Horizont. Die Bauordnung beschnitt mit drei Meter Abstand zum Nachbarn, höchstens 15 Meter Länge, max. 6,5 Meter Höhe, obligatem Parkplatz und dem Verbot, Wohnraum unter Terrain zu legen, den 609 Quadratmeter Grund stark. Er galt als unbebaubar und fand lang keine Käufer.
Das Bauherrnpaar war davon nicht abzuschrecken: den einschlägig versierten Architekten Ernst Beneder kannte man gut und vertraute ihm völlig. Nach Jahrzehnten in der Stadtwohnung wollte man ein energiesparendes Haus mit Keller, Wohnkochessraum und Gartenblick, viel Staufläche für liebgewordene Utensilien, je ein Studio für sie und ihn, ein Gästezimmer für eins der Kinder. Ein volles Programm für kaum 130 Quadratmeter, das Beneder in detailreicher Maßarbeit bravourös bewältigte. Frei nach Loos’schem Raumplan lotete er die Grenzen des Möglichen aus.
Als skulpturaler Baukörper mit Atelierkuben, eingeschnittenen Terrassen und auskragenden Vordächern ist das Haus ins zulässige Volumen komponiert. Vielschichtig spannungsreich greifen innen in unterschiedlichen Höhen gestaffelte Räume ineinander, erzeugen mit klugen Öffnungen nach außen lichtgeflutete Weite. Letzten Feinschliff geben dem komplex durchwirkten, in Mischbauweise aus Beton, Holz, Stahl und Glas konstruierten Hausgefüge die Möbel. Exakt nach Bauherrenbedarf, teils in die Tragstruktur integriert, definieren sie als stauraumbergende, von der Tischlerei Rimpler, Winklarn und der Zimmerei Glaser, Waidhofen, präzis gefertigte Skulpturen die Wohnzonen.
Der Keller sitzt als massiver Betonsockel und Wärmespeicher im Nordhang, aus ihm erwächst die untere Wohnebene mit zentralem Einraum und Wintergarten nach Süden ins Freie. Als transparentes Verbindungselement wirkt die innere Erschließungslandschaft, wo eine spalierbewachsene Betonmauer, die mild den Nachbarn verschleiert, mehr Licht ins Haus und einen Weg zum Garten bringt.
Durch die Stahlträger des Vordachs, das den Parkplatz beschattet, blitzt der Himmel, der Eingang ist auf der oberen Ebene im gläsernen Nordwesteck. Über die Westgalerie blickt man ins Grüne, eine helle Bank mit Schuhablage, die sich außen fortsetzt, säumt die Glasfront, ein Südfenster markiert das Hausende. Als begehbare Birkenholzskulptur ragt der Schrankraum mit Logennische in den Luftraum. Wie ein Baumhaus wächst er aus dem Herd-und Spülrückgrat der Küche darunter. In Corbusiers Modulor-Höhe von 2,28 Meter, eingefasst von Möbelelementen mit beidseitig öffenbaren Laden, Geschirrborden, Kochbuchregal, Telefon u. ä. wird das Herz des Hauses zum Raum im Raum. Die angrenzenden 4,50 Meter mit Gartenblick schaffen Weite, davor ist am energieeffizienten Wintergarten mit schattenspendendem Vordach der niedere Essplatz. Nordseitig bildet der gemauerte Kamin, der vom expressiven Schlot zur Sitzbank übergeht, die Zäsur zur Stiegenlandschaft.
Mit Luftraum und Galerie wird sie zur bezugsreich differenzierten Raumsequenz. Eine metallgefasste Treppe (Metallbau Mittermair, Amstetten) aus dunkler Akazie führt an einer Glaswand in die Schlafebene, wo das Bad als dezenter dunkler Glaskörper in den Wintergarten ragt. Sieben Stufen darüber bildet ihr Studio mit Terrasse und Schreibnische den ersten Kubus, als höheres Pendant krönt im Norden sein Atelier mit Übereckverglasung und Balkon das Haus.
Das Bauherrnpaar war davon nicht abzuschrecken: den einschlägig versierten Architekten Ernst Beneder kannte man gut und vertraute ihm völlig. Nach Jahrzehnten in der Stadtwohnung wollte man ein energiesparendes Haus mit Keller, Wohnkochessraum und Gartenblick, viel Staufläche für liebgewordene Utensilien, je ein Studio für sie und ihn, ein Gästezimmer für eins der Kinder. Ein volles Programm für kaum 130 Quadratmeter, das Beneder in detailreicher Maßarbeit bravourös bewältigte. Frei nach Loos’schem Raumplan lotete er die Grenzen des Möglichen aus.
Als skulpturaler Baukörper mit Atelierkuben, eingeschnittenen Terrassen und auskragenden Vordächern ist das Haus ins zulässige Volumen komponiert. Vielschichtig spannungsreich greifen innen in unterschiedlichen Höhen gestaffelte Räume ineinander, erzeugen mit klugen Öffnungen nach außen lichtgeflutete Weite. Letzten Feinschliff geben dem komplex durchwirkten, in Mischbauweise aus Beton, Holz, Stahl und Glas konstruierten Hausgefüge die Möbel. Exakt nach Bauherrenbedarf, teils in die Tragstruktur integriert, definieren sie als stauraumbergende, von der Tischlerei Rimpler, Winklarn und der Zimmerei Glaser, Waidhofen, präzis gefertigte Skulpturen die Wohnzonen.
Der Keller sitzt als massiver Betonsockel und Wärmespeicher im Nordhang, aus ihm erwächst die untere Wohnebene mit zentralem Einraum und Wintergarten nach Süden ins Freie. Als transparentes Verbindungselement wirkt die innere Erschließungslandschaft, wo eine spalierbewachsene Betonmauer, die mild den Nachbarn verschleiert, mehr Licht ins Haus und einen Weg zum Garten bringt.
Durch die Stahlträger des Vordachs, das den Parkplatz beschattet, blitzt der Himmel, der Eingang ist auf der oberen Ebene im gläsernen Nordwesteck. Über die Westgalerie blickt man ins Grüne, eine helle Bank mit Schuhablage, die sich außen fortsetzt, säumt die Glasfront, ein Südfenster markiert das Hausende. Als begehbare Birkenholzskulptur ragt der Schrankraum mit Logennische in den Luftraum. Wie ein Baumhaus wächst er aus dem Herd-und Spülrückgrat der Küche darunter. In Corbusiers Modulor-Höhe von 2,28 Meter, eingefasst von Möbelelementen mit beidseitig öffenbaren Laden, Geschirrborden, Kochbuchregal, Telefon u. ä. wird das Herz des Hauses zum Raum im Raum. Die angrenzenden 4,50 Meter mit Gartenblick schaffen Weite, davor ist am energieeffizienten Wintergarten mit schattenspendendem Vordach der niedere Essplatz. Nordseitig bildet der gemauerte Kamin, der vom expressiven Schlot zur Sitzbank übergeht, die Zäsur zur Stiegenlandschaft.
Mit Luftraum und Galerie wird sie zur bezugsreich differenzierten Raumsequenz. Eine metallgefasste Treppe (Metallbau Mittermair, Amstetten) aus dunkler Akazie führt an einer Glaswand in die Schlafebene, wo das Bad als dezenter dunkler Glaskörper in den Wintergarten ragt. Sieben Stufen darüber bildet ihr Studio mit Terrasse und Schreibnische den ersten Kubus, als höheres Pendant krönt im Norden sein Atelier mit Übereckverglasung und Balkon das Haus.
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Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Christa Fuchsluger
Heinz Fuchsluger
Fuchsluger
Tragwerksplanung
Fotografie