Bauwerk
Würstelstand Albertinaplatz
Schuberth und Schuberth - Wien (A) - 2008
21. Juni 2009 - Az W
Kioske, Würstelstandl, Wartehäuschen – wiewohl fest verankert oft als Stadtmobiliar bezeichnet – können das Straßenbild bereichern oder empfindlich stören. Der traditionelle Würstelstand am Albertinaplatz in der Wiener Innenstadt sollte architektonisch neu interpretiert werden, wobei besonders seine angestammte Rolle als prominenter Treffpunkt für unterschiedlichste Kunden zu berücksichtigen war. Tradition verpflichtet, der Kiosk sollte seine Besonderheit ausstrahlen, zugleich wäre überzogenes Design hier fehl am Platz. Der schlichte Baukörper (Stahlkonstruktion, mustergewalztes Edelstahlblech als Verkleidung) hat einen trapezförmigen Grundriss, ist mit seiner Stirnseite parallel zur Stirnseite der Albertina ausgerichtet und daher von der Operngasse aus zu sehen. Die Flucht der Ausgabenseite mit auskragender Ecke schließt an die Brunnenskulptur der schrägen Rampenfassade an. „Glasflächen, Ausgabenbereich und Tresenfläche wurden großzügig und einladend ausgeführt, Einsehbarkeit bei der Zubereitung und Präsentation der Speisen ist heute selbstverständlicher als früher“, berichten die Architekten. „Dass am Schluss die unterschiedlichsten Küchengeräte, Einrichtungen für Zuluft und Abluft, Heizung, Kühlung und vieles mehr geordnet und freundschaftlich nebeneinander Platz finden, war eine beträchtliche Herausforderung bei der Planung.“ Auch sämtliche (müllgetrennten) Mistkübel sind in der Gebäudehülle integriert.
Auf eine feine Detaillierung legten die Architekten bei dieser kleinen Bauafgabe besonderes Augenmerk: Die Verkleidungen und Fassadenbleche sind gefalzt und plastisch um die Ecke geführt, die rahmenlosen Glasscheiben verdeckt in die Konstruktion eingeschlitzt, die auskragenden Glasdächer wurden ohne Abspannungen oder Rahmen als eingespannte Scheiben ausgeführt. Das mustergewalztes Edelstahlblech, das speziell in einem Werk in England gefertigt wird, changiert je nach Lichteinfall von einem dunklen Champagnerton bis zu hellem Messingglanz. Bei der Beschriftung ging es auch um eine maximale Wiederkennbarkeit. „Um den Schwung des klassischen Neonschriftzugs am Dach gut zu treffen, legte die Grafikerin Eleonore Bujatti ihre Entwürfe mit Wollfäden auf Stoffunterlagen, danach wurde der Entwurf digitalisiert.“ Zwei kleine Monitore in der Fassade können unterschiedlich bespielt werden – mit dem Tagesangebot, Opernübertragungen oder kleinen, künstlerischen Videos. (Text: Gabriele Kaiser)
Auf eine feine Detaillierung legten die Architekten bei dieser kleinen Bauafgabe besonderes Augenmerk: Die Verkleidungen und Fassadenbleche sind gefalzt und plastisch um die Ecke geführt, die rahmenlosen Glasscheiben verdeckt in die Konstruktion eingeschlitzt, die auskragenden Glasdächer wurden ohne Abspannungen oder Rahmen als eingespannte Scheiben ausgeführt. Das mustergewalztes Edelstahlblech, das speziell in einem Werk in England gefertigt wird, changiert je nach Lichteinfall von einem dunklen Champagnerton bis zu hellem Messingglanz. Bei der Beschriftung ging es auch um eine maximale Wiederkennbarkeit. „Um den Schwung des klassischen Neonschriftzugs am Dach gut zu treffen, legte die Grafikerin Eleonore Bujatti ihre Entwürfe mit Wollfäden auf Stoffunterlagen, danach wurde der Entwurf digitalisiert.“ Zwei kleine Monitore in der Fassade können unterschiedlich bespielt werden – mit dem Tagesangebot, Opernübertragungen oder kleinen, künstlerischen Videos. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig