Bauwerk
Albert-Schweitzer-Hospiz
Feyferlik / Fritzer - Graz (A) - 2008
Weite Räume für neue Horizonte
7. September 2009 - HDA
Den geladenen Architekturwettbewerb zum Um- und Neubau des im Jahr 1929 errichteten Altersheimes konnte das Architekturbüro Feyferlik / Fritzer für sich entscheiden und wurde mit der Planung beauftragt. Im Erdgeschoss ist der steirische Hospizverein untergebracht, im 1. und 2. Obergeschoss befinden sich das stationäre Hospiz und das Tageshospiz.
Der Gebäudehülle sieht man von außen die Kompaktheit der Architektursprache der 1930er Jahre noch an. Allerdings lassen sorgfältige Interventionen – die leichten, großzügigen Balkone an der Südseite, die an den Gebäudeecken über Eck gezogenen mit der Außenfassade bündigen Verglasungen sowie ein westseitig über dem Erdgeschoss auskragender Gebäudeteil – das völlig neugestaltete Innenleben des Hauses erahnen.
„Besondere Phasen des Lebens bedürfen besonders sensibler Räume.“ Licht ist ein wesentliches Element der Raumgestaltung, geht es doch darum, den Bewohnern, die womöglich nicht ins Freie können, ein Stück der Weite des Draußen hereinzuholen. Alle Einzelbettzimmer sind mit Blick auf eine kleine Gartenlandschaft hin orientiert, um allen Hospizgästen angenehme, von der Belichtung her gleichwertige Zimmerqualitäten zu bieten.
Die Orientierung der Zimmer nach Osten hat zwei Vorteile: die Bewohner wachen mit der Sonne auf und am Nachmittag wird keine Beschattungsanlage benötigt; die Zimmer sind somit den ganzen Tag sehr hell. Die Zimmerdecken öffnen sich zur Außenwand hin und die Trennwände sind leicht geknickt, um die geometrische Strenge „aufzulösen“. Die so entstehenden „Kanten“ erzeugen die Vision eines „Dahinter“.
Der auskragende Teil im Westen schafft Platz für den Schwesternstützpunkt bzw. für ein zusätzliches Raumangebot im Aufenthaltsbereich und markiert den Eingang im Erdgeschoss. Im Mitteltrakt des Gebäudes beeinflusst die Bewegung in der Decke die Raumwirkung: Durch das Öffnen des Raumes zum Glas hin wird der sterile Krankenhauscharakter durch natürliches Licht, Reflexionen und Schattenwurf aufgehoben. Die verglasten westlichen Gebäudeecken sind loggienartig mit großzügigen Sitzgelegenheiten ausgebildet und scheinen ein Stück des Himmels auszuschneiden.
Der Mittelgang ist nicht nur Aufschließung, er simuliert mit der Tages- und Kunstlichtführung (in Zusammenarbeit mit Andreas Stiasny) und mit großflächigen Motiven von historischen Plätzen und pittoresken Landschaften der Fotografin Zita Oberwalder den Außenraum.
Der mit Lebenssymbolen von Gerald Altenweisl gestaltete Garten ist auch von innen erlebbar und mit dem Rollstuhl erfahrbar. Schmetterlinge, Symbole der Metamorphose des Lebens, spielen dabei eine wesentliche Rolle, zB. ganz zentral mit der Gestaltung eines Mandalas von Mosaikkünstler Werner Loder. (Text: Ute Angeringer-Mmadu)
Der Gebäudehülle sieht man von außen die Kompaktheit der Architektursprache der 1930er Jahre noch an. Allerdings lassen sorgfältige Interventionen – die leichten, großzügigen Balkone an der Südseite, die an den Gebäudeecken über Eck gezogenen mit der Außenfassade bündigen Verglasungen sowie ein westseitig über dem Erdgeschoss auskragender Gebäudeteil – das völlig neugestaltete Innenleben des Hauses erahnen.
„Besondere Phasen des Lebens bedürfen besonders sensibler Räume.“ Licht ist ein wesentliches Element der Raumgestaltung, geht es doch darum, den Bewohnern, die womöglich nicht ins Freie können, ein Stück der Weite des Draußen hereinzuholen. Alle Einzelbettzimmer sind mit Blick auf eine kleine Gartenlandschaft hin orientiert, um allen Hospizgästen angenehme, von der Belichtung her gleichwertige Zimmerqualitäten zu bieten.
Die Orientierung der Zimmer nach Osten hat zwei Vorteile: die Bewohner wachen mit der Sonne auf und am Nachmittag wird keine Beschattungsanlage benötigt; die Zimmer sind somit den ganzen Tag sehr hell. Die Zimmerdecken öffnen sich zur Außenwand hin und die Trennwände sind leicht geknickt, um die geometrische Strenge „aufzulösen“. Die so entstehenden „Kanten“ erzeugen die Vision eines „Dahinter“.
Der auskragende Teil im Westen schafft Platz für den Schwesternstützpunkt bzw. für ein zusätzliches Raumangebot im Aufenthaltsbereich und markiert den Eingang im Erdgeschoss. Im Mitteltrakt des Gebäudes beeinflusst die Bewegung in der Decke die Raumwirkung: Durch das Öffnen des Raumes zum Glas hin wird der sterile Krankenhauscharakter durch natürliches Licht, Reflexionen und Schattenwurf aufgehoben. Die verglasten westlichen Gebäudeecken sind loggienartig mit großzügigen Sitzgelegenheiten ausgebildet und scheinen ein Stück des Himmels auszuschneiden.
Der Mittelgang ist nicht nur Aufschließung, er simuliert mit der Tages- und Kunstlichtführung (in Zusammenarbeit mit Andreas Stiasny) und mit großflächigen Motiven von historischen Plätzen und pittoresken Landschaften der Fotografin Zita Oberwalder den Außenraum.
Der mit Lebenssymbolen von Gerald Altenweisl gestaltete Garten ist auch von innen erlebbar und mit dem Rollstuhl erfahrbar. Schmetterlinge, Symbole der Metamorphose des Lebens, spielen dabei eine wesentliche Rolle, zB. ganz zentral mit der Gestaltung eines Mandalas von Mosaikkünstler Werner Loder. (Text: Ute Angeringer-Mmadu)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
GGZ
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Kunst am Bau
Fotografie