Bauwerk

Stadtfriedhof Linz / St.Martin Aufbahrungshalle
Heidl Architekten ZT GmbH - Linz (A) - 2008
Stadtfriedhof Linz / St.Martin Aufbahrungshalle, Foto: Josef Pausch
Stadtfriedhof Linz / St.Martin Aufbahrungshalle, Foto: Josef Pausch

Stadtfriedhof Linz - St. Martin Aufbahrungshalle

7. Juli 2009 - afo
Die Neugestaltung der Aufbahrungshallen und der Servicezonen beim Stadtfriedhof von Linz in St. Martin führte zu einer Neuorganisation der Zugänge für Trauergäste und Friedhofsbesucher. Eine Reihe von Plätzen und Höfen wurde neu angelegt.

Die Schwelle zum Friedhof definiert ein schlichter Torbalken. Daran angrenzend vermittelt ein Birkenhain, dass es sich um einen Ort der Stille handelt. Nach dem Durchschreiten des Hains betritt der Trauernde einen von Erdwällen umsäumten Hof über welchen eine Vorhalle - sie dient der Versammlung vor dem Begräbnis - erreicht wird.

Zwei Tore trennen die Vorhalle vom 25 langen und 6 m hohen Foyer, einem Saalbau, der sich nach Osten zu einem bekiesten Innenhof, der nur mit einem Lebensbaum bepflanzt ist, öffnet. Im Westen begrenzt den Raum eine 8 m hohe Holzlamellenwand, hinter welcher sich die Aufbahrungsnischen befinden. Die Wand ist durch große Tore partiell öffenbar. Im geöffneten und im geschlossenen Zustand integrieren sich die Tore in die Raumschale. Oberlichten tauchen die Aufbahrungsnischen in ein sanftes Tageslicht, das je nach Sonnenstand unterschiedlichste Stimmungen erzeugt.

Alle Oberflächen sind auf ein einheitliches gebrochenes Weiß reduziert, um der Zeremonie einen gebührenden Rahmen zu geben.

Holzlamellen ermöglichen ein einheitliches Erscheinungsbild und lassen die technische Infrastruktur wie Beleuchtung, Zuluft, Abluft, Stromversorgung, Video- und Audioausstattung, Heizungsverteiler, Raumthermostate, Servicetüren, Tore und akustische Anforderungen in den Hintergrund treten.

Die Genialität von Holzlammellenwänden liegt in der Ausbildung der Fuge. Teils geöffnet teils geschlossen servicieren sie die TGA. Die weiß lasierten Eichenholzlamellen von unterschiedlicher Breite sind auf Holzlatten oder Plattenmaterial montiert, die wahlweise für Servicezwecke herausnehmbar sind. In Kombination mit dem großformatigen Kalksteinboden und den Kalkklettputzen strahlt der Raum eine unvergleichliche Ruhe und Gelassenheit aus.

In einen separierten Teil der Gesamtanlage befindet eine ritueller Waschraum mit vorgelagerten Versammlungshöfen und Torbauten, welche dem mosaischen Ritus gerecht werden.
(Text: Architekten)

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