Mit städteräumlichem Kontakt zum bestehenden Justizgebäude am östlichen Murufer nimmt das Gerichtsgebäude West eine Zentrumsfunktion in der baulichen Entwicklung der Mursilhouette am Grieskai ein. Unterstrichen wird diese Situation durch die Neugestaltung des Platzes zwischen Grieskai und Lagergasse, sowie durch alleeartige Baumpflanzungen. Die Spange über die Mur wird von zwei auskragenden Gebäudeteilen gebildet, die in Beziehung zum gründerzeitlichen Augarten stehen.

Das äußere Erscheinungsbild wird durch rundumlaufende Lamellensysteme – Sonnen-, Sicht- und Blendschutz – als semitransparente Haut vor der dunkelfarbigen Glas-/Paneelfassade geprägt.

Das Bild einer offenen, bürgernahen Dienstleistungseinrichung wird von Außen in den Innenbereich weiterverfolgt. Die dreigeschoßige Eingangshalle übernimmt die großzügige Geste der Fassade. Stege und Brücken als Warte- und Erschließungsflächen zu den Verhandlungssälen und Bürobereichen unterstreichen den offenen Charakter der lichtdurchfluteten Halle.

Die Verhandlungssäle reihen sich um ein zweigeschoßiges Atrium. Sie sind kombinierbar und multifunktional. Die oberen Geschoße öffnen sich über Dachterrassen zu den Freiräumen.

Text: Architekt