Bauwerk
Heilige Anna Kapelle am Guggenberg
Karoline Seywald - Maria Luggau (A) - 2007
Anerkennung Kärntner Landesbaupreis 2007
16. September 2009 - Architektur Haus Kärnten
Die Kapelle der Hl. Anna ist ein kleines, zurückhaltendes, aufrichtiges erstes Projekt einer jungen Architektin. Ihre Lage am Rande des schönen und noch immer archaischen Lesachtales ist für das Konzeptverständnis sehr wichtig. Die Landstraße entlang durch die Wiesen, am Bauernhof vorbei, am schmalen Weg den Hang hinauf nähert man sich dem kleinen Gebäude so, dass man es umkreist, wobei sich zunächst die Raumeindrücke vertikal in einem sehr humanen Maßstab entwickeln, schließlich in einen weiten horizontalen Ausblick münden und erneut in der Landschaft, im Rückblick über den gegangenen Weg enden.
Die Kapelle ist eine diskrete Symbiose von Tradition und Moderne. Traditionelle Formen manifestieren sich im Dach und im raumbildenden Mauerwerk, jedoch so, dass alle Elemente ein wenig anders als traditionell wirken. Das Dach folgt den unregelmäßigen Linien der Mauer. Die Mauer ist geknickt, geschichtet und öffnet sich, um das südliche Licht hereinzulassen. Ihre Bewegung spiegelt die innenräumlichen Funktionsbereiche und macht diese auch außen, im leicht »bewegten« Baukörper spürbar. Die Gestaltung des Eingangsbereiches ist vor allem außen sehr gelungen, wobei das Rosenmotiv die Schichtenwirkung noch verstärkt. Eine feine Modulation der Mauerstärke formt ein Element, das sich aus der Fläche heraus in eine Linie entwickelt, die den Eingang fasst und umkreist, den Sitzbereich formt und in den Blumentrog vor dem großen Süd-Fenster übergeht. Dieses Element, diese Bewegung wirkt sich auch im Innenraum aus und fasst den kleinen, intimen Eingangsbereich, wo man durch den Lichteinfall und die optisch/haptische Wärme der Holzdetails umfangen wird.
Die Kapelle der Hl. Anna dient den Familien der umgebenden Bauernhöfe und den Wanderern am alten Pilgerweg mit viel Sensibilität für die Lage, die Tradition - und mit einer einfachen, herzlichen Ausstrahlung, die man heutzutage in der modernen Architektur selten erleben kann. Die Landschaft wurde da nicht »verbaut«, wie so oft, sondern mit einer nur maßlich und materiell »kleinen« Architektur zu einem Ort des räumlichen und spirituellen Erlebens geformt. (Text: Bewertung des Preisgerichts Kärntner Landesbaupreis 2007)
Die Kapelle ist eine diskrete Symbiose von Tradition und Moderne. Traditionelle Formen manifestieren sich im Dach und im raumbildenden Mauerwerk, jedoch so, dass alle Elemente ein wenig anders als traditionell wirken. Das Dach folgt den unregelmäßigen Linien der Mauer. Die Mauer ist geknickt, geschichtet und öffnet sich, um das südliche Licht hereinzulassen. Ihre Bewegung spiegelt die innenräumlichen Funktionsbereiche und macht diese auch außen, im leicht »bewegten« Baukörper spürbar. Die Gestaltung des Eingangsbereiches ist vor allem außen sehr gelungen, wobei das Rosenmotiv die Schichtenwirkung noch verstärkt. Eine feine Modulation der Mauerstärke formt ein Element, das sich aus der Fläche heraus in eine Linie entwickelt, die den Eingang fasst und umkreist, den Sitzbereich formt und in den Blumentrog vor dem großen Süd-Fenster übergeht. Dieses Element, diese Bewegung wirkt sich auch im Innenraum aus und fasst den kleinen, intimen Eingangsbereich, wo man durch den Lichteinfall und die optisch/haptische Wärme der Holzdetails umfangen wird.
Die Kapelle der Hl. Anna dient den Familien der umgebenden Bauernhöfe und den Wanderern am alten Pilgerweg mit viel Sensibilität für die Lage, die Tradition - und mit einer einfachen, herzlichen Ausstrahlung, die man heutzutage in der modernen Architektur selten erleben kann. Die Landschaft wurde da nicht »verbaut«, wie so oft, sondern mit einer nur maßlich und materiell »kleinen« Architektur zu einem Ort des räumlichen und spirituellen Erlebens geformt. (Text: Bewertung des Preisgerichts Kärntner Landesbaupreis 2007)
Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten
Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thaler
Akteure
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Familie Lexer
Familie Salcher
Fotografie