Wer über den Dächern der Stadt wohnt und sich des Priviligs einer Dachterrasse erfreut, lebt gern auch im Grünen. Bei der Neugestaltung der Dachterrasse einer von Roland Rainer 1999 vorgenommenen Aufstockung eines Hauses in der Viktorgasse in Wien-Wieden ging es vor allem darum, die von der Handschrift eines „preisbewussten Bauträgers und eines in Konkurs gegangenen Generalunternehmers“ (Marterer) geprägten Freibereiche wohnlicher zu machen. Die straßenseitige Terrasse wurde mit einer Pergola überspannt, Inox Drahtseile dienen den Kletterpflanzen als Rankhilfe, ein neuer Bodenbelag aus Nussholzdielen umschließt auch die eingearbeiteten Beflanzungen und die seitlichen Begrenzungsmauer wie ein Teppich. Auch an der hofseitigen Terrasse taucht der Nussholzboden als verbindendes Element wieder auf. Vor die Glasbrüstungen wurde eine zarte Struktur aus Gitterkörben gesetzt, die von Gartentrogelementen aus Faserzement teilweise durchbrochen sind, sodass sich die Ranken sowohl im Inneren der Drahtkörbe als auch an deren Oberfläche fortpflanzen können. Auch die Verkleidung des Notkamins wurde mit dem Thema Rankgitter elegant gelöst. Die in die Gitterkörbe integrierte Beleuchtung sorgt – in gestimmter Umgebung – zusätzlich für Stimmung. (Text: Gabriele Kaiser)